Leichter Schneefall beim Aufwachen, der Garten eisekalt, Gartenteich und Vogeltränken gefroren. Wir waren beide an dem Tag im Home Office und froh, vorerst nicht raus zu müssen, was uns aber nicht daran hinderte, den Gelben Sack zu leeren (zurzeit leider wieder eine recht hohe Verpackungsmüll-Frequenz) und den Biomüll rauszubringen. Recht vollgepacktes Wochenende, weswegen wir versuchten, ein paar Haushaltssachen nebenbei zu erledigen. Brot backen zum Beispiel: Der Liebste holte den Brotteig aus dem Kühlschrank, bemehlte ihn ein bisschen, und weil er so schön rund und „fertig“ aussah, probierten wir es mal wieder ohne Backform, sondern legten den Teig einfach so geformt aufs Blech und schoben ihn in den vorgeheizten Ofen. Wo wir dann dabei zusehen konnten, wie der Teig aufs Formhalten pfiff und gemütlich in Richtung Fladenbrot zur Seite lief. Hm. Lustigerweise hatten wir für den Abend ein Fladenbrot zum Essen geplant, allerdings eher zum Kaufen als zum Selbermachen, nun ja.
Um kurz vor neun am Schreibtisch. Mein Freitags-Einzelunterricht hat sich noch nicht wieder aus der Weihnachtspause für eine Wiederaufnahme des Unterrichts zurückgemeldet, und meine Beratungstermine waren auch nicht gebucht worden, ich hatte also morgens etwas Zeit. Die ich in erster Linie mit Unterrichtsvorbereitung (viel Unterricht die kommende Woche) und administrativem Gedöns ausfüllte.
Nebenher etwas Wäsche. Wir hatten wie gesagt Pläne fürs Wochenende und der Liebste war, trotz Home Office und allem, etwas gestresst, weil er das Gefühl hatte, dass die privaten Aufgaben überhand nehmen (Haushalt, Verein, Eltern, all dieses). Ich sortierte also die Schmutzwäsche und ließ eine Maschine durchlaufen, in der Mittagspause aufhängen und bügeln, dann eine zweite Maschine. Der Liebste räumte parallel die trockene Mittwochs-Wäsche weg, und damit war dann ein wichtiger Teil schon erledigt (solang Essen im Kühlschrank ist – worum ich mich am Samstag kümmern wollte – und genug saubere Wäsche im Schrank, kann die neue Arbeitswoche kommen, Sauberkeit in der Wohnung ist dann zwischendurch eher zweitrangig).
Mittagessen: zweite Hälfte Gemüseeintopf mit Graupen (ich hatte die Graupen in einem extra Topf aufbewahrt und tauchte sie zum Aufwärmen einfach noch einmal für 3 Minuten in kochendes Wasser, dadurch waren sie wieder warm für die Suppe, aber noch angenehm bissfest und nicht schleimig – muss ich mir für die Zukunft merken), dann Arbeit ab zwei. Neben üblichem Orgakram hatte ich noch einen Einzelunterricht am Nachmittag zur Prüfungsvorbereitung, der dritte Termin. Die Teilnehmerin war etwas ungeduldig, sie merkte vermutlich, dass die Prüfung sehr schnell näher rückt und wir in den wenigen Terminen keine sehr großen Sprünge machen können, zumal sie den Unterricht auch noch neben ihrer Vollzeit-Arbeit machen muss. Leider kann ich in der Prüfungsvorbereitung in erster Linie ein paar Tipps und Strategien vermitteln und das Prüfungsformat erklären, aber keine größeren Niveauverbesserungen bewirken, dafür ist einfach zu wenig Zeit. Für beide Seiten manchmal etwas frustrierend.
Um halb fünf war ich fertig und ging zum Yogakurs aus dem Haus. Immer noch deutlich unter null, es lag etwas Schnee. Im Yogakursraum war es leider zu kalt für meinen Geschmack, trotz Fußbodenheizung. Normalerweise ist meine Yoga-Kleiderordnung so: Kurzes Shirt und kurze Hose im Sommer, Unterhemd + kurzes Shirt und mittellange oder lange Hose in den Übergangszeiten, Unterhemd + langes Shirt und lange Hose im Winter. Eine Trainingsjacke packe ich meistens ein, brauche sie aber nur gelegentlich und dann immer nur am Anfang und für die Entspannungsphase am Ende. Dieses Mal ließ ich die Jacke während der ganzen Übungszeit an.
Davon abgesehen guter Kurs, auch wenn mir die Positionen schwer fielen, ich mich steif und unbeweglich fühlte und Sehnen und Gelenke schmerzten. Vermutlich zumindest teilweise auch der Kälte geschuldet.
Um kurz vor halb acht war ich wieder daheim und holte erst einmal einen mittelmäßig gelaunten Mann aus seinem Arbeitszimmer. Dann gemeinsames Kochen: Wir gaben eingeweichte Kichererbsen in den Dampfkochtopf, brieten etwas Brokkoli und Blumenkohl mit Chili und Zitrone in der Pfanne an, dann wurde das Gemüse in eine Schüssel getan und mit einem Dressing aus Balsamicoessig und Ahornsirup vermischt, die fertigen Kichererbsen kamen mit einem frischen Schuss Olivenöl in die Pfanne und wurden mit Pfeffer und Za’atar angebraten. Dazu eine Joghurtsoße aus Sojajoghurt, Salz und Zitronensaft: Nach 20 Minuten war das Essen fertig und das Ergebnis war irgendwie „arabisch“ und ausgesprochen spektakulär. Die Röstaromen von Gemüse und Kichererbsen, das duftende Za’atar, die Kombination aus Zitrone, Chili und süßlichem Dressing, dazu der Joghurt: Wir waren völlig begeistert. Das Rezept war aus dem neuesten VF&L-Heft vom Januar, mit dem ich etwas gefremdelt hatte, weil es viele Rezepte mit Fertigprodukten und viele Promo-Rezepte enthielt, aber allein für dieses Rezept hatte sich das Abo mal wieder gelohnt. (Und auch das fertig gebackene Brot war… nun ja, kein Fladenbrot, kein normales Brot, irgendwie eine komische Mischung, dazu etwas kompakt, aber egal, es passte gut dazu – und wenigstens hatte ich dieses Mal nicht das Salz vergessen.)
Dazu ein bisschen Castle, kein Alkohol (da früh raus am nächsten Tag), dafür machte der Liebste uns eine Portion Popcorn zum Nachtisch. Das Glas mit Popcornmais steht nämlich auf unserer Aufbrauchliste, allerdings habe ich die Befürchtung, dass wir das bis Ende des Monats nicht leer bekommen. Das blöde Zeug poppt nämlich auf, haha, und deshalb ergibt so ein kleines Glas eine riesige Menge. Und so viel mag ich davon dann auch nicht.