Wandern! Freitag 31.10.2025

Gut und erstaunlich lang geschlafen: Bis ich so richtig wach war und aufstehen wollte, war es bereits acht. Der Liebste war eine halbe Stunde vor mir aufgestanden und hatte bereits ein Müsli zum Frühstück und aus den gelieferten Brötchen ein Vesper fürs Mittagessen gemacht. Also Tee, frühstücken, ausführliche Dusche, damit wir früh genug loskamen: Wir hatten für den Tag eine „richtige“ Wandertour geplant.
Bisschen blöd nur, dass die Katzensitterin sich meldete, dass Magi am Morgen nicht zum Füttern aufgetaucht war. Das ist nun erst einmal nicht so wahnsinnig ungewöhnlich, es kann schon mal sein, dass er irgendwo pennt oder sich herumtreibt und dann 45 Minuten später kommt (da war sie dann natürlich nicht mehr da, sie fütterte den Nasenkater und ging dann – mit ihm gemeinsam, denn natürlich half er mit – im Garten und auf dem Kohleweg suchen, aber dann musste sie natürlich weiter). Doof war es trotzdem, weil ich es halt für den Tag im Kopf hatte und mir Sorgen zu machen begann (und bis jetzt war alles so super gelaufen mit der Sitterin!). Nun ja. Wir konnten erstmal sowieso nix machen, also beruhigte ich mich ein bisschen und wir gingen los.

Erste Station Bus, einmal quer durch die Stadt – die gleiche Strecke, die wir gestern gelaufen waren. Am Skistadion stiegen wir aus und gingen los. Unser Ziel war die Partnachklamm und, wenn meine Füße mitmachen wollten, anschließend Wanderung zur Partnachalm und wieder zurück. In strahlendem Sonnenschein (wir haben in diesem Urlaub so Glück mit dem Wetter).
Zuerst einmal die Klamm: Das war schon sehr beeindruckend (und die 9 Euro Eintritt wert). Das Wasser hat sich extrem tief in den Fels geschnitten und tost durch einen engen Spalt, an dem man entlang läuft, die Tropfen spritzen (von oben auch noch überall kleinere Wasserfälle), man versteht sein eigenes Wort nicht mehr, aber reden muss man eh nicht, nur gucken (und Fotos machen). Ich war allerdings (mal wieder) sehr froh, dass wir in der Nebensaison da waren: Im Sommer kann man vermutlich nur Schlange stehen und sieht quasi nix. Oder fast nix. Selbst jetzt waren einige Touristen da (wir ja auch), aber es war entspannt. Sehr schön.

Weil es mir danach gut ging mit den Füßen und ich mich bewegen und raus in die Natur wollte, machten wir uns danach auf den Wanderweg. Blaue Kategorie, also sehr zahm. Anfangs zwar ein paar Höhenmeter zu überwinden (ungefähr 300), aber ich ging halt langsam den Waldweg hoch (alles sicher, nichts allzu exponiertes) und in meinem Tempo, Schritt für Schritt, ging das schon. Auch mit meinen Füßen: Auf einem unebenen Waldweg haben sie offensichtlich viel weniger Probleme als auf flachem Asphalt. (Und natürlich auch die neuen Schuhe, über die ich sehr froh bin. Trotz Blase.)
Gegen Viertel vor zwölf waren wir bei der Partnachalm, die bewirtschaftet ist und eine schöne Sonnenterrasse hat. (Sehr warm in der Sonne, sämtliche Jacken, Schals, Mützen waren im Rucksack verstaut.) Dort kleine Pause mit zwei alkoholfreien Hefe und zwei Kaffee, essen wollten wir nichts. Wir waren so ein bisschen „vor der Welle“, nach uns kamen allmählich immer mehr Wandergruppen, es wurde zwar nicht extrem voll, aber wir brachen trotzdem bald auf. (Im Sommer wollte ich da nicht sein, man konnte – allein schon durch die hohe Anzahl an Verbotsschildern überall – sehen, dass es da dann ziemlich überlaufen sein muss.)

