Alltag und Genervtheit, Dienstag 25.11.2025

Unruhig geschlafen, vermutlich dem relativ schweren (wenn auch nicht späten) Abendessen geschuldet. Und so. Aufgestanden mit dem Weckerpiepsen (16,8° im Schlafzimmer, draußen schon wieder Schmuddelwetter) und erst einmal Katzenmaintenance und Küchenrunde. Und der Versuch, den Blick in die Zeitung zu vermeiden: Es ist sowieso alles schon recht trüb, da möchte ich keine Berichte über unsere unfähige Regierung lesen, zumindest nicht gleich als Erstes am Morgen. Stattdessen vor mir ein hoffentlich einigermaßen ruhiger Morgen, denn ich musste zwar später raus in den Regen, aber der Yogakurs und mein erster Morgentermin um neun waren beide abgesagt, deshalb hatte ich etwas mehr Luft.

Müsli zum Frühstück, etwas länger unter die Dusche, Wärme tanken für den Tag, und um kurz nach neu ging ich ins Büro, einigermaßen trocken (es fing erst kurz danach ausdauernd zu regnen an).
Ein unaufgeregter Arbeitstag. Wir hatten eine recht große Prüfung, bei der der Kollege aber hauptverantwortlich war, sodass ich mich um meinen eigenen administrativen Kram kümmern konnte. Dann noch eine Stunde Unterricht, der etwas nervig war, in erster Linie, weil es eine Onlinestunde war, die Technik (auf Teilnehmerseite) aber nicht mitmachte. Nun ja. Ich hatte einen Präsenzunterricht angeboten und das wäre in diesem konkreten Fall vermutlich auch besser gewesen, aber es ist halt Kundenentscheidung. (An diesem ganz konkreten Unterrichtstermin war ich über das Onlineformat allerdings recht froh, denn der Kunde hatte den vorherigen Termin wegen Krankheit abgesagt und war auch jetzt immer noch nicht so ganz gesund. Und ich habe kein Interesse an irgendwelchen Erkältungsviren.)

Mittagspause mit zweiter Hälfte Kürbiscurry (ich bin dann jetzt wirklich, wirklich mal durch mit Kürbis für dieses Jahr), dann war ich den Nachmittag über in der Aufsicht für die mündliche Prüfung. Routinearbeit ohne besondere Ereignisse, nur halt recht lang. Ich schaute mir währenddessen den Regen vor dem Fenster an – es ist eisekalt, drei Grad weniger und wir hätten SCHNEE, aber das denke ich jedes Jahr, und das passiert bei uns halt höchst selten. Seufz.

Um kurz nach fünf machte ich Feierabend, ausgesprochen früh, aber ich war mit meinem Zeugs fertig. Im leichten Dauerregen erst einmal zum Aldi, nachsehen, ob es dort Adventskränze zu kaufen gab (beim Baumarkt vor anderthalb Wochen hatte es ja schon zahlreiche gegeben, das fand ich nur ein bisschen früh). Erstaunlicherweise hatte der  Aldi gar keinen einzigen, die ganze Weihnachtsdeko war aus Plastik oder ähnlichem (und auch eher wenig), ansonsten halt weihnachtlichen Süßkram. Erstaunlich. Entweder haben sie das dieses Jahr gar nicht (ich bin mir ziemlich sicher, dass ich die letzten Jahre dort schon Adventskränze gesehen habe, allerdings noch nie gekauft), oder es wird erst noch angeliefert, Donnerstag vielleicht? Ich nahm auf jeden Fall eine Flasche Crémant und eine Packung veganer Nuggets mit, um nicht völlig umsonst dagewesen zu sein, und ging nach Hause.

