Ganz gute Nacht, trotzdem wachte ich in eher gedämpfter Stimmung auf. Es wartete wieder ein Prüfungstag, und dazu startete am Abend ein neuer Kurs, und die Woche mit einem langen Abend zu starten, steigerte nicht gerade meine Laune. Der Liebste machte uns ein Müsli, das ich zum Mitnehmen einpackte, dann etwas Tee und ein kurzer Blick in die Zeitung. Nach einer Blitzdusche gingen wir um Viertel vor acht aus dem Haus.
Die Prüfung des Tages wurde nicht von mir, sondern von einer Kollegin verantwortet, die dementsprechend auch den Großteil der Kommunikation, Dokumentenbearbeitung und Aufsicht übernahm, ich war nur als Backup im Hintergrund (nicht immer ganz so einfach, mich zurückzuhalten, aber ich arbeite dran). Ansonsten konnte ich mich am Vormittag ein paar administrativen Sachen widmen und die Praktikantin beschäftigen. Um kurz vor eins Mittagspause mit dem Kichererbsen-Rote Bete-Salat: Der war am nächsten Tag immer noch prima, offensichtlich gut zum Mitnehmen, nur lag mir das Essen den Nachmittag über dann recht schwer im Magen.
Am Nachmittag übernahm ich die Prüfungsaufsicht, nur bis halb drei – es war eine kleine Gruppe, deshalb waren wir schnell fertig. Ich unterhielt mich noch ein bisschen mit einem Kollegen, den ich selten sehe (bei ihm sieht es gerade familiär nicht so rosig aus und er hing etwas in den Seilen), dann waren wir fertig und da es ja nicht „meine“ Prüfung war, half ich bei der Nachbereitung nur etwas mit und konnte mich ansonsten um meine eigenen Sachen kümmern und ein bisschen etwas abhaken.
Abhaken eins: Ein kleines Krisengespräch mit einer Kollegin, weil es im Ablauf einen größeren Fehler gegeben hatte (schon am Donnerstag, aber jetzt hatte ich erstmals richtig Zeit, das anzusprechen – das war neben den Kichererbsen vermutlich der wichtigere Grund für den Druck auf den Magen). Keine Ahnung, ob ich das Gespräch richtig gehändelt hatte oder man damit überhaupt anders umgehen sollte (für solche Sachen kriegt man ja eher auch keine Anleitung). Auf jeden Fall hatte ich es angesprochen, es ließ mich aber eher unzufrieden zurück.
Dafür dann, abhaken Teil zwei, fand mein Kollege heraus, was mich am vorletzten Freitag zur Verzweiflung gebracht hatte (warum unser Kundenverwaltungsprogramm plötzlich nicht mehr auf die Vorlagen zugreifen konnte): Und zwar hatte Office auf meinem Rechner im Büro komplett anlasslos (also wirklich komplett ohne Update oder irgendeinen äußeren Grund) entschieden, bei den Office-Programmen im Trust Center bei „Dateien nur schreibgeschützt öffnen“ einen Haken zu setzen. Wir waren beide etwas entsetzt, warum sich diese Einstellung (die wie gesagt die Kommunikation mit dem anderen Programm komplett lahmlegte) einfach von selbst einschalten konnte. Naja, auf jeden Fall war der Fehler dann immerhin schnell behoben und ich konnte mich um Angebote und Rechnungen kümmern. (Yay.)
Um Viertel vor fünf ging ich nach Hause und startete den Rechner für den Abendkurs. Ich begrüßte den Liebsten, der kurz nach mir kam, machte mir Sorgen um den abwesenden Kater (das ihm hingestellte Futter war eine Stunde später aber leergefressen), und startete dann ab halb sechs den Kurs.
Ein neuer Abendkurs und eine ziemlich kleine Gruppe, es waren auch nicht alle da. Das ist ja nicht ganz einfach, da es bei kleinen Gruppen umso wichtiger ist, dass die Leute harmonieren, aber in diesem Fall klappte das ganz wunderbar. Sehr nette, lustige, interessierte Leute, ich war sehr zufrieden, als ich um sieben den Kurs beendete.
Der Liebste war zu diesem Zeitpunkt schon aus dem Haus, im Bastelverein gab es einen offenen Abend für Mitglieder und Interessierte. Wir hatten deshalb (er weg, ich Abendkurs) auch kein Essen geplant, stattdessen gab es einfaches Vesper (am Sonntag frisch gebackenes Brot, etwas Mandelfrischkäse, prima). Dazu vertrieb ich mir die Zeit auf YouTube, obwohl ich eigentlich hatte lesen wollen, aber irgendwie verging die Zeit so schnell und ich hatte keine Konzentration und überhaupt. Immerhin ging ich mit dem Kater, der schließlich irgendwann doch aufgetaucht war und Futter einforderte (denn die komplette Portion, die ich ihm hingestellt und er gefressen hatte, war ja aus seiner Perspektive nicht von mir gekommen, sondern von ihm selbst gefunden worden, und galt deshalb nicht), eine Runde in den Garten, bis er bei Nachbars verschwand.
Ansonsten Bildschirmzeit, am Ende war ich etwas unzufrieden und beschloss, um Viertel vor zehn ins Bett zu gehen und dort dann doch noch etwas zu lesen. Aber gerade als ich mich bettfertig machte, kam der Liebste vom Bastelabend nach Hause, und das war natürlich auch gut. Nach etwas Begrüßung erzählte ich schließlich ausführlich vom Tag und allem, was so schief gelaufen war, schüttete ein bisschen mein Herz aus, und danach fühlte ich mich dann – endlich – sehr entspannt.