Ich wachte um zwanzig nach sieben auf und hatte endlich das Gefühl, richtig geschlafen zu haben und ausgeschlafen zu sein. Der Liebste hatte leider eine heftige Migräne und hing ziemlich in den Seilen, er hatte den Kater schon gefüttert und machte mir noch einen Tee, dann legte er sich aufs Sofa und litt. Ich schaute erst einmal nach dem miauenden Tier, der unbedingt wollte, dass man mit ihm in den Garten ging – dort legte er sich dann aber auf den Hasenstall und schlief ein. Also befreite ich die Terrasse vom Unkraut (da unten wächst es immer am schnellsten) und ging wieder zurück zu meiner wartenden Tasse. Draußen ein kühler, schöner Sommermorgen mit strahlend blauem Himmel. Ich beschäftigte mich ein bisschen mit Blog und noch mehr Tee.
Irgendwann war es dann plötzlich halb zehn und ich machte uns ein englisches Frühstück, was die Kopfschmerzen des Liebsten marginal besser machte (aber nur marginal, sobald er sich vom Sofa wegbewegte, wurde es schwierig). Dann ein bisschen Küche sauber machen, eine Dusche und schließlich legte ich mich auf die Dachterrasse unter den Sonnenschirm in den Liegestuhl und startete ein neues Buch. Vorher sortierte ich noch die Wäsche und packte die erste von insgesamt drei Ladungen in die Waschmaschine.
Und das war dann kurz gefasst mein Tag: Lesen und Wäsche waschen. Vor dem Mittagessen hängte ich die erste Maschine auf der Dachterrasse auf und bügelte ein bisschen, dann kochte ich uns ein etwas improvisiertes Essen (Nudeln mit angebratenen Pilzen, Zwiebeln und einem Glas Fertig-Tomatensauce, das erstaunlicherweise ganz okay war). Danach ein Magnum Salted Caramel und eine zweite Maschine. Gegen Nachmittag ging es dem Liebsten ein bisschen besser, gut genug für eine Charentais-Melone und einen Espresso. Ich leistete ihm dafür auf dem Sofa ein bisschen Gesellschaft und ging später mit meinem Buch (und einem zweiten Eis) wieder hoch.
Am frühen Abend hatte ich das Buch fast zur Hälfte durch, und wenn man einen Maßstab braucht, um den Grad an Erholung messen zu können, dann wäre die Anzahl gelesener Buchseiten nicht die schlechteste Wahl. Ich hängte noch eine dritte Maschine Wäsche auf, dieses Mal unten im Wäschekeller, weil die Dachterrasse voll war, und machte dann einen Wochenplan für die kommende Woche. Da gibt es zwar wieder zwei Prüfungen, aber insgesamt habe ich deutlich weniger Termine und es ist entspannter. Ich plante deshalb gleich mal zwei neue Gerichte zum Ausprobieren ein.
Und dann E-Mails: Ich nahm mir eine halbe Stunde und schrieb ein paar private Mails, unter anderem an S in Berlin, mit dem ich schon viel zu lange nicht mehr gesprochen habe, und dann noch familiär einen Krankenstand erfragen. Da kam die Antwort recht schnell und war vorsichtig optimistisch. Aber ausgestanden ist die Sache noch nicht.
Anschließend machte ich mich ans Kochen (alle drei Mahlzeiten an diesem Tag wurden von mir übernommen, wenn das keine Migräne-Pflege ist, dann weiß ich auch nicht), ein großer Topf Chili, begleitet von einem Glas Luberon und etwas Lage-Podcast.
Zum Essen setzten wir uns gemeinsam auf die Dachterrasse. Die dort trocknenden Handtücher gaben Schatten vor der Abendsonne, das war tatsächlich ganz praktisch und machte den Aufenthalt ausgesprochen angenehm. Nach dem Essen hängten wir die Wäsche ab, alles trocken: Ich finde es immer noch einfach so cool.
Ich blieb noch ein bisschen mit Buch auf der Dachterrasse sitzen bis zwanzig nach neun, da wurde dann das Licht etwas zu schwach zum Lesen. Also ging ich zum Liebsten ins Wohnzimmer (der war zwar zum Essen hochgekommen, hatte sich aber maulwurfsmäßig gleich wieder zurückgezogen, er wollte seine migränegeschwächten Augen nicht überreizen). Wir schauten noch eine Folge Atlantis, und dann waren die Kopfschmerzen wieder einigermaßen okay, ich war einigermaßen erholt und das Buch war auch zur Hälfte durch: Wir waren bereit fürs Bett.