Ganz gut geschlafen in der Nacht und ein paar Minuten vor dem ersten Licht(wecker)strahl aufgewacht: Der Tag begann nicht so schlecht. Der Blick in den Kalender zeigte wenige feste Termine, worüber ich froh war: Die restliche Woche würde mit Prüfungen so voll, dass ich vielleicht ein bisschen vorarbeiten konnte. Und ganz vielleicht auch eine Runde Yoga machen, die Waschmaschine laufen lassen, in den benachbarten Supermarkt gehen… all diese Sachen. Zunächst aber übliche Morgenroutine, der Liebste machte uns ein Müsli zum Frühstück und sich dann um acht auf den Weg und ich ging duschen. Um neun warf ich einen ersten Blick in die Mails – wieder tausend Sachen – und dann sortierte ich erst einmal die Wäsche und startete die erste Maschine, fegte die Waschküche unten durch, putzte oben und unten ein bisschen das Bad und hängte die durchgelaufene Wäsche auf. Ach ja: Und das alles bei nicht warmen, aber erträglichen Temperaturen. Nachdem nämlich in meinem Arbeitszimmer über Nacht die Temperatur auf 18 Grad gesunken war und ich so nicht gut arbeiten kann, hatte der Liebste dann doch die Zentralheizung angemacht. Wir hatten dann zwar in allen Zimmern die Heizkörper runtergedreht (da ist ja auch niemand), aber in Bad und Arbeitszimmer heizten wir ein bisschen. Nicht heiß, aber okay.
Konzentriertes Arbeiten von zehn bis zwölf, in erster Linie administrative Sachen. Der jetzt in Ägypten für die nächsten Auslandsprüfungen weilende Kollege meldete sich, dort war soweit alles okay, aber es gab eben noch tausend Kleinigkeiten zu tun, und mein ruhiger Tag schmolz dahin. Wenigstens kam um zwölf der Liebste wieder heim, um den restlichen Tag im Home Office zu arbeiten („ich muss jetzt heim, ich muss mich um die Wäsche kümmern“, hatte er im Büro angekündigt – er übernahm dann Maschine 2 und 3).
Ab zwölf der skandinavische Unikurs. Mit meiner Vorbereitung war ich ganz zufrieden, nur die Leute waren mir zu passiv. Die Hälfte hatte die Kamera aus, was ich ja gar nicht mag, ich weiß nur nicht genau, wie es in den Seminaren dort generell üblich ist. Ich hatte zwar am Anfang darum gebeten, die Kamera anzumachen, aber es ihnen trotzdem mehr oder weniger freigestellt (sie sind schließlich erwachsen). Hmja. In den Gruppenarbeiten arbeiteten sie wenigstens gut zusammen, das ist vermutlich das Wichtigste.
Mittagspause von halb zwei bis halb drei. Der Liebste hatte schon gegessen (halb zwei war ihm nachvollziehbarerweise zu spät), aber er leistete mir bei einer Tasse Kaffee Gesellschaft. Sämtliche Yoga-Supermarkt-und so weiter-Pläne hatte ich mittlerweile verworfen, meine Mailbox lief allmählich voll und ich musste noch Unterricht für den nächsten Tag vorbereiten. Das zusammen mit zwei ausführlichen Beratungen füllte den Nachmittag aus, nur einmal unterbrochen vom Kater, der von mir in den Garten begleitet wurde, als er aufgeregt der weiß-grauen Nachbarskatze hinterherrannte. Immerhin kriegte er es nach Bürste-zeigen und Zeitlupen-Schleichgang und ein bisschen Miauen hin, mit mir wieder reinzukommen, ohne dass es zu Feindseligkeiten gekommen wäre. (Er ist allerdings immer noch verkratzt und es kommen neue Kratzer dazu, es ist also scheinbar nicht alles friedlich in der Katzengang der Nachbarschaft.)
Um sieben war ich auf einem ganz guten Stand und konnte den Arbeitstag abschließen. Der Liebste hatte schon ab sechs den Kopf ins Zimmer gesteckt und nach Abendessen gedrängelt (er hatte auch eine Stunde früher zu Mittag gegessen als ich), als ich runterkam, hatte er schon alles soweit abgewogen und geschnitten und zurechtgelegt, dass man nur noch den Herd anmachen und mit dem eigentlichen Kochen starten musste (das übernahm ich dann, weil er gerade an einer kritischen Phase des DVD-Überspielens angekommen war). Abendessen: Pasta mit gewürfeltem und angebratenem Tempeh, mit Miso, Chili, Spinat und ein paar geschnipselten Tomaten. Ein sehr schnelles Essen (vor allem, da das Schnippeln schon erledigt war) und einfach, aber gut.
Danach Sofazeit, nichts Besonderes mehr, außer dass wir Atlantis ab jetzt von unserer Netzwerk-Festplatte ansehen können, nicht mehr vom ruckeligen DVD-Laufwerk abhängig sind und damit dann endgültig die Nullerjahre hinter uns gelassen haben, hihi. (Also das Video blieb trotzdem zweimal hängen und der Zugriff auf die Festplatte funktionierte nicht sofort, aber… that’s not the point.)