Um Viertel nach sechs aufgestanden, nach einer ganz guten Nacht. Den Wecker hatte ich auf halb sieben gestellt, aber ich war wach und wollte Tee. Der Kater, der die Nacht bei uns gewesen war (ich hatte ihm nachts einmal ein Stück Decke unter dem Hintern weggezogen und ihn damit zum Protestieren gebracht), wartete unten auf Futter: Alles, wie es sein sollte. Außer halt Montag.
Zum Frühstück das letzte Brot, dieses Mal getoastet, darauf die zweite Hälfte der Avocado mit Kala Namak, sehr lecker. Der Unverpacktladen in der Innenstadt bietet Obst und Gemüse von einer Bio-Kleinbauerninitiative aus Portugal an, unter anderem Avocado aus wirklich akzeptablem Anbau. Vielleicht wäre das so alle paar Monate mal eine Option (wenn ich Lust habe, eine ganze allein zu essen).
Um neun war ich nach schnellem Duschen und Schnelltesten am Schreibtisch. Für den Nachmittag war ich als Vertretung eingeplant, da aber niemand der Kolleg:innen krank war (hurra), konnte ich mich den Vormittag über mit Textkorrekturen und administrativem Gedöns beschäftigen und schon ein bisschen Unterricht für die restliche Woche vorbereiten. Momentan bin ich gerade dabei, ein neues Kursangebot zu basteln, das aber nur starten kann, wenn die Rahmenbedingungen stimmen und die Interessent:innen alle einverstanden sind und… Das kostete mich den Morgen über einiges an E-Mails und Chatnachrichten und generellem Trara. Leider machen kleine Gruppen nicht weniger Aufwand, im Gegenteil.
Um halb eins machte ich eine schnelle Mittagspause bis eins (restlicher Shepherd’s Pie, kein Kaffee, weil ich auf Gedöns keine Lust hatte – manchmal wäre so eine Siebträgermaschine schon praktisch). Dann ein bisschen weiterarbeiten, bis ich mich schließlich um halb drei zu einer zweiten Pause entschloss: Bei der Kleingruppe gab es nichts zu tun außer auf Antworten zu warten, die Texte waren korrigiert und auch sonst stand nichts Dringendes an, und ich hatte in der letzte Woche schon genug Plusstunden gemacht.
Also einmal mit Rucksack aus dem Haus, „Erledigungen“ machen. Das Wetter war ausgesprochen sonnig und frostig kalt. Ich schaute kurz im Büro vorbei für mein Postfach, dann zum Innenstadtbäcker, weil ich dafür einen Gutschein für zwei Laib Brot zum Sonderpreis hatte. Der Plan ist, eins der zwei Brote einzufrieren, allerdings sind unsere Tiefkühlfächer schon ziemlich voll. Mal sehen. Es war halt ein Angebot.
Anschließend noch zum Alnatura und zum dm (Kartoffeln, Katzenfutter), dann heim und auspacken und schließlich beim Supermarkt nebenan noch Altglas und Pfandglas wegbringen. Die ganze Runde dauerte überraschenderweise gerade mal eine Stunde – um halb vier war ich wieder am Rechner.
Da waren mittlerweile ein paar Antworten aufgelaufen, die ich abarbeiten konnte, und um halb sechs (nach kurzer Katerfütterung) startete ich den Abendkurs. Mja, das lief dieses Mal nicht ganz so toll. Natürlich nette Leute, aber erstens kamen sie teilweise mit ziemlicher Verspätung reingetröpfelt, und zweitens läuft das mit den verschiedenen Medien immer noch nicht. Und ich muss sagen, das liegt schon in erster Linie auf Teilnehmenden-Seite: Einer hatte vor einer Woche versprochen, das Buch zu besorgen, es aber „vergessen“. Eine kam zum dritten Kurstermin überhaupt das allererste Mal, gleich mit 40 Minuten Verspätung, und sie hatte sich weder um ein Buch noch um den Zugang zu unserer Lernplattform gekümmert (meine Mail wegen der Lernplattform war Mitte Januar rausgegangen). Dialog des Tages: Aber du warst doch schon im vorherigen Kurs, in dem die gleiche Lernplattform benutzt wurde. Wieso kennst du dann jetzt deine Zugangsdaten nicht? – Ach ja, in die Lernplattform habe ich beim letzten Kurs nie reingeschaut. – Aber warum denn nicht? – Weil die Lehrerin uns immer alles Material noch zusätzlich per Mail geschickt hat, da war das nicht nötig.
…AAAaahhhh!!! Das ist NICHT die Idee einer Lernplattform… Das Ende vom Lied war, dass ich ständig damit beschäftigt war, mit verschiedenen Voraussetzungen zu jonglieren (wer hat worauf Zugriff, wer kann was benutzen…). Leicht abgelenkt und gestresst begann ich mir an der Nagelhaut herumzukratzen und schaffte es irgendwie, mir die Haut am Zeigefinger so einzureißen, dass die Stelle die nächste halbe Stunde permanent blutete – auch nicht so toll, wenn man mit Unterrichten beschäftigt ist. Als ich mit dem Kurs fast fertig war, kam kurz vor Feierabend noch eine etwas doofe Mail… Ich war auf jeden Fall reichlich genervt, als ich um halb acht schließlich Schluss machte.
Der Liebste hatte unten schon gekocht (und beäugte kritisch die Unmengen an Brot in der Küche – ja, es ist etwas viel…), eine Art Caponata-Sauce mit Zucchini und grünen Linsen, dazu Nudeln. Etwas zu säuerlich für meinen Geschmack, aber schon lecker. Als Nachtisch ein bisschen Vanillepudding, dazu die neueste Folge Feuer und Flamme… und dann gingen wir früh ins Bett – beide ziemlich kaputt, und es ist erst Anfang der Woche, super.