Rückweg durch den Wald, erst ein bisschen auf einer Fahrstraße (doof, wegen Asphalt), dann kam eine Bank, wo wir Mittagspause machten und unser Zeug aßen, und schließlich weiter bergab auf einem „richtigen“ Wanderweg. Was gut war, denn die allermeisten anderen Wandermenschen gingen die Fahrstraße nach unten (30 Minuten, direkter Weg zurück zum Stadion, aber halt nicht Wanderung nach Garmisch). Sehr, sehr schöne Wanderung, richtig klischeehaft alpig. Berge im Hintergrund und Kuhalmen und so. Unten am Ortsrand sogar mit BABYKATZE, die da über den Weg lief und von mir schließlich hochgehoben wurde, als dort ein großes Auto vorbeifahren wollte (begann sofort zu schnurren).

Im Ort gingen wir zum Café Krönner, noch einmal nach der Tortenauswahl schauen (dieses Mal Schokotorte für mich). Es hätte auch Rohrnudeln oder Baumkuchen gegeben, damit wären wir wahrscheinlich regionaler gefahren, aber egal. Man muss sich ja auch noch Sachen aufbewahren.
Nach dem Café kurz zum dm und Edeka, Kleinzeugs holen, und schließlich nach Hause. Alles zu Fuß: Daheim hatte ich dann vermutlich mein Füße-Limit erreicht. Aber sehr stolz, dass es so gut geklappt hat. (Die Uhr sagte: 20.000 Schritte, 14 Kilometer.)

Daheim erst einmal ausführliche Pause. Ich machte uns beiden eine Tasse Tee, schaute auf Mastodon vorbei und legte mich schließlich für ein ausführliches Schläfchen aufs Sofa. Danach wieder einigermaßen erfrischt, nur dass mein Blasenfuß etwas doof weh zu tun begann (nun gut, war auch verständlich). Merke: Für eine Wandertour bin ich fußmäßig mehr oder weniger fit genug, für eine Mehrtagestour aber wohl noch nicht.
Auf jeden Fall ein bisschen Musik hören, schreiben, der Sonne beim Untergehen zuschauen und darauf warten, dass die Sitterin sich von den Katern meldet. Seufz. Das war dann um kurz nach halb sieben der Fall, wo sie ein paar Bilder von Magi postete, wie er verschlafen die Treppe von oben herunterwackelte, der Rumtreiber. Damit war ich dann auch beruhigt. (Diese Pappnase.)

Um kurz vor acht aus dem Haus zum Essen. Bei uns relativ in der Nähe ist das Restaurant La Baita, das uns sowohl von der Hauswirtin als auch von der Kuh empfohlen worden war (und ich hatte nach der Wandertour Lust auf einen großen Teller Pasta). Sehr positiv: Es gab in der Stadt relativ wenig Halloween-Gedöns (SO angenehm, dass man sich nicht den Abend mit klingelnden Kindern herumärgern muss!) und im Restaurant schon mal gar nicht. Es war allerdings überraschend voll, wir bekamen (ohne Reservierung) gerade noch so einen Platz.
Gemütliches Restaurant, nur (durch den großen Gastraum) recht laut. Trotzdem prima, und das Essen: wirklich sehr gut. Wir hatten als Aperitif einen Crodino für mich und einen Sanbitter für den Liebsten (nicht als Spritz, einfach nur mit Eiswürfel, pur auch sehr gut), als Vorspeise für jeden einen Teller Minestrone. Als Hauptgang nahm der Liebste eine vegane Pizza (ohne Käse, mit Pesto) und ich Spaghetti mit einer Sauce aus Tomaten, Knoblauch und frischen Pilzen. Dazu ein Glas Chianti für mich und zum Abschluss ein Espresso: Alles sehr gut.

Um kurz nach halb zehn waren wir wieder daheim, beide ziemlich müde und recht satt von dem Tag. Außerdem schon so halb mit der Abreise beschäftigt: Samstag letzter kompletter Tag, und dann auch noch Feiertag – was wir leider ein bisschen vergessen hatten, wir Dödel, sonst wären wir noch einmal einkaufen gegangen. Nun ja. Dazu taten meine Füße nun doch recht ordentlich weh und es war klar, dass wir kein Riesenprogramm mehr machen würden. Was für uns aber auch okay war. Erst einmal direkt ins Bett, mit noch ein paar Takten lesen und baldigem Licht aus.