Kurz vor dem Wecker aufgewacht und mit leicht matschigem Kopf aufgestanden, zwar eigentlich mit genug Schlaf, aber trotzdem leicht neben der Spur. Ich goss erst einmal meinen grünen Tee versehentlich mit sprudelnd kochendem Wasser auf, was in diesem Haushalt einem Sakrileg gleichkommt. Er war trotzdem einigermaßen trinkbar, beim nächsten passte ich dann besser auf. Zum Frühstück machten wir nach langer Zeit einmal wieder einen grünen Smoothie (…Grünkohlzeit!). Er war ganz okay, nur weniger gehaltvoll als gedacht, um elf knurrte mir schon wieder der Magen.
Der Liebste, der am Tag davor einen doofen Tag in der Arbeit gehabt hatte, machte sich um zehn nach acht auf den Weg, und ich ging kurz darauf ins Arbeitszimmer für einen frühen Start. Zunächst der obligatorische Mail-Check und ein Telefonat mit einem Teilnehmer, der mir für den Nachmittag einen Unterrichtstermin absagte, was zu einer längeren Folgemail führte, mir aber für den Nachmittag etwas Zeitdruck nahm. Dann einige Korrekturen und ein paar administrative Sachen, und relativ bald merkte ich, dass ich einen entspannten Tag hatte. Da sich das in den nächsten Wochen voraussichtlich ändern wird, war ich darüber wirklich froh.
Etwas auseinandergenommene Mittagspause: Den ersten Teil des restlichen Thai-Curry machte ich um zwanzig vor eins heiß, dann hatte ich eine Besprechung um eins, anschließend aß ich den zweiten Teil und arbeitete direkt danach inklusive weiterem Meeting bis ungefähr drei. Und da es keinen Grund für Überstunden gab und ich abends Unterricht hatte, machte ich dann noch einmal eine längere Pause: Zunächst eine Maschine Wäsche versorgen und dann zum ALNATURA, der hatte nämlich nach seinem Umbau den ersten Tag wieder offen.
Es klingt ein bisschen albern, aber das Einkaufen im Alnatura hatte mir wirklich gefehlt und ich freute mich total, dass er endlich wieder offen hatte. Nach dem Umbau ist ein kleiner Bistrobereich dazugekommen (SEHR cool, auch wenn diverse 3G/2G/2G+-Regeln es erst einmal schwierig machen werden, ihn richtig zu nutzen), ansonsten wurde einiges umgestellt, ich irrte ein wenig durch die Gänge. Das war mir aber egal, ich war gut gelaunt und hatte Zeit und überhaupt, all die schönen Sachen. Deshalb ließ ich mir auch bei einem Probierstand ein Stück Früchtebrot mitgeben (für den Liebsten, ich mag das nicht so) und drehte bei einem anderen Stand an einem Glücksrad (bekam nur ein Stück Schokolade als Trostpreis, aber das war okay, der Gewinn wäre irgendein Kosmetik-Hautpflege-Gedöns gewesen). Außerdem, ich traute meinen Augen kaum, gab es den veganen Zotter-Adventskalender, den wir letztes Jahr hatten und eigentlich nicht mehr nehmen wollten, weil er uns viel zu teuer war – hier war er jetzt deutlich billiger. Ich packte ihn auch ein, wir haben zwar schon den Veganz-Kalender, aber schließlich sind wir zwei Personen im Haus. (Wobei man schon mal den Gedanken in den Raum werfen könnte, ob die Person, die die ganzen Kalendersachen besorgt, da nicht gewisse Vorrechte hat.)
Außerdem natürlich ein paar sinnvolle Einkäufe (Hefeflocken, Naturtofu, hurra), und dann wieder zurück an den Schreibtisch. Ein Erlebnis auf dem Heimweig: Die Nachbarin war gerade beim Blätterrechen (ein eher fruchtloses Unterfangen mit noch ordentlich Laub auf den Bäumen und böigem Wind) und wir quatschten ein bisschen (in erster Linie über den Alnatura, sie war auch schon schauen gewesen, wie spannend so ein Biomarkt werden kann). Als ich zu unserem Haus lief, bemerkte ich in der Hecke gegenüber einen Briefumschlag, den jemand dort drapiert hatte – vermutlich auf dem Boden gefunden und auf die Hecke gelegt, wie man es manchmal mit verlorenen Dingen macht. Ich schaute auf Namen und Adresse: Ein Brief an die Nachbarin, die vorne noch am Rechen war. Ich brachte ihr den Brief und sie war zuerst mächtig überrascht und fand es dann sehr lustig, ich auch. Nur ein bisschen Werbepost, aber trotzdem nicht schlecht.
Daheim noch ein bisschen Arbeit und Gedöns und abends dann Unterricht. Der Kater miaute ab vier Uhr wieder vor der Tür und ich entschied mich, ihn dieses Mal reinzulassen, in der Erwartung, dass er rummaulen und gefüttert werden wollte. Aber von wegen: Er untersuchte nur jedes einzelne Blatt im Raum und als ich ihm eine Decke neben meinen Schreibtisch legte (der Papierstapel ist jetzt ja weg), legte er sich zufrieden hin und blieb dort die nächste Stunde. Natürlich wartete er auf Futter, aber scheinbar fiel ihm das Warten leichter, wenn er neben mir liegen konnte. Mal sehen, ob ich ihn generell in mein Arbeitszimmer lasse (er durfte früher schon rein, war aber normalerweise nicht so interessiert). So hatte ich auf jeden Fall kein Gedöns bis Viertel nach fünf zur Abendfütterung. (Vor der Fütterung übrigens hob ich ihn wieder auf die Waage: 6,0 kg. Das ist auf jeden Fall die richtige Tendenz.)
Abends wie gesagt Unterricht, wieder sehr nett, und noch ein paar wichtige administrative Dinge. Um halb acht fuhr ich den Rechner runter. Der Liebste war um kurz vor sieben gekommen und war schon am Kochen (Pasta mit einer Caponata-Sauce, einfach ein sehr, sehr leckeres Rezept). Wir quatschten ein bisschen: Der Tag war besser gewesen, die Laune war besser, und außerdem hatte ich Schokolade vom Alnatura mitgebracht. Dann noch die letzte Folge Chemie-TerraX mit Mai, und der Tag endete deutlich besser, als er gestartet hatte.