Nach einer guten Nacht um Viertel nach sieben aufgestanden, Kater gefüttert, Tee gemacht, etwas geschrieben – das war so der Höhepunkt der sinnvollen Aktivitäten am Vormittag. Nachdem ich am Tag zuvor sehr umtriebig gewesen war, hatte ich jetzt nicht wirklich viel Motivation und verbrachte den Morgen mit Bloglesen und ein bisschen Twitter. Immerhin gelang es mir, noch einen weiteren Vermittlungscode zugeteilt zu bekommen. Die Impfzentren hier wirklich ums Eck hatten auch immer wieder freie Plätze, aber vergaben leider keine Codes. Ich werde mich wohl gedulden müssen und nahm mir gestern vor, mich nicht mehr damit zu stressen. Wir haben nicht vor in den Urlaub zu fahren, das Wetter ist sowieso zu kalt für vieles andere… was soll’s. (Naja. Mal wieder ins Restaurant wäre ganz nett.)
Der Liebste sorgte für das Frühstück, einen Smoothie, weil der restliche Spinat und eine arg braune Banane weg mussten (die Banane vergaß er prompt, er verarbeitete sie dann später). Am späten Vormittag irgendwann unter die Dusche und etwas Podcast hören: Die Idee, dieses Mal ein Interview mit einem Experten für Angststörungen (hochinteressant, empfehlenswert).
Es war ja (eigentlich) Montag, aber ich hatte am Vortag noch keinen Wochenplan gemacht (nur eine grobe Idee), das Mittagessen war also etwas improvisiert: Bratkartoffeln (die nur so halb gut klappten, die Kartoffeln waren vermutlich nicht festkochend genug dafür), weißer Spargel (gekocht, dann noch für 5 Minuten mit in die Pfanne gegeben), dazu ein Blattsalat, wir hatten noch einen Teil gewaschenen Salat im Kühlschrank. Danach dann ein Espresso und die letzte Portion Erdbeeren, dieses Mal nicht mit Sahne, sondern mit Skyr (und etwas Agavendicksaft). Skyr ist wirklich eine Entdeckung für mich, wunderbar cremig und üppig, ähnlich wie griechischer Joghurt. Sehr gut.
Den Nachmittag verbrachten wir beide mit Lesen, die Laune war bei uns ziemlich im Keller. Der Liebste war zwar mehr oder weniger über den Berg, aber etwas genervt, dass durch die Impfepisode das lange Wochenende für ihn mehr oder weniger im Eimer war. Und ich war genervt, dass er genervt war, obwohl er so problemlos an einen Impftermin gekommen war im Gegensatz zu mir, und außerdem dass ich mich von dieser Impfsache so runterziehen ließ, auch wenn es bei Lichte betrachtet eigentlich übertrieben war. Ich fühle mich eher ausgeschlossen und benachteiligt als wirklich gefährdet (nachdem der Liebste auf die Impfung so deutlich reagiert hat, gehe ich davon aus, dass ich immer noch einen Immunschutz habe).
Am Spätnachmittag setzte ich mich hin und machte den Wochenplan bis Sonntag. Das machte mir Spaß, im Mai kann man so richtig schön gemüsemäßig aus dem Vollen schöpfen. Ein paar interessante neue Rezepte sind dabei.
Gegen halb sechs war ich fertig und stellte fest, dass ich seit Tagen nicht richtig draußen gewesen war. Das trübe Wetter hatte auch aufgeklart und es war weniger kalt. Also ein dringend nötiger kleiner Spaziergang, eine knappe Stunde den Bach entlang runter und wieder hoch. Es waren viele Menschen draußen (aber noch nicht zu viele), die Atmosphäre war sehr entspannt. Im Biergarten der Nachbarkneipe waren auch eine Menge Menschen da – das fand ich dann schon wieder zu voll, wenig Abstand und niemand mit Maske. Wenn kein Schild am Eingang gestanden hätte, hätte man zu Vor-Pandemie-Zeiten keinen Unterschied gesehen. Klar brauchten alle einen negativen Test. Aber trotzdem.
Abends machte ich aus dem Großteil des Gemüsefachs einen Linseneintopf (prima Rumfort-Küche), der Liebste verarbeitete die Banane mit einem Sojajoghurt zu einem Nachtisch. Zum Essen schauten wir die Quatschnasen, die vegane Tiefkühlpizza testeten (etwas, was mich überhaupt gar nicht mehr anspricht, die Tiefkühlpizza-Zeiten sind lang vorbei), und dann eine neue Folge Feuer und Flamme. Anschließend etwas TNG, weil wir noch nicht müde waren, gutes Timing zum Start der Arbeitswoche. Aber es sind ja nur vier Tage, haha.