Wie an jedem Monatsfünften auch dieses Mal wieder die von Frau Brüllen in ihrem Blog gestellte Frage „Was machst du eigentlich den ganzen Tag?“, eine Blog-Kollektion zur Pflege des Tagebuchbloggens. Hier mein alltäglicher fünfter Dezember:
Gute Nacht, immer noch zufrieden mit der Daunendecke, auch wenn man das draußen langsam wärmer werdende Wetter schon merkte – bis sich das Haus aufgewärmt hat, wird es aber noch dauern. Auf jeden Fall mit Weckerlicht um zwanzig nach sechs aufgewacht, im Schlafzimmer 16,8°.
Morgenroutine mit Katern, Küchenrunde, Teekochen. Dann Esstisch mit brennender Kerze am Adventskranz (SO SCHÖN) und fünftem Türchen am Grüntee-Adventskalender: wieder ein Jasmintee, harhar. Der Liebste hatte mir ja schon angekündigt, dass er in strategisch sinnvollem Abstand Jasmintee unter die Sorten gemischt hätte – zu sehr aus meiner Komfortzone sollte ich ja nun auch nicht müssen. Da das Beutelchen vom 1.12. aber noch nicht leer war (es sind ja immer so ungefähr fünf Tassenportionen in einem Beutel), ließ ich dieses erst einmal zu. An Jasmintee werde ich in den nächsten Monaten keinen Mangel haben.
Das am Vorabend frisch gebackene Brot zum Frühstück (sehr schön fluffig und aromatisch geworden), außerdem nahm ich mir zwanzig Minuten und bestellte etwas Wäsche, Unterwäsche für mich und außerdem Schlafshirts. Eigentlich benutze ich zum Schlafen, von ein paar Pyjama-Oberteilen abgesehen, einige alte Shirts des Liebsten, aber das ist in den letzten Monaten zunehmend schwierig geworden (er hat ein paar bei sich aussortiert, die ich nicht mehr zuverlässig als „jetzt alt“ identifizieren kann, außerdem hat er seine Marke gewechselt, und naja, ich finde es für mich verwirrend). Ich bestellte also einen Schwung einfacher Shirts, die dann nur ich benutzen werde.
Ab neun am Schreibtisch. Angenehm voller Vormittag: Neben einer Stunde Unterricht hatte ich keine weiteren Termine und hatte deshalb zwar gut zu tun, konnte aber konzentriert Sachen wegarbeiten, organisieren, erledigen. Meine Inbox und Erlediliste leerten sich zusehends, und als ich in die Mittagspause ging, war ich auf einem guten Stand (die zwei Urlaubstage wieder aufgearbeitet).
Pause um eins mit restlichem Kartoffelbrei und Kraut, dazu einer Tasse grünem Tee (was sonst). Um Viertel vor zwei ging ich ins Büro – wieder mit Wetterglück, es war zwar gruselig feuchtkalt draußen, aber ich blieb trocken.
Den Nachmittag verbrachte ich dann mit einer Stunde Präsenzunterricht (letzter Termin, ein ganz guter Abschluss – wieder eine Prüfungsvorbereitung, ich hatte das Gefühl, dass ich es einigermaßen rund machen konnte) und einem mehr oder weniger spontanen Meeting mit dem Chef. Alles schon Orgakrams für 2026, das sich in Riesenschritten nähert. Außerdem einige administrative Sachen, Anfragen beantworten, Mails wegschaffen, schließlich als letzte Aktion die Zeitabrechnung für November fertigmachen und einreichen. Tatsächlich ein paar Überstunden abgebaut, obwohl die erste Monatshälfte so voll war: Ich war sehr stolz auf mich. Und machte um fünf Feierabend.
Direkt nach der Arbeit zum Wochenausklang in den Firmen-Yogakurs, dieses Mal mit nur wenigen Leuten, was aber egal war, so wurde die Atmosphäre schon konzentrierter. Ziemliche Mühe hatte ich mal wieder mit meinen Füßen (Knöchel, Sehnen, alles), vermutlich der vollen Woche (viel gelaufen in Berlin) und dem kalten Wetter geschuldet, aber ich kriegte alle Positionen hin. Und schaffte sogar ein sehr ordentliches Kuhgesicht, und das obwohl am Donnerstag meine linke Schulter wieder zu schmerzen begonnen hatte (kaum geht man mal zwei Wochen nicht ins Fitness…). Umso blöder, dass in der kommenden Woche der Yogakurs schon wieder nicht klappen wird. Oh well.
Um sieben holte der Liebste mich zur Freitags-Datumsnacht ab. Immer noch gruseliges Wetter draußen, was bei mir eine große Lust auf einen dampfenden Pastateller voller Kohlehydrate erzeugte, also überlegten wir nicht lang und gingen zum Lieblingsitaliener. Dort war es ganz erstaunlich voll – offensichtlich hatte das Wetter noch mehr Leute zum Pastaessen verführt. Dazu kommt, dass in der Altstadt gerade die Chocolart ist, weshalb sämtliche Einwohner das Zentrum gerade tunlichst vermeiden (das Festival ist eher etwas für Touristen) und damit die Altstadtrand-Restaurants mehr Kundschaft abbekommen, so zumindest meine Vermutung.
Wir bekamen aber trotzdem noch einen Zweiertisch und hatten dort einen sehr gemütlichen Abend mit Verdure Gratinata als Vorspeise, Penne all’Arrabbiata für mich und Linguine Verdure für den Liebsten. Dazu teilten wir uns eine Flasche Chiaretto vom Gardasee (ein bisschen ein Standard für uns in diesem Restaurant). Nach dem Essen ein Espresso, und um halb zehn gingen wir sehr zufrieden heim.
Daheim schenkte ich uns einen italienischen Zwetschgenschnaps als Absacker ein und wir sahen zwei Folgen der Murnauer Lebensretter-Doku, während wir von zwei Katern belagert wurden und sich so langsam die Wochenend-Entspannung einstellte. Gegen elf ohne Buch direkt ins Bett.