Nervös und entspannt, Mittwoch 15.10.2025

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Ganz gut aus dem Bett gekommen und erst einmal mit dem Kater auf die Dachterrasse, Vogelbad nachfüllen, in den stockdunklen Garten schauen und generell die Herbstatmosphäre einsaugen – dicht bewölkt, neblig, man sah nur an einem etwas helleren Fleck im schwarzen Himmel, wo sich der Mond verbarg.
Dann ausführliche Küchenrunde und Katzenmaintenance mit etwas sorgenvollem Blick auf Magi, der nicht fressen wollte und insgesamt etwas bedröppelt wirkte. In einem der Katzenklos fand ich ein wenig Durchfall, und natürlich weiß ich nicht von wem, aber da der Nasenkater eifrig und agil um uns herumhoppste und fressen wollte, während Magi das genaue Gegenteil ausstrahlte, tippte ich schon auf ihn. Hm. Mal beobachten und so.
Wenig Zeit am Morgen. Ich warf einen kurzen Blick in die Zeitung, bloggte im Blitztempo, ging schnell duschen, um Viertel vor acht kamen wir gemeinsam aus dem Haus. Schneller Stopp beim Viertel-Lieblingsbäcker, und um acht war ich pünktlich im Büro.

Ein Prüfungstag, für den ich hauptverantwortlich war, allerdings keine Aufsicht führen musste. Ich war „nur“ für das ganze Drumherum zuständig, Vor- und Nachbereitung, Einführung, Fragen, Unterlagen, Räume, alle diese Dinge. Und leicht nervös war ich auch, denn das waren zum größten Teil „meine“ Leute, die ich in unterschiedlichen Kursformaten auf die Prüfung vorbereitet hatte, und dann bin ich natürlich emotional mehr involviert.
Es lief aber alles gut. Alle da, alle gut drauf, die Kolleginnen übernahmen alle Aufsichten problemlos, ich hatte sogar Zeit für eine kurze Mittagspause (zweite Hälfte Kartoffelgratin). Natürlich schon leichtes Stressgefühl bei mir, was die Ergebnisse angeht, aber die Durchführung war erst einmal einwandfrei.

Nach der Prüfung räumte ich mit zwei Kolleg:innen zusammen Räume um: Wir haben neue Möbel bekommen (vom Schreiner maßgefertigt übrigens und gar nicht mal so teuer, es lohnt sich schon, nicht immer gleich nach Billigzeugs von der Stange zu schauen) und spielten jetzt ein bisschen Tische-Tetris: Welche Aufstellmöglichkeiten haben wir für welche Anzahl Leute und für welche Veranstaltungszwecke? Interessanterweise waren die kleineren Gruppen dabei fast schwieriger als die großen Gruppen, weil durch die übrigen Sachen der Raum dadurch ein bisschen wie ein Möbellager wirkte.
Noch ein bisschen administratives Zeug, Prüfungsnach- und Vorbereitung (es wartet gleich die nächste), dazu kurzer Austausch mit Kolleginnen (eine erholt sich von einer schweren Infektion, eine von einer OP, es kränkelt überall), und um zehn nach sechs ging ich nach Hause. Dieses Mal nicht die Letzte, zwar schon im Büro, aber es waren einige unterrichtende Kolleg:innen da. Fand ich atmosphärisch auch ganz nett.

Der Liebste hatte mir schon geschrieben, dass er später kommen würde, weshalb ich erst einmal zwei wartende Kater übernahm (Magi musste sich ein bisschen zur Medikamentennahme überreden, hm, eine Katzenwurst nahm er wenigstens) und dann das Kochen übernahm und den Liebsten in Ruhe ankommen ließ. Gagh (eigentlich Grah), ein Eintopf „vom Balkan“ mit weißen Riesenbohnen, Pilzen und Seitan (von mir um Karotten und Sellerie erweitert), der eine Weile vor sich hinköcheln musste. Um halb acht konnten wir essen.
Während des Kochens hörte ich den Podcast Hateland vom WDR, wo es um den Reichsbürger-Prozess um die Prinz-Reuß-Verschwörergruppe geht, dabei vor allem um den Bundeswehr-Anteil an der Geschichte. Schon interessant zu hören, aber „Geschichte“ ist das richtige Stichwort, denn das Ganze wurde in einem narrativen Stil „erzählt“ (und auf deutlich zu viele Folgen ausgewalzt), mit dem ich nur so halb gut zurechtkomme. Ich habe dabei immer ein bisschen das Gefühl, man würde hier, zum Zwecke der Emotionalisierung und Hörerbindung und was weiß ich, den Boden des ernstzunehmenden Journalismus verlassen. Nun ja. Das ist vermutlich auch das Konzept der ganzen True Crime-Podcasts, mit denen ich ja auch nichts anfangen kann.

Auf jeden Fall sehr gutes Essen, und dann schaute der Liebste (auf meinen Wunsch hin, damit ich nicht allzu sehr abgelenkt wurde) eine Doku über die ägyptischen Pyramiden und ich las in meinem Krimi weiter. Entspannter Abend, früh ins Bett.