Kurz nach sechs wach geworden, schnurrender Katze zugehört, in die Gegend geschaut. Mit dem Lichtwecker (dessen Lichtzyklus im Übrigen immer noch nicht richtig funktioniert, das Licht wird viel zu schnell hell und bleibt dann auf einer Stufe) aufgestanden. Katzenmaintenance (beide Kater konnten sich mal wieder nicht einigen, wer was wann aus welcher Schüssel frisst, am Ende latschten beide in den Garten und die Schüsseln blieben halbvoll zurück), Aufräumrunde, der Liebste erntete eine Zucchini vom Balkon. Wir hatten beide einen vermutlich ruhigen Tag im Home Office vor uns und waren deshalb recht frohgemut.
Deshalb nach einer Tasse Tee unter die Dusche und dann gleich einmal zum Frühstück aus dem Haus, zum Viertel-Lieblingsbäcker. Es war natürlich noch früh, aber trotzdem schon so warm, dass man die Sonnenbrille brauchte und Rock und T-Shirt mehr als genug waren. Gemütliches Kaffeetrinken in der Morgensonne, dazu Brötchen mit Aufstrich, dann bummelten wir gemütlich zurück und waren trotzdem um neun am Schreibtisch.
Ich hatte den ganzen Tag über keine Termine, nur eine volle Inbox und auch sonst einige Punkte abzuarbeiten, was ich am Vormittag einigermaßen systematisch anging. Das gelang mir erstaunlich gut, ich kam prima voran und hatte am Mittag den größten Teil der Mails bearbeitet und Zeugs erledigt (alles administrative Sachen, wenn auch alles zum Tagesgeschäft – meine Hoffnung, mal ein bisschen etwas Grundlegenderes machen zu können, hat sich bis jetzt noch nicht erfüllt). Morgens einfach die produktivste Zeit, vor allem bei den aktuellen Temperaturen. Da störte noch nicht einmal der (sehr junge) Mensch von den Stadtwerken, der wegen neuer Schaltanlage und Elektrik und was weiß ich bei uns vorbeikam, vom Liebsten bestellt. War aber auch zügig wieder weg.
Um kurz vor eins gingen der Liebste und ich zum Mittagessen ins neue Altstadtrandcafé. Dort ein Quinoasalat für uns beide, der eigentlich ganz okay war, auch wenn ich dem Joghurt im Salat misstraute – wir hatten zwar die vegane Variante bestellt, aber ob das wirklich Sojajoghurt war, weiß ich nicht. Auch der Räuchertofu war nicht so gut wie der, den wir daheim haben, aber insgesamt war es wirklich mehr als in Ordnung und ein prima Mittagessen. Nur die Hitze nervte: Wir wollten nicht drinnen sitzen, obwohl es dort recht kühl war, und nahmen einen Schattenplatz draußen – naja, und das ist halt bei über 30 Grad immer noch doof. Anstrengend mit den Temperaturen. (Und wir haben ja noch unter 35 Grad, es ist also eigentlich „normaler“ Hochsommer und keine Mörderhitze.)
Um zwei ging ich wieder nach Hause an den Schreibtisch (der Liebste traf sich noch auf einen Kaffee mit seiner Tochter und kam kurz darauf). Meine Produktivität war aber erst einmal vorbei. Ich legte mich oben etwas aufs Bett, in der Hoffnung auf einen kurzen Mittagsschlaf, aber irgendwie war es sogar dazu zu warm und zu klebrig und ich irgendwie auch innerlich zu unruhig (ich scheine Mittagsschlaf verlernt zu haben). Dass Magi sich zu mir aufs Bett gesellte und eifriges Kontaktliegen übte (wahrscheinlich nur, um mir auf die Nerven zu gehen), half auch kein bisschen, dieses kleine Fellknäuel.
Um drei arbeitete ich weiter: Immer noch einiges an Kommunikation, Mails und Zeugs, und daneben bereitete ich den Unterricht für Mittwoch vor. Das klappte dann wenigstens hervorragend (auch wenn mich meine fehlende externe Festplatte ein bisschen nervte, das ist aber eher eine Frage der ungewohnten Abläufe). Ein paar schöne Materialien, ein paar schöne Ideen, gute Texte. Jetzt muss es nur noch im Unterricht selbst auch funktionieren.
Um sechs machte ich Schluss, schnappte mir meine Sachen und ging ins Fitness, wo ich anfangs allein war (erst später kamen noch drei weitere Leute) – man merkt halt doch deutlich die Hitze und vor allem die Sommerferien. Mir war es recht, so konnte ich entspannt trainieren.
Daheim hatte der Liebste uns schon das Abendessen gemacht, einen mediterranen Salat mit Orzo, Tomaten, Feto, Gurke, Paprika. Bevor wir aßen, wollte er aber noch irgendetwas am neuen Schaltschrank einstellen (jetzt wo die Stadtwerke dagewesen waren), und das klappte dann leider nicht so wie gewünscht: Er schimpfte und meckerte leise vor sich hin, und zwar so sehr am Fließband, dass ich mich irgendwann mit Buch nach oben ins Schlafzimmer zurückzog, weil ich sonst keinen einzigen Satz ohne Störung gelesen bekam. (Immerhin war ich sehr geduldig und zurückhaltend und meckerte nicht zurück.)
Um acht dann schließlich essen, ein sehr guter Salat und danach nichts, auch wenn wir eigentlich gerade Eis im Gefrierschrank haben (aus dem Supermarkt am Montag eine Neunerportion Capri geholt). Die Portion war erstens recht üppig, und zweitens kneifen mich meine Röcke und kurzen Hosen, und das nervt ziemlich. Wenn es also nicht wirklich einen Nachtisch braucht, dann lasse ich ihn halt vielleicht eher weg. Oder so.
Abendunterhaltung: Drei Folgen Star Trek Prodigy, seit längerem einmal wieder. Die Serie fuhr wieder mit allem auf, was das Fan-Herz so erfreut, das Spiegeluniversum tauchte auf, Chakotay rasierte sich endlich, sogar Klingonen und Tribbles und alles. Sehr nett. Nur war meine Konzentration am Abend einfach im Eimer (für eine letzte Folge Blaulichtquatsch reichte es allerdings noch). Am liebsten wäre ich um halb zehn schon ins Bett gegangen, war aber noch zu warm. Und das den ganzen Tag enthusiastisch angekündigte Gewitter, erst auf fünf, dann auf sieben, hatte sich auch mit keinem einzigen Tropfen blicken lassen – die Regenfässer für den Garten gehen so allmählich leer. Ganz ehrlich: Manchmal nervt mich der Sommer schon. (Ziemlich oft eigentlich.)