Dort holte ich den Liebsten aus dem Arbeitszimmer (er war gerade fertig und am Zusammenpacken) und ging mit ihm zum Supermarkt nebenan. Dort gibt es einen kleinen Blumenladen, und siehe da: Er hatte einige Adventskränze da, und wir hätten dort, wie wir erfuhren, auch einen in Wunschfarben binden lassen können. (Er hatte auch schon gebundene, aber „leere“ Kränze da, in einem nächsten Leben könnte ich also die Deko auch selbst übernehmen. LOL.) Wir nahmen schließlich einen mit dunkelgrünen Kerzen und kupferrot angesprühten Deko-Zweigen mit, ganz haarscharf an der Grenze zum Kitsch, aber die verschiebt sich bei Weihnachten ja sowieso. Wenn es nicht wenigstens ein bisschen glitzert, dann passt das nicht. (Erstaunlich, wie diese Glitzertoleranz zuverlässig ziemlich exakt um den fünften Januar herum kippt und man das ganze Weihnachtszeug dann echt nicht mehr sehen kann.)

Daheim sah ich, dass die bestellten Weihnachtskarten auch schon gekommen sind, sehr gut. (Richtig schön geworden.) Etwas blöd, dass ich am Wochenende weg bin, aber dann wird das wohl die Feierabendarbeit der nächsten Tage.
Für diesen Abend aber erst einmal nicht. Ich übernahm das Kochen, nachdem der Liebste im Supermarkt nebenan noch schnell ein Seitangeschnetzeltes geholt hatte. Das Rezept war ein „Szegediner Gulasch“ aus dem Ox-Kochbuch, etwas, das ich noch nie gekocht hatte, aber der Liebste kannte es von früher, nun gut. Hauptbasis (neben Paprika – wir nahmen geröstete Paprika aus dem Glas, es ist halt November – und Passata) ist halt irgendein Geschnetzeltes oder Sojachunks oder so und dann ein Pfund Sauerkraut. Was ja nicht so mein Lieblingsessen ist, aber in der recht deftigen Kombination ging es erstaunlich gut. Kann man sich so für den Winter mal merken, vor allem, weil wir über unsere Gemüsekiste frisches, rohes Kraut im Pfundeimer bestellen können. Auf jeden Fall kein schlechtes Abendessen.

Abendunterhaltung waren Raumschiffe, und ich beschloss, mir nebenher ein paar Krimis auf meine eBook-App zu laden, für jetzt und für die Zugfahrt am Wochenende (ach ja: Hinfahrticket für Berlin habe ich jetzt auch bestellt, Rückfahrt gestaltet sich schwieriger wegen SEV ab Stuttgart HEUL, aber da findet sich auch noch etwas). Nur musste ich dann EXTREM genervt feststellen, dass das nicht so einfach ging wie gedacht. Die beiden englischen Krimis, eigentlich wunderbar passende, günstige Dreierbände (einmal Val McDermid, einmal Colin Dexter), lassen sich nur dann herunterladen, wenn man ein Adobe-Konto anlegt und die Bücher dann nach dem Kauf noch mal mit seiner Adobe-ID freischaltet. Und einfach… nein. Einfach nein. Ich habe mir bereits ein Nutzerkonto bei der Onlinebuchhandlung angelegt, ich habe außerdem die Tolino-App heruntergeladen und es mit der Buchhandlung verknüpft, ich muss mich in der Bank-App einloggen und den Kauf dann noch einmal über das Secure-Verfahren bestätigen – ich werde nicht noch eine fünfte Stufe mit NOCH einem Nutzerkonto anlegen, um ein Produkt „freizuschalten“, das ich bereits käuflich erworben habe (Freischaltung durch Kreditkarte sozusagen). Es geht dabei wohl um Kopierschutz, aber ganz ehrlich – das ist nicht mein Problem. Das ist für mich als Kundin ein Level too much an Genervtheit.
Ich schmiss also sämtliche englischen Krimibände wieder aus dem Warenkorb und kaufte mir stattdessen ein Buch in deutscher Übersetzung, was mich auch schon wieder nervt. Aber komischerweise gibt es diesen Adobe-Quatsch bei den deutschen Büchern nicht. Und für die Fahrt muss ich mir dann halt etwas überlegen. Auf jeden Fall für mich wieder ein klassisches Beispiel für Enshittification. Und für den Scheiß bin ich mittlerweile echt zu alt.