Ganz okay geschlafen, zu prasselndem Regen aufgewacht. Endlich mal ein deutscher Sommer, wie man ihn von früher kennt.
Beim Blick in die Zeitung sah ich, dass Italien den Weg ins Finale geschafft hatte – mal sehen, ob meine Finalprognose wahr wird. Sonst nur Kopfschüttel-Nachrichten in der Zeitung, speziell aus England. Ein ganzes Land mutiert zum Virusvarianten-Labor. Was für eine tolle Idee, die EM-Spiele alle im Wembley-Stadion auszutragen. Nicht.
Der nächste Prüfungstag (drei von sieben), ich ging also wieder früh aus dem Haus und aß mein Frühstück auf dem Weg (Erdnussbuttersandwich). Der kräftige Regen ließ gerade etwas nach, als ich aus dem Haus ging, mit Regenjacke, Schirm und Gummistiefeln kam ich trocken hin – gut so, meine Regenhose konnte ich nämlich daheim nicht finden. War zum Glück auch nicht nötig.
Prüfungstag: Es war dieses Mal eine kleinere Gruppe, ich war allerdings auch allein, und ohne Backup bin ich immer etwas angespannter. Es lief aber alles glatt und war, da es wenige Personen waren, nachmittags auch früher vorbei. Ich konnte um halb zwei eine kurze Pause für das Mittagessen machen (Quinoa-Salat, der leider nicht sonderlich gut war, irgendwie matschig und wässerig und außerdem fühlte er sich ziemlich schwer an – ich aß nur einen Teil davon). Nach der Prüfung dann noch ein paar vorbereitende Sachen für die nächsten Prüfungen (im Juli ist es ein absurder Marathon), um fünf fuhr ich den Rechner runter und ging nach Hause.
Daheim ging ich erst einmal zu Kater und Liebstem in den Garten (eine halbe Stunde Regenpause) und legte mich dann aufs Sofa: Ich war, mal wieder, komplett todmüde. Mich munterte nur auf, dass die CWA jetzt für mich den kompletten Impfschutz anzeigte (2 Wochen seit der Zweitimpfung, es wird aber nur ein QR-Code angezeigt und die Farbe wechselt von grün zu blau, sonst kein Feuerwerk oder so, bisschen enttäuschend, naja). Der Liebste kümmerte sich um das Abendessen: Ein Potato, Mushroom and Spinach Pie aus dem neuesten VF&L-Heft, wobei ich das Wort Pie nicht verwendet hätte, es war halt ein Kartoffelauflauf. Sehr gut, wir aßen allerdings nur eine kleine Portion, denn wir hatten vorher noch ordentlich Quinoa-Salat (der Liebste hatte seine Portion mittags auch nicht ganz gegessen). Mit etwas Joghurt und Rapsöl wurde er wieder lecker.
Weil mein Kopf so leer und meine Laune ziemlich im Keller war, machten wir keine größeren Anstalten in Richtung intellektuelle Abendunterhaltung, sondern schalteten TNG auf Netflix an. Zwischendrin machten wir eine kurze Pause, um zum Edeka zu gehen und Eis zu holen, denn wir waren zwar pappsatt, wollten aber auch Eis. Deshalb also Eis. Um kurz vor neun hätten wir dann das zweite Halbfinale anschauen können, aber… ich wollte nicht. Ich hab so keine Lust mehr auf diese EM, wo man zehntausende Leute ins Stadion lässt, als wäre halt gerade keine Pandemie, weil Fußball, und wo die UEFA mit Nazis kein Problem hat, mit Regenbogenflaggen aber schon, und wo es mittlerweile zum „guten“ Ton gehört, andere Mannschaften auszubuhen, wenn sie gegen Rassismus knien oder ihre Hymne abspielen oder einfach nur im Ballbesitz sind. Ich bin so weit, dass ich es England nicht gönne, ins Finale zu kommen, dabei war ich früher immer für England, aber es fühlt sich nicht an, als ob sie es verdient hätten. Und schon meine negativen Gefühle dem Ganzen gegenüber gingen mir auf die Nerven. Wir blieben stattdessen lieber im Weltraum, da gibt es zwar auch Idioten, aber am Ende gewinnen wenigstens immer die Guten. Und man kann zu einer vernünftigen Uhrzeit ins Bett.