Die Nacht endete um halb sechs: Ich war schlecht eingeschlafen, hatte unruhig geschlafen und war viel zu früh wieder wach. Ein nicht untypisches Phänomen, dass ich überspannt bin und schlecht schlafe, wenn die Anspannung nachlässt. Der Kater war auf jeden Fall zufrieden und präsentierte mir gleich seine Errungenschaft, einen ins Haus getragenen Spielgefährten. Der Frosch, also, den ich mit resigniertem Gesichtsausdruck in unserem Keller sitzen fand und mithilfe eines Eimers einfing, ging mit etwas gutem Zureden schließlich wieder zurück in den Teich. (Zuerst musste ich ihn noch vom Staub befreien, das war ihm vermutlich suspekt.)
Der Arbeitstag stand (nachdem das komplette Team jetzt mehr oder weniger durchgeimpft ist) ganz im Zeichen des Teambuildings: Es war ein Tag mit gemeinsamem Essen, Ausflug und Gedöns geplant, inklusive Grillen am Abend. Der Yogakurs war deshalb vom Abend auf den Morgen verlegt worden, und so ging ich nach zwei Tassen Tee und einer schnellen Dusche um acht Uhr aus dem Haus zum Yoga. Ein ausgesprochen guter Start, auch der leere Magen störte weniger als gedacht. Wir frühstückten anschließend als Team gemeinsam (ich hatte mir zum Glück veganen Aufstrich mitgebracht, es wäre sonst eher mager gewesen). Danach gab es etwas inhaltlichen Input (es war eine Psychologin eingeladen, die mit uns über psychische Resilienz und Ressourcen sprach, interessant, aber kurz und dadurch etwas an der Oberfläche bleibend), wir beschäftigten uns als Team mit unserer zukünftigen Ausrichtung (noch Vieles offen, kein Wunder), dann gab es Thai-Curry (gekocht von einer ehemaligen Kollegin, die jetzt in Rente war) und anschließend einen längeren Spaziergang einmal durch die Oststadt. Die Teilnahme an allen Punkten war optional und ich hatte mir schon überlegt, dass ich aussteige, wenn es mir zu anstrengend wird, aber erstaunlicherweise war es tatsächlich entspannend. Das Wetter war prima, von einem Regenguss einmal abgesehen, sodass wir Frühstück, Mittagessen und Zusammensitzen auf der Terrasse in der Sonne haben konnten, und man verteilte sich ganz angenehm in kleinen Grüppchen zum Quatschen.
Nach dem Spaziergang ging ich gegen halb fünf heim, verabschiedete noch kurz den Liebsten, der gerade auf dem Weg ins Vereinsheim war, und legte mich dann ein bisschen hin (richtig schlafen konnte ich nicht). Ein paar Stunden Alleinsein als Kontrapunkt.
Der letzte Programmpunkt des Tages war Grillen mit dem Team am Abend, ich machte mich also gegen sieben wieder auf. Der Großteil des Teams war da und es war schön, einige Leute wieder zu sehen (ein paar mehr als andere, logischerweise, aber im Großen und Ganzen passte das schon). Neben Burgerpatties vom Grill, die eher unappetitlich nach rauchendem Fett rochen, gab es angebratenen Tofu mit Teriyaki-Sauce als veganen Burgerbelag, dazu das übliche Zwiebel-Gedöns und eine ganze Reihe Burgersaucen, die aber alle Eigelb enthielten (warum??), bis auf eine vegane Flasche. Die Kombination war ganz okay, ich wurde also satt – dazu drei Flaschen Bier im Lauf des Abends trugen auch dazu bei.
Die Tische und Stühle waren auf der Terrasse in kleinen Sitzgruppen verteilt, immer, wenn mir eine Gesprächssituation zu anstrengend wurde (z.B. eine Kollegin zu laut), konnte ich also problemlos wechseln (ohne dass es „unhöflich“ gewesen wäre). Dadurch blieb ich, für mich selbst überraschend, bis kurz nach zehn und ging später heim als gedacht.
Der Liebste war daheim auf dem Sofa mehr oder weniger schon am Einschlafen, ich war aber noch ziemlich wach und schaute noch eine halbe Folge TNG, bis ich dann schließlich auch richtig müde wurde und gegen elf ins Bett ging.