Und wieder der Start in eine neue Woche. Ich wachte recht ausgeschlafen auf, aber nicht wirklich energiegeladen – also zumindest nicht so, dass es mich eifrig an den Schreibtisch gezogen hätte. Der Liebste musste früh gehen, nach Aufstehen und Katzenfütterung machte ich uns also gleich ein Müsli, während er einen Hefeteig fürs Abendessen ansetzte (Knethaken der Küchenmaschine: funktionierte 1A, das macht so langsam richtig Spaß mit dem Ding). Dann Frühstück, der Liebste ging um halb acht, ich warf noch einen Blick in die Zeitung und nahm mir dann endlich, endlich wieder einmal Zeit für zwei ausgedehnte Sonnengrüße. Um neun war ich am Schreibtisch.
Nichts Spektakuläres am Vormittag, administrative Arbeit, Dinge auf der Erlediliste abhaken. Meine Laune war so richtig im Keller, ohne dass ich so genau gewusst hätte warum, außer halt Montag, allein daheim, und ein unfertiger Riesen-Punkt auf der Liste, der sich vor mir als Berg auftürmte und immer größer wurde, je länger ich ihn anschaute. Und außerdem, wie mir plötzlich klar wurde, hatte ich auf den wartenden Skandinavien-Kurs so gar keine Lust – er war ja die Woche davor so ein bisschen passiv und nicht so toll verlaufen, und das zu behandelnde Thema in der kommenden Sitzung war auch überhaupt nicht mein Lieblingsthema.
Dementsprechend unlustig war ich, als ich um zwölf den Kurs startete, aber siehe da: Plötzlich lief es wirklich gut. Ich stellte kurz vorher noch ein Detail meines Ablaufplans um, was die Sache etwas runder machte, und die Leute hatten auf das Thema tatsächlich richtig Lust. Was mir dann auch wieder Spaß machte. Am Ende waren alle recht positiv und aktiv und verabschiedeten sich fröhlich in die Woche und ich mich in die Pause. Na also.
Mittagspause mit dem restlichen Linseneintopf (durchgezogen und RICHTIG lecker), dazu ein bisschen Kaffee. Um halb drei arbeitete ich weiter, deutlich besser gelaunt als am Vormittag. Ich fasste sogar eine kleine Laufrunde ins Auge – natürlich fing es genau in diesem Moment so zu regnen und zu winden an, dass der Regen waagrecht gegen die Scheiben schlug. Ich ging in den Garten und rief den Kater, der sich unter dem alten Ziegenstall versteckt hatte und laut protestmiauend zu mir ins Haus gerast kam. (Ich schaute nach: Er war von schockierenden vier Regentropfen getroffen worden auf dem fünfzehnsekündigen Weg, es war beinah schon ein Fall für den Tierschutzbund.)
Nachmittagsarbeit mit im Schlafzimmer schnurrenden Kater. Ich hatte eigentlich gehofft, am Nachmittag den großen Berg ein bisschen angehen zu können, aber plötzlich kamen sie dann doch, die Anfragen und Chatnachrichten und Orga-Sachen, nicht viel, aber ich war beschäftigt – dazu noch Unterrichtsvorbereitung, und plötzlich war es halb sechs.
Der Regen hatte sich mittlerweile wieder verzogen, ich schnappte mir also schnell meine Laufschuhe und war gerade auf dem Weg nach unten, als mir der Liebste entgegenkam. Das war natürlich etwas blödes Timing (eigentlich wäre ich gern vom Laufen wieder zurück gewesen, wenn er von der Arbeit kam). War aber egal: Er ging duschen und ich lief los.
Gute Laufrunde, nachdem ich jetzt eine Woche Pause gehabt hatte – nicht ganz so spektakulär wie am Sonntag davor, aber doch flüssig und in meinem Rhythmus und mit den jetzt etablierten, kurzen Gehpausen und langen Laufphasen, es fühlte sich alles sehr rund an. Um halb sieben war ich wieder daheim und froh. Nur meine Knie taten mir ein bisschen weh, aber ich ignorierte das mal.
Der Liebste hatte währenddessen vom Supermarkt nebenan Mandelparmesan geholt und den morgens angesetzten Pizzateig ausgerollt. Er schnippelte noch den Belag (Räuchertofu, Brokkoli, Zwiebeln, Paprika, SimplyV-Feta), verstreute den Parmesan, dann kam das Ganze für zwanzig Minuten in den Ofen und wir gingen solang aufs Sofa.
Und dort blieben wir den Rest des Abends, in Atlantis um genau zu sein, mit wunderbarer Pizza, von der wir aber nur die Hälfte aßen, weil wir vernünftige Menschen sind (es gab aber noch Grießpudding danach). Die Temperatur war auch okay (zwei Paar Socken, Heizung quasi aus, Feuer im Schwedenofen), und überhaupt war das ein wirklich ziemlich unspektakulärer, aber guter Montag.