Die dritte Nacht in Folge mit sehr intensiven, sehr realistischen Träumen, oft mit einem ziemlichen Quatsch (diese Nacht: Ich bin als Austauschstudentin in Schweden, treffe unter anderem meinen ehemaligen Tandempartner und muss mich die ganze Zeit bemühen, dass ich kein Englisch spreche. Ständig schlechtes Wetter). Aufwachen kurz vor dem Weckerlicht, dementsprechend einigermaßen wach beim Aufstehen. Zwei neue Mückenstiche, obwohl ich mich abends wieder eingesprüht hatte, also morgens gleich den Heat it ausgepackt, der vermutlich am Ende genauso wenig bringen wird wie Mückenspray, SO nervig, ich hoffe auf minus 25 Grad diesen Winter. Stechmücken sind so ein Irrweg der Evolution.
Wie auch immer wenig Zeit am Morgen, also schnelle Katzenmaintenance, dann Tasche packen inklusive Frühstück fürs Büro. Da ich an dem Tag keinen Unterricht hatte und nur meinen Kalender, übliches Handtaschenzeugs und zweimal Essen (Frühstück, Mittagessen) brauchte, kam ich tatsächlich mit meiner Lenkertasche aus, und das war mal so richtig cool. Ich liebe meine Sattel-Arbeitstasche ja sehr, das einzige, was nervt, sind die Hakenverschlüsse für den Gepäckträger, bei denen innerhalb kürzester Zeit beide Federn gebrochen sind. Man kann sie immer noch benutzen, aber das Handling ist dadurch ein bisschen fummeliger. Davon abgesehen aber alles cool.
Dann noch ein schneller Blick in die Zeitung, wo ich etwas überrascht wurde von der Nachricht, dass Heiner Kondschak überraschend gestorben ist. Außerhalb Tübingens ist er vermutlich eher weniger bekannt, aber für jede*n Tübinger:in so sehr eine Institution, dass man sich kaum vorstellen kann, wie das Kulturleben, die diversen Theater vor allem, ohne ihn auskommen werden. Der Nachruf wurde im Übrigen von Peter Ertle geschrieben, auch der eine Institution, dieses Mal von der Lokalzeitung, und so langsam merke ich doch deutlich, dass ich schon echt ziemlich lang in dieser kleinen Stadt lebe.
Um acht im Büro: Es standen wieder zwei Prüfungstage an. Morgens übernahm eine Kollegin die Aufsicht, der noch so ein bisschen die Routine fehlte, weshalb ich am Anfang bei der Einführung noch mit dabei war (die Eingangskontrolle übernahm ich sowieso). Dazu noch ein paar letzte Sachen zu richten für die Prüfung, dann also Start, und bis ich der Kollegin die Prüfung übergeben und in ein Büro gehen konnte, war es zwanzig nach neun.
Restlicher Vormittag: Ein bisschen Prüfungs-Orga, Zeugs, nebenher Frühstück mit Tee und Kaffee und dem mitgenommenen Erdnussbutterbrot. Und Wärme: Es war natürlich wieder heiß, und unter anderem der Prüfungsraum heizte sich unangenehm auf. Es ist einfach ein Dilemma, dass man eigentlich lüften muss, aber dadurch die heiße Luft ins Haus holt. Bisher hatten wir mit den Temperaturen an den Prüfungstagen Glück gehabt, aber dieser Durchgang war anstrengend.
Mittagspause mit restlichem Dinkelsalat, etwas gehetzt, denn ab kurz vor eins war ich als mündliche Prüferin eingeteilt. In unserem Prüfungsraum waren die Temperaturen tatsächlich einigermaßen angenehm (die Fenster waren den Vormittag über zu gewesen, weil keine große Gruppe im Raum gewesen war), und die Zusammenarbeit mit dem Kollegen klappte auch ausgesprochen gut. Trotzdem ein eher anstrengender Nachmittag, weil ich das zu prüfende Format nicht so sehr mag. Ich war in der Prüfung sowieso nur eingesprungen, weil eine Kollegin durch ein kommunikatives Missverständnis nicht konnte, und nun ja. Alles etwas nervig. Aber egal, es lief okay.
Trotzdem machte ich nach der Prüfung nicht mehr sonderlich lang. Ich hatte noch einen Beratungstermin, dazu eine spontane Telefonberatung, die beide ein paar Arbeitsschritte nach sich zogen, und dann fing ich mit der Nachbereitung der Prüfung an, aber da war es dann schon sechs und beschloss, die restliche Nachbereitung auf den nächsten Morgen zu verschieben. Es spielte nämlich im Ablauf überhaupt keine Rolle, nur dass ich mich damit abfinden musste, den Punkt nicht „abgeschlossen“ zu haben. Aber das war nur in meinem Kopf.
Daheim gemeinsames Kochen, ein Kartoffelsalat nach neuem Rezept (die Gemüsekiste am Mittwoch hatte glücklicherweise wunderbare festkochende Salatkartoffeln gebracht). Mediterran angehaucht mit grünen Bohnen, Cherrytomaten, Oliven und einem Balsamico-Olivenöl-Dressing mit einem Schuss Zitronensaft, eine großartige Kombination (aus einem alten VF&L-Heft).
Apropos Vegan Food and Living. Am Mittwoch hatte ich endlich mein Kreditkarte-läuft-bald-ab-Problem angegangen und hatte an den Customer Service geschrieben (nachdem ich mich eingeloggt hatte und in deren eigenen FAQ gelesen hatte, dass man sie bei Änderung der Zahlungsdaten über dieses (Link, von mir benutzt) Kontaktformular informieren solle. Und einen Tag später hatte ich nicht nur einen entgangenen Anruf aus England auf dem Handy, sondern auch eine Mail im Postfach. Inhalt: Bitte mit diesen Daten nicht schreiben. Überhaupt sowieso eigentlich nicht schreiben, sondern abwarten, bis sie mich vor Ablauf meines Jahresabos informieren, dann könnte ich das Abo mit neuen Daten einfach erneuern.
…dass ich ihr EIGENES Kontaktformular für diese Zwecke benutzt hatte, und dass ich beim letzten Mal halt NULL informiert worden war, sondern sie einfach die Lieferung eingestellt hatten (weswegen mir jetzt ein Heft fehlt), davon war natürlich keine Rede. Ich war dementsprechend leicht genervt, auch wenn ich weiß, dass das mit dem Heft selbst nichts zu tun hat, sondern am Distributor liegt, und da wurde kürzlich der Dienstleister gewechselt. Trotzdem nervig. Aber auch interessant: Schlechter Service und merkwürdige Kommunikation gehen offensichtlich auch in England.