Durchwachsen geschlafen, mit Kopfschmerzen aufgewacht, schwer aus dem Bett gekommen – nicht so ein toller Start in den Tag. Da gleich um acht Uhr ein Meeting angesetzt war, hatte ich nur wenig Zeit morgens. Der Liebste machte ein Müsli, dann eine schnelle Dusche und um zwei Minuten nach acht war ich fast pünktlich bei Zoom online.
Ganz positiver Vormittag: Recht konstruktive Besprechung gefolgt von einem guten Unterricht. Die Gruppe ist wirklich sehr nett und sehr schnell, das macht mir meine Arbeit einfach. Als ich um eins Mittagspause machte, war ich sehr zufrieden.
Nach einem schnellen Mittagessen (zweite Hälfte Thai Curry, das durchgezogen und noch einmal richtig viel besser geworden war, sehr lecker) hatte ich gleich um halb zwei den nächsten Termin, eine Schulung: Wir planen, als Firma mitarbeiterdeckend Microsoft Teams einzuführen. Nun bin ich ja durchaus kritisch gegenüber großer Konzernware, aber bei Microsoft ist der Zug eh abgefahren (wir haben alle Windows-Rechner und benutzen das Office-Paket, und sogar daheim habe ich zwar OpenOffice, aber nur als Zweitprogramm, und ohne Outlook käme ich gar nicht zurecht). Teams gefällt mir bis jetzt ausgesprochen gut, viele Funktionalitäten, und dass man daneben noch eine Menge Apps einbinden kann, ist schon cool. Die Herausforderung wird sein, alle aus dem Team dazu zu bekommen, das Tool auch zu benutzen (das Ding heißt schließlich Teams, the clue’s in the name).
Nach der Schulung eine zweite kleine Pause mit etwas Kaffee und einem geschnittenen Apfel, dann Nachmittagsarbeit: Unterrichtsvorbereitung, eine Beratung und viele administrative Sachen. Unter anderem waren die Ergebnisse einer Juli-Prüfung gekommen (nicht von dem technisch herausgeforderten Prüfungsanbieter, sondern ein anderer), mit teilweise sehr guten Resultaten – ich freute mich.
Um halb sechs machte ich dann vorerst Schluss und leistete dem Liebsten Gesellschaft, der schon mit Kochen angefangen hatte (eine Art Reissalat mit ofengeröstetem Brokkoli, ganz okay, aber so ein richtiger Reissalatfan bin ich nicht und ich hatte mir von dem Brokkoli etwas mehr erhofft). Nach dem Essen ging der Liebste dann für den Abend ins Vereinsheim, ich versorgte die Nachbarsmaus und ging dann wieder an den Schreibtisch für meine letzte Stunde Unterricht, Einzelunterricht bis halb acht.
Anschließend blieb ich noch ein bisschen am Computer und schrieb einen Blogbeitrag, den ich schon länger im Kopf hatte, eine kleine Buchzusammenfassung von dem letzten Nick-Hornby-Buch. Ich lese Buchbesprechungen ja eigentlich total ungern, es gibt ganz wenige Ausnahmen, wo eine Buchbesprechung mir wirklich Lust auf Lesen gemacht hätte (ironischerweise ist eine der Ausnahmen ausgerechnet Nick Hornby mit seiner Sammlung von Rezensionen in The Polysyllabic Spree). Naja, ich hatte halt ein paar interessante Gedanken zum Buch und hoffe, dass ich den Blogeintrag in ein paar Monaten auch noch lesen möchte. Wenn ich ihn dann doof finde, nehme ich ihn wieder runter.
Der Liebste war ja weg und ich hatte, Überraschung, nach diesem langen Tag keine Lust mehr auf weitere Bildschirmzeit. Deshalb hörte ich im Lage der Nation-Podcast das Interview mit Annalena Baerbock zu Ende (ich sag mal so: Man kann schon darüber nachdenken, der Frau die Stimme zu geben) und setzte mich dazu ein bisschen auf den Heimtrainer (habe ich schon ewig nicht mehr gemacht). Der Kater, den ich für den Abend aus dem Garten gelotst hatte (ich war ja schließlich allein daheim und wozu hat man Haustiere), fand es ein bisschen merkwürdig, blieb aber trotzdem da. Schmiegte sich sogar, als ich dann fertig und auf dem Sofa war, schnurrend an mein Bein und schlief schließlich ein, das Köpfchen possierlich auf meinem Fußrücken platziert. So niedlich, ich konnte mich halt nur nicht mehr bewegen. Ich blieb also auf dem Sofa liegen, bis der Liebste heimkam und ich den Kater schließlich gaaaanz, ganz vorsichtig zur Seite schob, um ins Bett zu gehen.