Ich habe den Vormittag recht ruhig angehen lassen (und mit daheim geschrieben und geskypt, wir mussten ein bisschen Kanada planen und auch wegen den Kisten, die der Liebste für meine Schwester mitnehmen sollte). Deshalb bin ich erst gegen Mittag aus dem Haus. Das Wetter war fantastisch und ich habe den ganzen Tag mit Rumlaufen verbracht.
Das Stadtzentrum ist ca. 15 Minuten zu Fuß entfernt, also bequem erreichbar. Überall in der Stadt waren an Straßenkreuzungen Stadtpläne für Fußgänger aufgestellt (wie schon in Oxford und London), was die Orientierung sehr einfach machte. Wenn die einzelnen Stadtviertel/Straßenzüge für Fußgänger lohnenswert waren, wurde das noch extra beschrieben (z.B.: London Road: partly pedestrianised area with local shops and a wide range of bars, cafés and restaurants). Das war teilweise etwas zu optimistisch dargestellt (die London Road z.B. bestand aus Discounter, Postamt, Immobilienhändler, Betting Shop, Arbeitsagentur, Starbucks und ein paar Spelunken), aber als Orientierung war es schon sehr hilfreich.
Das eigentliche Stadtzentrum (Above Bar Street und High Street, die in „QE2“ umbenannt war) war dann eine einzige Shoppingmeile. Neben den großen Ketten fand man aber auch mittelgroße bzw. lokale Anbieter. Weil es Samstag war, war alles recht voll, aber noch im Rahmen.
Alle paar Meter gab es Straßenmusiker, die teilweise richtig toll Musik machten. Vor einem der großen Einkaufszentren (Westquay) spielte eine Band aus drei Jungs (Keyboard, Percussion, Gesang). Richtig super, dort hörte ich dann eine Weile zu.
Das Einkaufszentrum Westquay gefiel mir sehr gut, wieder ein Einkaufszentrum, das architektonisch toll durchdacht ist, mit einer schönen Mischung aus Restaurants, Cafés und Läden. Wenn auch nur große Ketten.
In der High Street gab es auch einige Street Food Stände, dort holte ich mir einen Falafelteller und aß ihn auf einer Bank, während ich der Band zuhörte. Danach gab es noch einen Soya Latte aus dem nächsten Pret, wieder in der Sonne mit Blick auf die Musiker.
Danach machte ich mich auf die Suche nach einer Buchhandlung, die hatte ich nämlich bis jetzt noch nirgendwo gesehen (und ich beurteile eine Stadt ja auch nach ihren Buchhandlungen). Im Westquay gab es einen großen Waterstone’s über zwei Ebenen mit einer Riesen-Auswahl, wo ich ziemlich lang stöberte (drei Bücher Ausbeute, weil wieder „Buy two get one free“ und so).
Eigentlich wollte ich in der Buchhandlung auch einen Stadtführer Southampton oder einen City Walks-Führer oder so etwas oder wenigstens einen Stadtplan kaufen, aber: Das gibt‘s nicht. 🙂 Die einzigen Führer waren Wanderführer für den New Forest. Es gab einen Stadtplan für 2 Pfund, der das Stadtzentrum zeigte, ein paar Tipps gab (sehr enthusiastisch: Es gibt viel zu erleben in unserer wundervollen Stadt! Ob für einen Kurzbesuch oder einen längeren Aufenthalt, hier wird niemand enttäuscht! – und dann Angebote für ein Mittelalter-Museum, geöffnet vier Tage die Woche von April bis September, und das lokale Spaßbad). Der Stadtplan reichte mir aber die Woche voll und ganz. Es war irgendwie auch entspannend, keine touristischen Highlights abhaken zu „müssen“, sondern einfach die Stadt erkunden zu können.
Nach der Buchhandlung wanderte ich noch ein bisschen durch die Stadt. Mein Plan war eigentlich, zur Küste zu kommen (Southampton ist schließlich eine Hafenstadt) und nach etwas Zick-Zack war ich schließlich auch in Sichtweite des Meeres (bzw. der Flussmündung, das offene Meer ist noch ein bisschen entfernt) – aber man kam dort nicht hin. Das gesamte Areal war mit riesigen Parkplätzen, Parkhäusern, vierspurigen Straßen und „Zutritt verboten“-Hafenanlagen belegt. Es wurde dann auch so langsam dunkel, deshalb ging ich heim.
Zu Hause: Toastbrot mit Pflanzenkäse und ein Apfel. Nun gut. 🙂