Ich konnte abends lang nicht einschlafen und hatte das Gefühl, dass es kein erholsamer Schlaf gewesen war, als ich früh morgens wach wurde, weil mir die Beine weh taten, ich aufs Klo musste und der Kater durch die halb geöffneten Terrassenläden auf die Dachterrasse kletterte (und dabei natürlich ordentlich Lärm machte). Eine Stunde später stand ich nach etwas Halbschlaf auf, ziemlich kaputt und mit einem Tag vor mir, der noch voller als der vorherige war.
Toastbrot zum Frühstück, wir mussten ein paar Lebensmittel verbrauchen, die noch vom Wochenende übrig waren, dann eine schnelle Dusche, um kurz nach acht gingen wir los, vor uns schon ein recht warmer Tag. Für später waren Gewitter angekündigt.
Im Büro lud ich erst einmal die letzten Unterlagen hoch, die noch von der Prüfung am Vortag übrig waren, Prüfungsprotokoll, Anwesenheitsliste und so weiter. Eine Kollegin hatte noch eine wichtige Information geschickt und damit eine Liste komplettiert, der Prüfungsanbieter (bzw. die technische Ansprechperson) hatte sich auf eine Frage allerdings nicht gemeldet. Etwas merkwürdig, ich schickte eine E-Mail an unsere Ansprechpartnerin dort mit der Bitte um Erledigung. Prompt meldete sie sich zehn Minuten später: Sie hatte meine E-Mail „zuständigkeitshalber“ weitergeleitet… an die technische Ansprechperson. Die ja schon nicht geantwortet hatte. Ich fühlte mich, als hätte ich es mit preußischen Finanzbeamten aus dem 19. Jahrhundert zu tun. „Geballte Kompetenz“ kommentierte der Kollege aus Ägypten (nachdem er sich endlich mal meldete, ich fragte um halb zehn vorsichtig nach, ob alles gut gestartet wäre – war es schon, no news is good news und so).
Und dann konnte ich den Vormittag über Sachen wegarbeiten, Dinge beantworten, Gedöns abhaken, und gegen Viertel vor zwölf sah meine Inbox ausgesprochen geleert aus und ich konnte meinen Dinkelsalat essen.
Ab Viertel nach zwölf kam dann die zweite Prüferin und es ging (nach Technik-Check und etwas Vorgeplänkel) los mit der zweiten Runde der mündlichen Prüfungen über die Konferenzsoftware. Ziemlich der gleiche Ablauf wie am Vortag, wenn ich auch die Aufgaben für das Prüfungsniveau etwas angemessener fand (am Vortag waren sie meines Erachtens etwas zu leicht gewesen). Auch hier wieder: Anstrengend, aber es lief alles gut, und mit nur einer halben Stunde Verspätung (mein Zeitplan war da ein bisschen überambitioniert gewesen) waren wir um Viertel vor fünf fertig.
Noch eine schnelle Tasse Tee, ich wechselte den Computer und beantwortete ein paar Mails, die in der Zwischenzeit aufgelaufen waren, und um halb sechs startete ich den Abendkurs. Etwas blöd, dass ich an einem so vollen Prüfungstag abends auch noch unterrichten musste, aber es war leider nicht zu vermeiden. Immerhin war der Kurs ganz nett, die Vorbereitung passte, die Leute waren gut mit dabei und stellten eine Menge Fragen. Um sieben waren wir fertig, ich blieb noch mit einer Teilnehmerin bis halb acht online, weil sie tausend zusätzliche Dinge wissen wollte. Nun gut.
Dann war es also halb acht und die heutige Prüfung musste nachbereitet werden, und auch wenn ich etwas genauer wusste, was zu tun war, war trotzdem eine Tonne Dinge zu erledigen. Nebenher musste ich noch eine kleinere auftauchende Krise wegen einer Juli-Prüfung und kollidierender Terminplanungen ersticken, eine wichtige Mail auf einer anderen Baustelle beantworten, dann bekam ich auf dem Handy noch eine Mail zur Familie (eher unschöne, krankheitsbezogene Nachrichten, als gäbe es da nicht sowieso schon genug)… Als es schließlich zehn vor neun war, war ich ziemlich durch und ließ den Arbeitstag endgültig hinter mir.
Der Liebste hatte netterweise mit dem Essen auf mich gewartet, eine schön durchgezogene Schüssel Kartoffelsalat mit Joghurtdressing und ein Blattsalat standen auf dem Tisch. Nach dem langen Tag hatte ich Hunger wie ein Bär, deshalb aß ich meine Portion Kartoffelsalat und die des Liebsten gleich mit (der fühlte sich nicht so ganz auf der Höhe und aß nur einen Rest Dinkelsalat und etwas grünen Salat und ließ es dabei bewenden). Dazu eine Runde Atlantis und dann bald ins Bett, ein bisschen Schlaf tanken für den Wochenendspurt.