Gut geschlafen, aufgewacht um Viertel nach acht. (Viertel nach acht!!! Jetzt bin ich endgültig im Urlaub.) In der Nacht hatte es ordentlich geregnet, der Himmel war blau und die Luft ganz klar und frisch.
Zum Frühstück machte der Liebste uns ein English Breakfast, weil Urlaub, dann beschäftigte ich mich mit Schreiben und Lesen und er sich mit den Zeitungen der letzten Tage. Das füllte mehr oder weniger den Vormittag aus, begleitet von etwas Wäsche waschen und bügeln. Gegen eins gingen wir duschen und machten die zweite Hälfte der Krautnudeln warm (parallel dazu etwas Lage-Podcast mit einer neuen Folge, die Sommerferien in Berlin sind offensichtlich vorbei).
Am Nachmittag hatten wir dann genug Sofazeit gehabt und gingen „in die Stadt“. Merkwürdig, wie schon ein paar Tage Großstadt den Blick auf die eigene Stadt verändern (vor allem wenn es hier Anfang August und die Stadt sehr leer ist, die Tagestouristen gleichen die fehlenden Menschen nur teilweise aus). Ich lebe schon ganz gern in einer Kleinstadt, wo man aber trotzdem eine Menge finden kann (mir fielen beim Durchgehen gleich wieder zwei vegane Angebote in Bistros auf – die Bistros sind nicht neu, ich hatte sie bisher nur nicht so richtig wahrgenommen).
Erste Station war der Keramikladen in der Altstadt, wo wir unsere selbst bemalten Schüsseln abholten. Sie sind wunder-wunder-wunderschön geworden, wir waren beide völlig begeistert. Sind es immer noch. So sehr, dass ich sie jetzt eigentlich gar nicht so schnöde zu den anderen Schüsseln ins Regal stellen möchte (sie könnten ja Macken oder Kratzer bekommen). Nach dem Keramikladen noch ins Asiahaus für drei verschiedene Currypasten (das wird langsam eine Sucht) und ein Glas Kimchi.
Damit hatten wir unsere Pflichtdinge erledigt und setzten uns in einem Café in der Wilhelmstraße auf die Terrasse für eine große Tasse Milchkaffee und eine vegane Zimtschnecke (the best in town). Das Wetter war sehr angenehm, wenn auch kühl für August, wir hatten aber mit kaltem Wind oder sogar Regen gerechnet, stattdessen gab es Sonne und 22 Grad. So könnte es von mir aus immer sein. Deshalb gingen wir dann auch nicht gleich heim, sondern setzten uns in der Südstadt bei unserer Stammkneipe in den Biergarten und tranken noch ein Glas Aperol. Klassisches Urlaubsgetränk.
Wieder zurück packten wir die Sachen aus, entschieden uns gegen den Baumarkt (es war halb sechs), tranken einen Tee und gingen dann noch eine Runde spazieren, mit dem Endpunkt afrikanischer Imbiss. Der hat nämlich freitags auch am Abend auf und serviert dort ein dreigängiges Menü, zum Essen vor Ort. Während der Pandemie war das teilweise schwierig, aber er hat Tische draußen stehen, durch eine kleine Holzhütte sogar teilweise überdacht, und wir waren seit bestimmt zwei Jahren nicht mehr abends dort gewesen. Als wir ankamen, waren einige Leute da, was mich wirklich freut. Essen wie immer sehr gut, sehr reichlich (ich verzichtete auf das Dessert).
Daheim war es dann schon halb neun und wir zogen uns aufs Sofa zurück, wo wir noch etwas YouTube ansahen und der Liebste bald einschlief – wir gingen also früh ins Bett.