Unruhige Nacht, unter anderem weil ich (soweit ich mich erinnere, schon das zweite Mal) einen bizarren Traum hatte, in dem ich mich in meiner eigenen Stadt verlief und den Weg nach Hause nicht mehr fand. Ständig waren überall Baustellen, Wege gesperrt, ich verlor immer wieder die Orientierung und landete in der Weststadt oder sonstwo. Merkwürdiger, unangenehmer Traum.
Wach um kurz nach sechs, noch etwas liegengeblieben bis zum Weckerlicht um Viertel nach sechs, ziemlich müde, leichtes Kopfweh, insgesamt mäh. Nun ja.
Trotzdem Morgenroutine, und ab da wurde der Morgen dann besser, angefangen mit zwei eifrig herumrennenden und Medikamente nehmenden und fressenden Katern. Nach der Katzenmaintenance und Küchenrunde machte ich (noch vor dem ersten Tee!) einen einfachen Mürbteig für Ausstecherle, den ich am Abend ins Büro mitbringen sollte, für so eine Art informelles Abschiedstreffen mit Plätzchen und Glühwein und Zeugs. (Ich als the resident vegan hatte die Aufgabe bekommen, veganen Plätzchenteig mitzubringen.) Klappte ganz okay, also der Teig sah zumindest gut aus und kam in den Kühlschrank. Weil ich schon dabei war, machte ich uns gleich noch ein Müsli.
Frühstück, Zeitungsrätsel, Blick auf die Mastodon-Timeline, außerdem Adventskalender, ein Bio-Japan Sencha-Green Matcha Blend, den ich letztes Jahr schon hatte, soweit ich mich erinnere. Ich ließ ihn erst einmal zu und machte mir (als zweite Tasse, nach meinem üblichen Jasmintee) einen japanischen Bancha aus der ersten Woche. Der ist jetzt beinah leer und könnte ein Tee werden, den ich mal wieder kaufe. Angenehmer Alltagstee.
Um acht ging der Liebste arbeiten und ich ging zu einer ausführlichen, wärmenden Dusche nach oben (draußen minus ein Grad und im Haus nicht viel mehr: Esszimmer 18 Grad, Wohnzimmer 17, seufz) und dann an den Schreibtisch für meinen LETZTEN Arbeitstag vor dem Urlaub. So richtig Vorfreude spürte ich allerdings noch gar nicht, eher ein bisschen Stress, weil ich Sorge hatte, dass während des Urlaubs aller möglicher Quatsch auftauchen würde, und überhaupt habe ich nach dem Urlaub nur drei Arbeitstage, bevor ich nach Indien fliege, und es ist halt noch so viel nicht organisiert. Also: Der Teil, den ich übernehmen muss, der schon, aber sonst halt nicht. Ist nicht schlimm, wird schon alles passen, aber den vorgezogenen Stresslevel muss ich erst einmal ein bisschen runterregeln.
Sehr angenehm allerdings: Ich bekam noch am Vormittag meine Inbox leer (die Mails alle so mit dem Tenor „das können wir dann in Ruhe im Januar besprechen“, also kein superdringendes letzte-Minute-Zeug mehr). Termine hatte ich keine mehr, nur noch letzte Sachen erledigen, und das ging erstaunlich gut. Ich bekam sogar meinen Schreibtisch aufgeräumt und meinen neuen Papierkalender für 2026 und meinen Outlook-Kalender abgeglichen und gefüllt. SO cool.
Mittagspause um halb eins mit dem restlichen Ofengemüse, außerdem jeder Menge Kräutertee, und um halb zwei arbeitete ich weiter. Um halb vier ein kurzes Übergabemeeting mit dem Kollegen, der zwischen den Jahren löblicherweise die Stellung halten wird (er hat auch nicht wirklich eine andere Wahl, er hat seinen ganzen Jahresurlaub im Herbst schon verbraucht), noch die aller-allerletzten Mails (die in der Mittagspause reingekommen waren) abhaken, und um vier machte ich das Out-Of-Office-Teams und den Mail-Autoresponder an und: hatte Urlaub. Hihi.
Und was macht man als erste Aktion im Urlaub? Klar, man geht ins Büro. Aber nicht zum Arbeiten (obwohl ich die Chance nutzte, ein paar Unterlagen und das Firmenhandy für den Kollegen vorbeizubringen), sondern eben für das informelle Advents-Abschiedstreffen für alle, die wollten, aktuelle und ehemalige Kolleg:innen und Anhang und überhaupt. Ich packte also den Plätzchenteig und unsere Ausstechformen ein.
In der Firma bis ungefähr acht, und das war wirklich ausgesprochen nett. Anfangs so ein bisschen awkward, bis wir irgendwann einfach mit den Plätzchen anfingen, das war dann eine ausgesprochen nette Gruppengeschichte. Wir hatten ein paar Ausstecher und Keksstempel mit Firmenlogo, was etwas bescheuert klingt, aber wirklich niedlich aussah, und außerdem hatte ich natürlich unsere Formen, und da wir Nerds sind, haben wir halt lauter so Schneemänner und Pinguine und Enten und Katzen. Und eine Ziege. Und einen Gorilla. Und einen Batman.
Netterweise waren einige ehemalige Kolleginnen da (bei der „offiziellen“ Weihnachtsfeier vor einer Woche niemand, scheinbar ist der Freitag vor dem dritten Advent ein ungünstigerer Termin als der Donnerstag vor dem vierten. Und spätnachmittags besser als abends. Unter anderem ein bisschen mit meiner direkten Abteilungskollegin unterhalten, die aktuell in Elternzeit ist, aber im nächsten Jahr hoffentlich wieder einsteigen wird.
Außerdem natürlich etwas Punsch, ein paar von den Plätzchen (der Teig ist wirklich gut, aber man hätte die Plätzchen ein bisschen mit Sojamilch oder sogar Zuckerguss bepinseln können, so schmeckten sie ein bisschen langweilig), und später gab es dann Hot Dogs, was ja gar nicht so mein Essen ist, aber da für mich (und eine andere Kollegin) netterweise vegane Würstchen besorgt worden waren, aß ich zwei. Ich hatte auch richtigen Hunger. Und damit auch eine Basis für den Glühwein, von dem ich zwei Tassen trank (dabei mag ich Glühwein gar nicht so sehr, aber auf so einer Adventsfeier…). Damit riss ich natürlich sämtliche Kalorienziele für den Tag, aber das hatte ich schon so eingeplant, machte mir also nix.
Um halb neun daheim und dort von einem Liebsten empfangen worden, der uns einen Wirsingeintopf für den nächsten Tag gekocht hatte und schon am Einheizen war. Er hatte ja noch einen Arbeitstag vor sich, deshalb war mein Urlaubsgefühl noch nicht so richtig aktiv, aber ich freute mich schon so ein bisschen über den schönen Abend und darüber, dass ich tatsächlich meine komplette Arbeit so rund abgeschlossen habe. Und damit dann vielleicht doch so ein ganz kleines bisschen Entspannung.