Strömender Regen draußen, als ich kurz vor dem Wecker mit doofen Rückenschmerzen aufwachte, und wenig Zeit: Ich hatte einen frühen Zahnarzttermin und der Regen bedeutete, dass ich nicht das Fahrrad nehmen würde (das wäre mir aber vermutlich sowieso zu kalt gewesen). Also nicht viel Zeit am Morgen, nur ein schneller Tee, der Liebste machte uns ein Müsli. Dann duschen und besonders gründlich die Zähne putzen, und um acht ging ich aus dem Haus – im Wintermantel, was eine gute Idee war, es war richtig unangenehm feuchtkalt.
Beim Zahnarzt musste ich eine halbe Stunde warten (vor mir war wohl ein Patient mit einer größeren Behandlungs-Baustelle, ich hörte mit, wie der Zahnarzt gleich zwei Folgetermine mit längerer Behandlungszeit absprach), auf dem Behandlungsstuhl war ich dann nur recht kurz. Davon die ersten drei Minuten, weil der Zahnarzt irgendein Gerät erst einmal neu einrichten und reparieren musste („das ist ja die reinste Wurzelbehandlung hier“). Wie immer bei meinem Zahnarzt ließ er sich Zeit und smalltalkte ausführlich über Online-Unterricht in Pandemiezeiten (halbstündige Verspätung hin oder her, ich hatte nichts dagegen), dann schaute er einmal den Mund durch (alles in Ordnung), die Assistentin kratzte ein bisschen Zahnstein ab und ich war fertig und konnte wieder gehen. (Ich bin btw echt sehr froh über meine gesunden Zähne, das Zahnstein-Rumgekratze reichte mir schon an Behandlung, ich hätte so keinen Bock auf richtiges Gedöns.)
Daheim machte ich mir einen Tee, gab dem Kater etwas extra Futter (er hatte sehr brav aufgefressen), ging für 20 Minuten ins Internet und packte dann die Sachen fürs Büro. Um halb elf war ich am Arbeitsplatz in der Firma (dort musste ich mir erst einmal für eine Stunde einen anderen Raum suchen, weil mein Büro durch eine Besprechung belegt war – naja, ich war auch früher gekommen als angekündigt, eigentlich hatte ich erst gegen Mittag da sein wollen).
In der Arbeit die üblichen Dinge aus Mails, administrativen Sachen, für die kommenden Prüfungen gab es einiges vorzubereiten, dann hatte ich noch einen Einzelunterricht online (der hatte eigentlich in Präsenz sein sollen, aber der Teilnehmer wollte dann doch online – nachdem wir das letzte Woche ausprobiert hatten, merkte er, wie praktisch das eigentlich ist, die Erfahrung hatte ich jetzt schon mehrmals). Außerdem ein Mitarbeitergespräch, bei dem wir einen wichtigen Punkt vereinbarten: Ab dem kommenden Jahr werde ich meine Arbeitszeit etwas reduzieren. Zwar immer noch Vollzeit, aber weg von 40 Stunden und so, dass ich dann am Freitag auch mal um halb vier aufhören kann. Ich werde das finanziell vermutlich kaum merken, dafür ist der Sprung zu klein, aber hoffentlich die extra anderthalb Stunden. Auf jeden Fall freue ich mich.
Um Viertel vor sechs war ich soweit zufrieden mit allem, machte Schluss und ging heim. Daheim erst einmal Kater abgefüttert, dann ging ich für eine halbe Stunde auf die Matte zu Adriene (Tag 19: Strength). Der Titel passt, sie machte einiges an kräftigenden Muskelübungen, und ich war sehr stolz darauf, wie gut ich das alles hinbekam. Das hätte noch vor einem halben Jahr (geschweige denn einem ganzen) ganz anders ausgesehen.
Danach fing ich mit dem Abendessen an, währenddessen kam der Liebste heim, also ein bisschen Begrüßung und Quatschen und zusammen weiter kochen: Pasta mit Grünkohl, weißen Bohnen, Zwiebeln und Weißwein (das erste der beiden Weißwein-Rezepte, die ich für diese Woche rausgesucht habe, der gekippte Chardonnay muss schließlich weg). Eigentlich hieß das Rezept (aus einem alten VF&L-Heft) Garlic Pasta, ich hatte aber im Sinne der Kolleg:innen am nächsten Tag den Knoblauch weggelassen (ein bisschen schade, er hätte schon sehr gut reingepasst). Trotzdem lecker. Dazu dann etwas Nachrichten, Raumstation und YouTube, Martin Moder hatte ein neues Video zur Frage „wie kann es sein, dass auf einer Intensivstation die gleiche Anzahl Geimpfter wie Ungeimpfter liegt“, die Antwort ist statistisch völlig logisch, wenn man mal drüber nachgedacht (und ihm beim Süßkram essen zugeschaut) hat. Wir Menschen sind halt intuitiv nicht so für Statistik und große Zahlen und Prozentrechnung gemacht. Auf jeden Fall was gelernt so kurz vor dem Schlafengehen, nicht schlecht.