Nachdem ich abends eine lange Pyjamahose zum Schlafen genommen hatte und der Liebste sich gegen ein gekipptes Fenster ausgesprochen hatte (niedrig einstellige Temperaturen in der Nacht), wurde es mir nachts so richtig warm, also zog ich mir die Hose wieder aus und brauchte eine Weile, um wieder einzuschlafen, dann stand mitten in der Nacht (um sechs Uhr, wie er später sagte, aber es fühlte sich nicht so an) der Liebste auf und zog sich an, wodurch ich wieder aufwachte… kurz gesagt: Der Wecker um halb sieben riss mich komplett aus dem Schlaf, Lichtwecker hin oder her, und ich brauchte einige Male snoozen und war dann immer noch nicht so richtig wach. Anstrengend.
Wenigstens war es ein recht ruhiger Morgen: Der Liebste war im Home Office, brauchte also nicht früh aus dem Haus zu gehen, er machte uns ein Porridge zum Frühstück und eine Kanne Kaffee, ich machte noch eine Kanne Kräutertee und ab neun war ich am Schreibtisch.
Nachdem am Montag mein Posteingang quasi übergelaufen war, leerte er sich nun plötzlich mehr oder weniger von allein – bis elf hatte ich einige Rechnungen geschrieben, Anfragen beantwortet, Sachen abgehakt und es sah alles ganz gut aus. Von elf an hatte ich dann Unterricht bis halb eins, etwas Nachbereitung, ein paar letzte Dinge und dann war der Vormittag schon vorbei und ich ganz zufrieden.
Gemeinsame Mittagspause bis zwei Uhr: Zuerst zweite Portion Pasta mit Tempeh, etwas Kaffee, und schließlich gingen wir noch schnell zum Supermarkt nebenan, Pfandglas wegbringen und Süßkram kaufen – nicht für uns, sondern für die Prüfer:innen, die in den nächsten Tagen die langen Prüfungen abnehmen und deshalb von mir Schokolade hingestellt bekommen.
Ab kurz nach zwei war ich wieder am Schreibtisch. Da alles ganz gut aussah und ich ordentlich vorgearbeitet hatte und nichts anbrannte, beschloss ich mich nicht zu überarbeiten. Ein längeres Telefonat mit einer Kollegin, die ein paar Detailfragen hatte, ein letztes Update vom in Ägypten weilenden Kollegen (da ist auch mehr oder weniger alles startklar), dann kümmerte ich mich um ein paar Korrekturen, und um halb sechs machte ich schließlich Feierabend.
Im Lauf des Tages war ein Großteil der am Sonntag bestellten Sachen gekommen: eine kurze Sporthose für mich (die lange war leider noch nicht dabei), ein Stapel Bücher, außerdem zwei neue Lunchboxen, die jetzt hoffentlich funktionieren werden: aus Glas, mikrowellengeeignet und zumindest versprochen auslaufsicher. Ich schaute mir die Sachen erst einmal ein bisschen an und packte dann meine Tasche fürs Fitnessstudio. Der Liebste begleitete mich auf den Weg – um Viertel vor sechs war ich da. Ohne richtige Trainingshose, ich hatte wieder meine Jogginghose vom Sonntag genommen und war damit vermutlich leicht underdressed, aber: völlig egal.
Neben wieder ein paar Leuten zum Training war dieses Mal, Premiere, auch der Besitzer des Studios da, den ich bisher nur auf der Homepage gesehen hatte. Ich hatte mich schon gefragt, ob er überhaupt in die Niederungen der Studiobetreuung und der Patiententherapie herabsteigen würde, aber doch: Er war da, quatschte mit jedem, kam gleich auf mich zu und stellte sich vor, korrigierte eine Knieposition… sehr nett alles.
Weniger nett war, dass ich, weil ich sechs Trainingssessions durchlaufen hatte, am Anfang eine Kraftmessung machte, das fragen die Geräte selbstständig ab und es war wie erhofft fast überall so, dass sich die Maximalkraft verbessert hatte – das war noch der nette Teil. Aber direkt danach startete der neue Trainingszyklus, und dieser wechselte vom regulären in den Negativmodus. Regulärer Modus: Man drückt oder zieht oder presst wie auch immer die Geräte, gibt dann wieder nach, drückt wieder. Negativmodus: Man drückt oder zieht mit relativ wenig Gewicht, aber beim Nachgeben drückt das Gerät plötzlich dagegen, sodass man in der Rückwärtsbewegung die größere Belastung hat. Und das nach der Kraftmessung, also mit neuen (verschärften) Gewichten. Und Jungejunge, war das anstrengend, ich kam ganz schön ins Schwitzen (auch weil ich mit Maske trainierte, nachdem ich diese endlich mal nicht gleich am Anfang zerrissen hatte). Ich glaube sofort, dass das sehr effektiv ist und ich war auch zufrieden damit, aber im Vergleich zu den letzten Malen war das schon deutlich anstrengender. Zum Abschluss ging ich noch eine Runde auf den Skill Court, und als ich dann heimging, zitterten mir ganz schön die Muskeln. Prima eigentlich.
Um sieben war ich daheim und kümmerte mich gleich ums Kochen (vom Liebsten unterstützt), ein großer Topf Rumfort-Suppe, ich machte die komplette Gemüseschublade leer: Karotten, Staudensellerie, Pak Choi, Rote Bete, zwei Maiskolben, Tomaten… es war eine recht wilde Mischung. Mit etwas Basilikum, Tomatenmark, Borlottibohnen und Farfalle wurde aus dem Ganzen so eine Art Minestrone. Etwas anstrengend zu essen, aber sehr lecker. Danach eine Runde nach Atlantis, schließlich früh ins Bett, ein bisschen Schlaf tanken vor den nächsten langen Tagen. Vermutlich werde ich, da die Tage so gepackt voll sind, eine kleine Blogpause machen (außer „schlafen, essen, arbeiten, essen, schlafen“ wird sowieso nichts passieren) – mal sehen, wie es so wird.