Um sieben Uhr wurden wir vom Kater wachmiaut. Eigentlich war ich schon etwas länger wachgelegen und hatte dem Garten beim Hellwerden zugesehen, war dann wieder leicht weggedämmert, bis der Liebste beruhigend auf das Tier einzureden begann. Irgendwie insgesamt ziemlich müde. Wir beschlossen beide stillschweigend, heute einen eher ruhigen Tag zu planen und diverse Zimmer-streich-Aktionen erst einmal zu verschieben.
Zum Frühstück machte der Liebste uns ein englisches Frühstück mit dem letzten Rest Brot, während ich einen neuen Brotteig ansetzte. Dann etwas lesen, ich zeigte dem Liebsten die Seite des Deutschen Podcast-Preises und führte ihn in Wordle ein (ein Internet-Trend, der völlig an ihm vorbeigegangen war). Wir machten nacheinander Wordle, Wördl, 6mal5 und schließlich noch Worldle (das mit den Landkarten) – und überall waren wir erstaunlich gut. Vielleicht sollten wir das häufiger zu zweit spielen. Außerdem lasen wir gemeinsam ein paar alte Blog-Einträge von mir, was lustig war, weil der Liebste ja bei vielem dabei gewesen war, aber oft eine ganz andere Perspektive auf die Sachen hatte. Oder sich einfach anderes daran erinnerte.
Schließlich ging der Liebste in die Werkstatt und bastelte an seiner Fräse weiter, ich verbrachte den restlichen Vormittag mit Lesen. Nach einer ausführlichen Dusche machte ich das Mittagessen heiß (zweite Hälfte der Walnuss-Pilz-Tarte, ein bisschen trocken am nächsten Tag, aber immer noch gut), dann etwas Sofapause mit Espresso und Laptop. Draußen hatte es klassisches Aprilwetter, Sonne am Morgen war von Windböen und Graupelschauern abgelöst worden, am frühen Nachmittag wurde es wieder einigermaßen klar (aber ziemlich kalt). Wir entschieden uns für etwas frische Luft.
Der Liebste musste zu einem Bekannten in die Weststadt, um dort etwas abzuholen, und wir beschlossen, das in einen Spaziergang einzubauen. Wir hatten eine etwas größere Runde im Sinn (schon in die Weststadt dauert es zu Fuß 40 Minuten), und daraus wurde dann eine richtige Wanderung, weil wir von der Weststadt aus den Berg hoch gingen und einmal die Neubauten an den Kliniken anschauten (mehr oder weniger direkt am Arbeitsplatz des Liebsten vorbei, wo ich noch nie war, seitdem er die Stelle gewechselt hat, hat sich bis jetzt noch nicht ergeben), dann auf der anderen Seite des Berges wieder herunter und durch den Park und das Stadtzentrum wieder nach Hause. Um halb sechs waren wir nach zweieinhalb Stunden wieder daheim: Das Handy zeigte auf der Wander-App über 11 Kilometer. Nicht schlecht. (Nur der Bekannte des Liebsten war nicht daheim, das war also nicht erfolgreich gewesen – na egal, das war ja auch nicht der Hauptgrund.)
Daheim kümmerten wir uns erst einmal um den Hausputz – dringend nötig (unfassbar, wie sehr man den Staub in allen Ecken sieht, wenn die Sonne durchs Fenster scheint). Danach machte sich der Liebste ans Abendessen, während ich den Wochenplan für die kommende Woche plante, nicht ganz so einfach: Wir arbeiten nur vier Tage (HURRA), aber man muss natürlich mit den Feiertagen ein bisschen anders vorausplanen, einkaufen am Karsamstag würde ich gern vermeiden (mal sehen, ob das klappt). Ich bestellte auf jeden Fall noch die Biokiste, dann hatte ich alles abgehakt und war sehr zufrieden.
Zum Abendessen hatte der Liebste einen Salat aus Roter Bete, Kürbiskernen und Kichererbsen nach einem Nicole-Just-Rezept gemacht. Wir hatten dafür frische Rote Bete gekauft, die der Liebste schälte und dämpfte, anstatt vakuumisierte zu nehmen, das ging ziemlich problemlos. Gutes Rezept und reichhaltig. Zum Nachtisch noch ein Vanillequark, sehr schön.
Dazu dann etwas YouTube und ein paar Folgen Heute Show (schon lange nicht mehr gesehen). Um zehn war ich ordentlich müde und ganz zufrieden mit dem Wochenende: Zwar hatten wir nichts so Außergewöhnliches gemacht, aber wir waren endlich einmal wieder länger draußen gewesen und hatten Zeit zum Quatschen gefunden und die Wohnung war sauber und überhaupt. Schon ganz erfolgreich.