Schon Juni. War es natürlich am Donnerstag auch schon, da hatte ich es aber noch nicht so richtig in der Gänze der Bedeutung wahrgenommen. Ich hänge immer noch bei „schon 2023“, das werde ich vermutlich verarbeitet haben, wenn es 2024 ist.
Nachts gut geschlafen bis fünf Uhr, als ein Hubschrauber lang über der Stadt zu kreisen begann. Hin- und hergerissen zwischen Gereiztheit und mühseliger Toleranz, weil dort vermutlich ein kranker oder dementer Mensch gesucht wurde, der aus einer der Kliniken abkömmlich war, das ist es meistens. (Manchmal auch Kleinkriminelle, aber seltener. Noch seltener Schwerkriminelle.) Auf jeden Fall dann geschlafen bis acht Uhr und leicht müde aufgestanden.
Der Liebste war schon sehr wach und damit beschäftigt, sein Arbeitszimmer aufzuräumen, er machte uns ein Müsli und verschwand dann für eine gewisse Zeit zum Bastelverein, um dort aussortierte Sachen abzugeben. Und ich ging mit Kaffee und Podcast auf den Balkon: Neben Terrasse und Dachterrasse war das der letzte Bereich, der noch dringend von Dreck und Unkraut befreit werden musste. Eigentlich wollte ich nur so das Gröbste machen und so ein bisschen, aber es war natürlich so wie immer, ich kam vom Hundertsten ins Tausendste und war am Ende den ganzen Vormittag beschäftigt. Danach Balkon wieder sauber, Vogelfutter-Überreste weg, kaputte Blumentöpfe entsorgt, Basilikum eingepflanzt, alles prima. Der Liebste, wieder vom Bastelverein zurück, bespaßte erst ein bisschen den Kater im Garten, und dann setzten wir uns mit Kaffee und Rhabarber auf den sauberen Balkon und freuten uns. Es war gerade kurz vor dem Mittag, und ab der Mittagszeit kann man den Balkon quasi fast nicht mehr nutzen, weil dann die Sonne ums Eck kommt und es dort sehr heiß wird.
Schnelle Dusche, dann Mittagessen auf der Dachterrasse: eine große Schüssel Blattsalat, der restliche Dinkelsalat (fast, eine Portion ließen wir übrig). Weil es auf der Dachterrasse im Schatten so schön war (gerade richtig warm mit 25 Grad, ganz leichter Wind), blieben wir beide noch ein bisschen dort sitzen, der Liebste ging mit Buch in den Liegestuhl und ich holte meinen Laptop und schrieb ein bisschen. Die Sonnenbrille musste ich absetzen, aber dann ging es unter dem Sonnenschirm erstaunlich gut.
Schreiben bis zwanzig nach vier, dann ins Fitness, nachdem ich am Donnerstag schon nicht war. Sehr warm dort, sehr anstrengend, angenehm wenig los. Ich war vorsichtig mit den Übungen, vor allem weil ich auf der linken Seite sowieso schon mit Rückenschmerzen angekommen war und es ein paar Geräte gab, die die Tendenz hatten, auf den Rücken zu gehen. Trotzdem sehr gut durchbewegt am Ende, ich war superstolz auf mich.
Um halb sechs daheim, ich holte den Liebsten und die Taschen, schrieb einen Einkaufszettel und wir gingen zum großen Wocheneinkauf zu Alnatura und dm. Tatsächlich war zu meiner Überraschung der Freitagabend eine gute Einkaufszeit, sehr wenig Leute (lag bestimmt auch an den Herbstferien), alles noch da. Das kollidiert halt normalerweise nur mit dem Yogakurs, weshalb wir unseren Samstagsrhythmus wohl nicht umstellen werden. Warum sollte es uns besser gehen als anderen.
Daheim kümmerte ich mich ums Kochen, eine große Portion Spaghetti mit Bolognesesauce (mit Linsen und Pilzen). Ich nahm mir dazu ein Kochbier, nach dem Essen dann mit dem Liebsten auf den Balkon, wo die Abendsonne gerade noch warm, aber nicht mehr zu heiß war. Wir hatten noch eine halbe Flasche Prosecco im Kühlschrank und im Alnatura war uns ein Limoncello aufgefallen, den wir mitgenommen hatten: Wir mischten uns daraus einen Sommercocktail, die Mischung funktionierte wunderbar. Es war nur etwas viel, ich wollte gern die Flasche Prosecco leer bekommen (ich mag es nicht, wenn angebrochene Flaschen mit Alkoholika im Kühlschrank stehen, und der Urlaub neigte sich ja dem Ende zu), also füllten wir die Gläser wieder auf. Und den Alkohol merkten wir am Ende ziemlich. Noch ein paar Chips und etwas Blaulichtporno auf YouTube, aber das brachen wir bald ab und gingen gegen halb elf schlafen, ziemlich angeschickert, ziemlich müde, ziemlich zufrieden.