Ziemlich unruhige Nacht: Die Heizung hatte im Schlafzimmer abends auf 21,4° aufgeheizt, warum auch immer, ich schaltete sie erst einmal aus und lüftete etwas – trotzdem dauerte es eine ganze Weile, bis die Temperatur okay war. Dann war ich unruhig, drehte mich hin und her, immer wieder nerviger Hustenreiz und natürlich tausend Gedanken. Irgendwann las ich einen Comic durch und konnte danach ein bisschen schlafen. Trotzdem nicht wirklich erholt am Morgen.
Zum Frühstück das frisch gebackene Brot, was natürlich super gewesen wäre, wenn wir nicht sofort bemerkt hätten, dass ich das Salz im Teig vergessen hatte. Sehr bescheuert und leider auch sehr deutlich zu schmecken. Wir hatten gesalzene Erdnussbutter, die den Geschmack etwas kompensierte, aber trotzdem war es ärgerlich, und jetzt liegt ja noch ein Dreiviertellaib in der Küche. Ich hoffe darauf, dass der Liebste den Großteil isst (das ist bei Brot eigentlich meistens so).
Der Liebste ging wieder früh und ich blieb im Home Office, nach einer ausführlichen Dusche war ich dieses Mal schon um kurz nach halb neun am Schreibtisch. Der Vormittag verging mit einer Beratung und viel administrativem Klein-Klein, dazu ein wenig Unterrichtsvorbereitung. Ich hatte ziemlich früh wieder Hunger, vermutlich der Kälte geschuldet (es ist insgesamt wieder kälter geworden, auch im Haus), und meine Konzentration war nicht die beste, aber ich bekam doch ein paar Sachen erledigt. Um halb eins machte ich Mittagspause mit ein paar frisch gekochten Nudeln und der restlichen aufgetauten Bolognesesauce (dieses Mal stellte ich mich beim Warmmachen etwas geschickter an).
Ab eins war ich wieder am Schreibtisch: Wir hatten ein Meeting, und ich arbeitete danach ein paar Dinge nach. Aber nur bis halb drei. Ich hatte überlegt, ob ich nachmittags eine Runde laufen gehen sollte (das Wetter war durchwachsen, aber es wäre vermutlich gegangen) oder ins Fitness, aber irgendwie hatte ich nachmittags Termine und es passte alles nicht so. Also unterbrach ich kurzentschlossen das Arbeiten und setzte mich ins Wohnzimmer aufs Fahrrad. Eine Runde Strampeln, dazu Podcast und ein bisschen YouTube.
Und was kann ich sagen? Das erste Cardiotraining seit Mitte Dezember, und es ging ganz erstaunlich gut. Nun fand ich Radfahren zwar immer schon leichter als Laufen, aber die letzten Male, die ich mich aufs Rad gesetzt hatte, hatte ich gerade mal 20 Minuten geschafft und war dann völlig kaputt aufs Sofa gesunken. Und jetzt ging es erstaunlich viel besser: Ich radelte insgesamt 40 Minuten. Immer nach 10 Minuten nahm ich die Trittfrequenz etwas herunter (das Pendant zur Gehpause sozusagen), und am Ende war ich zwar durchbewegt, aber nicht völlig kaputt. Sehr cool, dass ich ein bisschen was von der Fitness über die Weihnachtspause gerettet hatte.
Nur merkwürdig: Der Fahrradergometer hat einen Pulsmesser, den man sich ans Ohr klemmen kann, was ich aber nie mache, die Klammer ist irgendwo am Gestänge festgeklemmt. Und als ich jetzt den Bluetooth-Lautsprecher zum Podcast-Hören auf den Ergometer stellte, zeigte das Gerät einen Ausschlag an (Herzfrequenz zwischen 89 und 104). Mein Lautsprecher hat scheinbar Puls.
Sehr zufrieden wieder an den Schreibtisch, und den Schwung nahm ich gleich mit, um einen großen Punkt in Angriff zu nehmen, den ich seit der letzten Woche vor mir herschob. Um kurz vor fünf hatte ich einen Entwurf, den ich weiterleiten konnte.
Dann Unterricht von fünf bis sechs, mit zwei sehr netten Menschen aus dem Iran. Ich habe überhaupt in meiner gesamten Unterrichtszeit nur ganz ausgesprochen nette, herzliche, höfliche Menschen aus dem Iran kennengelernt. Was in diesem Land passiert, bricht mir wirklich das Herz. Und macht mich wütend, aber das macht ja so Vieles.
Um kurz vor sieben war ich fertig und ging nach unten. Der Liebste war schon da, hatte mich kurz begrüßt und mit dem Kochen angefangen. Zum Glück hatte er einen erfolgreichen Tag gehabt und auch die Kopfschmerzen waren verschwunden (sie waren am Tag davor vermutlich davon ausgelöst worden, dass er den ganzen Tag fast nichts hatte trinken können – das Catering für das ganztägige Meeting hatte die Getränke vergessen, WTF).
Zum Abendessen ein einfacher, wunderbarer Linseneintopf, als Nachtisch ein Skyr mit Himbeeren. Dazu ein bisschen Blaulichtcontent, ich hatte auf rbb eine alt-neue Doku gefunden. Und um neun gingen wir nach oben und ich startete endlich wieder mit einem neuen Buch.