Um zwanzig vor sieben nach einer guten Nacht wach geworden, allerdings mit Muskelkater und Verspannungen an jeder möglichen und unmöglichen Ecke des Körpers. Außerdem war kein Kater zu sehen, was mich immer etwas unruhig macht, aber davon abgesehen versprach es ein schöner und sonniger Morgen zu werden. Das bewahrheitete sich auch: Den ganzen Tag Sonnenschein und Wärme.
Wir verbrachten einen recht ruhigen Morgen mit Müsli, Lesen und Laptop. Der Kater, der draußen offensichtlich eine Maus erwischt und deshalb erst später Hunger hatte, gesellte sich irgendwann zu uns, ließ sich füttern und ging dann zum Schlafen aufs Sofa (ungefähr gleich aktiv wie wir).
Zum Mittagessen machten wir eine Portion Nudeln mit der restlichen Bolognesesauce, hörten dann zwei Folgen vom Cui Bono-Podcast und setzten uns dazu auf die Terrasse, als das zu warm wurde, hoch auf die Dachterrasse (dort wegen Sonnenschirm im Schatten).
ist richtig schön, dass wir Garten und Terrasse (und Dachterrasse!) jetzt etwas bearbeitet haben. Zwar gibt es noch einiges zu tun (das hört bei einem Garten ja nie auf), aber jetzt, wo wir schon einen guten Anfang gemacht haben, fällt es auch viel leichter, Stück für Stück weiter zu machen. In den Monaten davor fühlte sich die überwuchterte Wildnis immer ein bisschen wie ein unüberwindbarer Aufgabenberg an. (Das hängt auch mit der Optik zusammen, solang die Wiese noch nicht mit der Sense abgemäht ist, im Mai/Juni gibt es eine Phase, wo das Gras hoch steht und man deshalb kaum durchkommt.)
Nach dem Essen gingen wir mit Espresso und Eis auch auf Sofa und hielten Siesta, ich war ziemlich müde. Spielte ein bisschen mit dem Gedanken, den restlichen Nachmittag mit Buch dort zu verbringen, aber stattdessen entschieden wir uns für einen Spaziergang. Ich hatte vor einigen Jahren ja ein Buch mit Stadtwanderungen gekauft, aus dem wir schon einige gemacht hatten, es sind noch so drei oder vier übrig. Daraus machten wir eine „neue“ – natürlich kennen wir die Strecke, wir wohnen ja hier, aber die genaue Route und die Details sind trotzdem neu und außerdem kommen wir so in Regionen der Stadt, wo wir schon lang nicht mehr waren. Dieses Mal einmal Neckar und Schlossberg. Es war warm und sonnig und wir waren dieses Mal schlau, benutzten Sonnencreme und Kappen und nahmen eine Flasche Wasser mit. Gleich zu Anfang holten wir uns noch drei Laugenkringel beim Bäcker (nicht unser Lieblingsbäcker, aber ich hatte aus dem Büro wieder einen Gutschein mitgenommen) und hatten dadurch sogar „Proviant“ wie so richtige Wanderer.
Die Strecke war als 5,5 km angegeben, mit Hinweg zum Startpunkt sagte das Handy am Ende 9 km. Es war ziemlich warm und wir waren froh über den Schatten (die Strecke führt teilweise durch den Stadtwald) und ziemlich verschwitzt. Um Viertel sieben waren wir wieder daheim, müde und zufrieden.
Zum Abendessen hatten wir eigentlich wieder raussitzen wollen, aber es war uns dann doch zu warm – also wieder Sofazeit. Ein Quatschnasenvideo, eine Folge Great British Castles, die Nachrichten und eine Folge TNG, kein sehr inspiriertes Programm. Zum Essen hatten wir eine große Schüssel Salat, dazu hatten wir zwei vegane „Schnitzel“ von der Rügenwalder Mühle aus dem Supermarkt geholt, die der Liebste anbriet und zu der er eine Remoulade anrührte. Der Liebste schlägt, ganz das Klischee, regelmäßig (also gelegentlich, nicht ständig) „Burger“ oder „Schnitzel“ oder sonst etwas fettig-salzig-deftig-maskulines zum Essen vor, ich könnte ja auch darauf verzichten, aber die Schnitzel waren schon lecker. Sehr fettig halt. Um das Ensemble noch komplett zu machen, hatten wir jeder ein Bier und eine Packung Chips anschließend. Und dann schlief ich um kurz nach neun einfach so auf dem Sofa ein.