Endspurtgefühle, Mittwoch 17.12.2025

  • Beitrags-Kategorie:Tagebuch

Nach recht guter Nacht zum Weckerpiepsen um Viertel nach sechs aufgewacht, noch gesnoozt bis halb sieben. Dann Morgenroutine mit Katerversorgung, Küchenrunde und Tee. Wie ich sehen konnte, war der Liebste nachts heimgekommen und hatte noch unsere Weihnachtskarte für den Gemüsekisten-Ausfahrer geschrieben, sehr gut. Der Ausfahrer ist immer derjenige unter den Zustellern und Artverwandten, bei dem wir am frühesten an die Karte denken müssen, da er nur einmal pro Woche kommt.

Der Liebste stand kurz nach mir auf, ganz beseelt von seiner schönen Weihnachtsfeier (es ist SO WICHTIG, bei der Arbeit ein gutes Team zu haben. Und gute Chefs). Zum Frühstück Brot mit Frischkäse und Limettengelee, Tee. Adventskalenderausbeute: ein Bio-Darjeeling FTGFOP I, „Sourenee“. Wenn man denkt, Winzer wären schon bekloppt mit ihren Gütebezeichnungen, dann hatte man offensichtlich den Vergleich zum Tee noch nicht: FTGFOP I steht für „Finest Tippy Golden Flowery Orange Pekoe, Grade I“, also quasi das aller-aller-allerbeste vom allerbesten. Feine, junge, goldene Blattspitzen und –Knospen, zarteste Blätter (das ist das „Orange Pekoe“). Darjeeling ist ja klar, und ich hätte mir denken können, dass es auch einen grünen Tee aus Indien geben wird. „Sourenee“ ist ein spezifischer Teegarten in Darjeeling, bekannt für seine höchste Qualität. Man hat das Gefühl, der Tee würde in Gold aufgewogen. Ich legte ihn erst einmal zu den anderen (früh am Morgen fühle ich mich noch nicht so kultiviert).

Zum Frühstück Brot mit Philadelphia und Limettengelee, eine schnelle Dusche, und um Viertel nach acht ins Büro. Wir hatten den aller-allerletzten Prüfungstag des Jahres (eine kurze Verschnaufpause, es geht früh im Januar wieder los) und die verantwortliche Kollegin war schon beim Vorbereiten. Ich schaute kurz nach dem rechten und zog mich dann an den Schreibtisch zurück: Für den Tag noch eine beachtliche Erlediliste.
Vormittag mit eifrigem Abarbeiten, dazu ein paar spontane Absprachen mit den Kolleg:innen, und ich kam ausgesprochen gut voran. Mittagspause erst um halb zwei mit der zweiten Hälfte Krautnudeln, und nachmittags weiter im Text. Noch einen Beratungstermin abgehakt, Mailbox leerbearbeitet, und am Ende sah es wirklich gut aus und meine Sorge vom Wochenanfang, dass ich den freien Tag vom Freitag wieder rückgängig machen müsste, bestätigte sich nicht. Einziger kleiner Wermutstropfen: Ich hatte eigentlich Fitness für den Abend geplant, aber ich war bis kurz nach sechs beschäftigt und fand es dann etwas zu spät. Also direkt wieder heim.

Daheim räumte ich die letzte Biokiste des Jahres auf und schaute nach den Katern. Der Liebste kam kurz nach mir und startete schon einmal mit Kochen, während ich schnell im Supermarkt nebenan Kartoffeln holte (es waren mehligkochende geliefert worden, ich wollte aber festkochende für das Ofengemüse). Damit es nicht allzu spät wurde, machten wir die Kartoffeln in der Pfanne, dazu Grünkohl, Spitzkohl, Karotten, Pilze aus der Pfanne. Dazu ein alkoholfreies Radler, und danach (da ich noch ein paar mehr Proteine wollte, das Tracken hinterlässt Spuren) ein halber Becher Sojaquark.

Und dann gemeinsam aufs Sofa für zwei Folgen Raumstation. Wieder saukalt (die Temperatur sinkt momentan abends/nachts immer knapp unter den Gefrierpunkt, dazu sehr neblig, feuchtes Wetter), der Liebste holte uns ein paar Holzscheite und machte ein Feuer. Was ehrlich gesagt deutlich besser brannte und den Raum deutlich schneller warm machte als meines am Abend davor… nun ja. (Immerhin hatte ich es überhaupt zum Brennen gebracht.)
Früh ins Bett, ohne Lesen (der letzte Alpenkrimi ist durch, einen neuen mag ich nicht bestellen und das Alternativbuch, das ich angefangen habe, zieht mich bis jetzt nicht so richtig). Stattdessen einfach so eingeschlafen.