Fünf Minuten vor dem Wecker ausgeschlafen aufgewacht, das hieß in diesem Fall: 6:25 Uhr, wir hatten den Wecker etwas später gestellt. Diese gewonnene Viertelstunde machte einen richtigen Unterschied, ich fühlte mich regelrecht erholt, als ich aufstand. Außerdem keinen frühen Termin, also ließen wir uns etwas Zeit am Morgen mit Zeitung und Frühstück (Müsli). Um Viertel vor neun ging der Liebste schließlich zur Arbeit und ich an den Schreibtisch. (Nicht ohne vorher in der Küche mein Handy auf den Boden zu werfen, ich hoffe, es hat sich beim Sturz nichts kaputt gemacht.)
Als erstes bezahlte ich eine Rechnung, die ich einen Monat lang jeden Tag im Posteingang gesehen hatte und deren Zahlung ich trotzdem erst hinkriegte, als die erste Mahnung kam. Kein böser Wille, keine Verpeiltheit, einfach zu viele andere Sachen parallel, und irgendwie war sie mir immer gerade dann aufgefallen, wenn es gerade überhaupt nicht ging mit Überweisen. Ich weiß nicht, warum das immer so ist.
Dann ein paar Mails, ein längeres Telefonat mit einer Hochschulkoordinatorin (nur so halb sinnvoll, weil ich zu einigen Problemen gar nicht viel sagen konnte, da ich nicht an der problemlösenden Stelle sitze – es war eher so eine Art Telefonseelsorge), ein paar organisatorische Sachen und eine längere Beratung. Die Beratung war etwas anstrengend, denn – wie so oft – meine Empfehlung passte nicht zu den äußeren Bedingungen, in diesem Fall: Ablegung der Prüfung frühestens im April/Mai empfohlen, die Uni möchte das Zertifikat aber schon im März. Da kann ich dann nicht viel beraten, wenn die äußeren Bedingungen jegliche Entscheidungsmöglichkeit einschränken, und das ist etwas frustrierend.
Um kurz nach halb eins war die erste Runde auf jeden Fall fertig, ich machte das Mittagessen warm (Nudeln mit Grünkohl und Bohnen, ordentliche Portion), kümmerte mich ein wenig um den Kater (kein Futter, er wollte nur Ansprache, Balkon, Ansprache, Schlafzimmer) und packte dann meine Sachen. Um kurz vor halb zwei machte ich mich auf den Weg ins Büro.
Arbeit am Nachmittag: Ein Einzelunterricht online, ansonsten viele Orga-Sachen. Unter anderem mehrere Telefonate, weil Prüfungsmaterial für die kommenden Prüfungen bei uns nicht angekommen war. Der Prüfungsanbieter (nach nur 10 Minuten Warteschleife erfolgreich, hurra!) schaute nach: Scheinbar hatte UPS einen „erfolglosen Zustellversuch“ verzeichnet. Man gab mir die Sendungsverfolgungsnummer, ich schaute ebenfalls nach: Tatsächlich war „erfolglose Zustellung, letzter Zustellversuch“ markiert. Als ich bei UPS anrief (und erst einmal geschlagene 5 Minuten nur mit Computern telefonierte, bis ich endlich an einen echten Menschen kam), hieß es dort, der Fahrer hätte um 11:23 Uhr niemanden angetroffen, nerv. Ich erklärte die Situation (wir sind zu Bürozeiten immer da, aber man muss bitte klingeln, die Dokumente dürfen auf keinen Fall zurückgesandt werden) und der UPS-Mensch versprach einen Rückruf.
Um den Rest konnte ich mich dann nicht mehr kümmern, weil ich in den Unterricht musste, aber als ich um halb fünf wieder rauskam, hatte meine Kollegin den Rückruf angenommen und den Fahrer wieder herdirigiert (UPS hatte den Fahrer tatsächlich kontaktiert und nochmal zurückgeschickt, krass). Das Problem ist, dass bei uns vor dem Bürogebäude seit einiger Zeit eine große Baustelle und das Gebäude dadurch nicht anfahrbar ist. (Also von wegen „niemanden angetroffen“, er war nicht bis ans Haus gekommen.) Auf der Rückseite ist die Straße aber frei, und man kommt von hinten sowieso viel besser ans Gebäude ran, weil keine Treppen und so – das wissen aber nicht alle Paketfahrer (bzw. es ist ihnen egal). Auf jeden Fall lotste die Kollegin den Fahrer zum Hintereingang und wir bekamen die Unterlagen. Puh.
Nach dem Gedöns dann noch letzte Vorbereitungen, Räume richten, Mails und so weiter (eine Person sagte die Prüfung ab, weil sie mit Krankheitssymptomen daheim sitzt und jetzt auf ein PCR-Ergebnis wartet), um zwanzig vor sechs ging ich endgültig nach Hause.
Als ich heim kam, war der Liebste überraschenderweise schon da (ein letzter Termin bei ihm war ausgefallen) und hatte mit Kochen angefangen. Zwar das falsche Rezept von der Liste, aber das war mehr oder weniger egal (unsere Gemüseschublade im Kühlschrank ist sowieso voll, es war also genug Zeug da). Auf jeden Fall Frittata aus dem Ofen mit Grünkohl und roter Bete, was nach einer seltsamen Mischung klingt, aber sehr, sehr lecker war (wenn auch eher ein Kartoffelauflauf als eine richtige Frittata, bei der ich ja eine Art Kartoffelkuchen mit klar definierbaren und schneidbaren Stückchen erwarten würde, aber dafür hätten die Kartoffeln kleiner geschnitten sein müssen und man hätte deutlich mehr Kichererbsenteig gebraucht). Etwas wenig, deshalb zum Nachtisch noch Vanillejoghurt mit Himbeeren und Haselnüssen. Damit und mit etwas Raumstation war ich dann zufrieden für den Abend.