Liebe Güte, war das eine schlechte Nacht. Irgendwie hatte man ja gedacht, es würde abkühlen, was es auch tat, dazu ausdauernder Regen in der Nacht (<3), aber irgendwie hatte das dem Schlafzimmer keiner mitgeteilt. Und so war mir mal wieder unfassbar warm, bis ich schließlich die Balkontür ganz aufmachte. Danach einigermaßen besser, aber als ich am Morgen kurz vor dem Wecker aufstand (weil ich den Liebsten unten klappern und katzenversorgen hörte), war ich einfach sehr, sehr, sehr müde. Und leicht angenervt.
Wenig Zeit am Morgen, weil der Liebste zu einem sehr frühen Termin aus dem Haus musste und nach einer schnellen Dusche und einer Tasse Tee schon um kurz vor sieben aus dem Haus verschwand. Ich machte mir mein Müsli selbst, ließ mir ein klein wenig Zeit am Morgen für Zeitung und Schreiben und hatte dabei Gesellschaft von Magi, der nach einem ersten Powernap auf dem Schattendeck ins Haus kam (der Nasenkater blieb draußen trotz Kühle und regennassem Garten, er hatte ein trockenes Plätzchen). Befund nach ersten Futterumstellungs-Versuchen: Das eine von beiden Low Protein-Frischfuttervarianten finden beide unfressbar blöd, das werden wir also wohl nicht mehr kaufen. Bleibt ein zweites und das Trockenfutter. Und überhaupt sollte ja nur der Nasenkater davon fressen und Magi das normale, was beiden aber quasi nicht zu vermitteln ist. Nun ja.
Während ich unten mein Müsli aß, fuhr oben Harold (nachdem ich ihm die Uhrzeit wieder eingestellt habe, hat er seine Programmierungen wieder selbstständig gefunden), und um acht ging ich auf die Yogamatte – endlich wieder Kurs. (Das ist auch so ein typisches Sommerphänomen, dass man aus sämtlichen Rhythmen rauskommt, ich Urlaub, Trainerin Urlaub, ich Extratermine, Trainerin Extratermine, und schon sind sechs Wochen rum und man hat irgendwie kaum was gemacht und kommt auch so schwer wieder rein.) Gute Stunde, sehr anstrengend (muss so), einmal schön durchbewegt, inklusive einer neuen, vermutlich korrekteren Variante der acht Bewegungen der Wirbelsäule (Ashta Karana), die ich ja sehr mag, weil sie auch in Jeans oder Rock zu machen sind und sich wunderbar in einen Bürotag integrieren lassen. Also theoretisch.
Nach dem Yoga ausführliche Dusche, noch mal nach den Katzen schauen, kurz mit dem Liebsten sprechen, der von seinem ersten Termin schon wieder zurück und auf dem Weg zum zweiten war, und ab zehn war ich am Schreibtisch.
Geruhsamer Tag daheim mit wenigen Terminen, eine nette Beratung, ein bisschen Kommunikation, Unterrichtsvorbereitung, Korrekturen, wenig zu berichten. Ich war insgesamt ausgesprochen müde, keine Ahnung warum. Vielleicht auch dem Wetter geschuldet: Am späten Vormittag fing es endlich richtig zu regnen an und regnete dann den ganzen Tag über ausdauernd mit nur wenigen Pausen. Als es gegen Abend aufhörte, waren die Fässer wieder fast voll.
Mittagspause mit dem Liebsten, Zeitungsrätsel und den restlichen Penne mit geschmortem Gemüse, danach eine kleine Runde aufs Bett: Ich las den ersten Artikel der vormittags frisch gelieferten Juli-Ausgabe der Blätter für deutsche und internationale Politik, von der ich uns ein Sommer-Probeabo bestellt habe, und machte einen kleinen Mittagsschlaf. Danach ging es mit der Müdigkeit wieder.
Nachmittags geruhsam weiter, was kein schlechtes Tempo war: So bekam ich doch eine ganze Menge weggearbeitet, und am Abend war ich auf einem guten Stand. Ab fünf dann anderthalb Stunden Abendkurs online: Das war dann der Moment des Tages, wo ich so richtig wach wurde. Guter Kurs, auch wenn meine Zeitplanung etwas zu ambitioniert war, aber am Ende war ich doch ganz zufrieden. Letzte Mails, dann machte ich um sieben den Rechner aus und holte den Liebsten aus dem Arbeitszimmer.
Gemeinsames Kochen: Ich hatte eigentlich einen Linsensalat eingeplant und dafür auch schon Puy-Linsen eingeweicht, aber nachdem es so herbstlich-kühl war und draußen Regenwetter herrschte (ich hatte den ganzen Tag Strickjacke und Socken an), schwenkten wir spontan auf einen klassischen Linseneintopf um. War definitiv die richtige Entscheidung. Dazu mal kein Fußball (das Deutschland-Spiel war sowieso mit meiner Arbeit kollidiert), sondern eine Runde Blaulichtzeug.
Und einen zweiten Artikel in den Blättern lesen, so als Bettlektüre. Ich kenne die Zeitschrift ja aus dem Studium (mehr oder weniger) und höre den Podcast jetzt schon seit einiger Zeit mit viel Gewinn, und mit dem wirklich sehr günstigen Sommer-Probeabo war es eine gute Gelegenheit, das Heft mal auszuprobieren. Natürlich ist das mit Zeitschriften so eine Sache, am Ende liegen hier dann wieder lauter ungelesene Hefte rum. Aber die ersten zwei Artikel haben sich schon einmal gelohnt, und bis jetzt ist der gute Vorsatz auf jeden Fall vorhanden.