Nachdem wir am Abend so früh ins Bett gegangen waren und ich ganz gut geschlafen hatte, wachte ich am Morgen um kurz vor sechs ziemlich erholt auf. Sehr gut, dadurch hatten wir wenigstens einigermaßen Zeit am Morgen für eine Dusche und ein richtiges Frühstück (Brot mit Aufstrich), bevor der Liebste sich seine Fahrradkleider anzog, Arbeitskleider in die Satteltasche packte und sich um acht Uhr auf den Weg machte. Es ist noch nicht so ganz klar, wie häufig er in seinem neuen Job im Home Office sein kann und wie oft vor Ort, anfangs wird er auf jeden Fall mehr präsent sein. Das bedeutet für uns – und für mich – eine ziemliche Umstellung und ich muss mal überlegen, wie viel ich dann daheim bin (Home Office ganz allein daheim ist etwas völlig anderes als mit einer anderen Person, selbst wenn diese sich in einem anderen Stockwerk aufhält). Für diesen Tag hatte ich auf jeden Fall noch einmal Urlaub und ein paar Sachen für mich geplant, deshalb winkte ich dem Liebsten um acht Uhr hinterher und setzte mich dann zu meinem zweiten Tee zurück. Immerhin wird der Liebste, wenn er das so beibehält, wieder ordentlich fit werden durch das tägliche Radfahren, ein großer Pluspunkt.
Den Vormittag verbrachte ich mehr oder weniger vor dem Laptop: Zuerst etwas schreiben und lesen, und dann beschäftigte ich mich damit, auf dem Blog mein Twitter- und Insta-Profil zu verlinken. Meine Güte, WordPress ist wirklich nicht sonderlich intuitiv bedienbar. Ich suchte mir eine Dreiviertelstunde einen Wolf, bis ich unter den verschiedenen Menüs, Widgets, Seitenansichten, Entwürfen, Vorschauen, Einstellungen und Customize-Features den Punkt fand, der dann in zwei Klicks in der Seitenleiste die Verlinkung herstellte. Sollte ich daran mal was ändern müssen, ich würde das nie wieder finden. Ist aber auch egal: Spätestens beim nächsten Update ist sowieso wieder alles anders.
Nach Blog-Gedöns und Lesen ging ich einmal aus dem Haus, für etwas frisches Gemüse (Zucchini, Blattspinat) und ein paar Kleinigkeiten zu Alnatura und dm. Anschließend kümmerte ich mich um die Wäsche, zwei Maschinen waschen und bügeln, dazu etwas Podcast, und um kurz vor eins war dann der letzte Haushaltspunkt gemacht. Womit man sich im Urlaub so beschäftigt.
Zum Mittagessen machte ich mir das indonesische Curry warm. Auf Sofa oder Kaffee hatte ich nicht wirklich Lust (ich hatte mir vormittags wieder eine Kanne Getreidekaffee gemacht, scheinbar reicht mir die Illusion von Koffein schon), stattdessen tigerte ich ein bisschen durchs Haus, las Zeitung und setzte mich schließlich wieder an den Laptop: Zunächst tippte ich das Juli-Heft Vegan Food & Living in die Rezept-Datenbank ein (hatte da schon angefangen, aber es lag immer noch halb fertig rum), und danach dachte ich dann ein bisschen nach. Bündelte ein paar Gedanken, die ich schon länger habe, strukturierte ein bisschen, und am Ende schrieb ich einen längeren Blogartikel über das Dicksein und die Kommunikation dazu. Das füllte mehr oder weniger den Nachmittag aus.
Das Wetter draußen war schön sonnig, wenn auch recht kühl, ich dachte ein bisschen über einen Spaziergang nach, konnte mich aber nicht so richtig aufraffen rauszugehen, stattdessen beschloss ich, mich ein bisschen auf den Hometrainer zu setzen und beim Radeln YouTube anzusehen. Kaum hatte ich mein Tablet startklar gemacht und wollte loslegen, ging die Haustür auf: Der Liebste war um fünf Uhr daheim, eine Stunde früher als von mir erwartet. Das war natürlich super. Ich strich YouTube und wir quatschten erst einmal ein bisschen, während ich mich ohne Tablet auf den Hometrainer setzte. Langsames Tempo, ich achtete nicht so richtig darauf, als ich das erste Mal auf den Timer schaute, waren 10 Minuten vergangen, beim zweiten Mal… 35 Minuten. Das überraschte mich wirklich, ich hätte nicht gedacht, dass ich über eine halbe Stunde Strampeln so ohne Probleme durchkriege. Da ich 20 bis 30 Minuten geplant hatte, war ich sehr zufrieden.
Gemeinsames Kochen am Abend: Ein Eintopf mit weißen Bohnen, Zucchini, frischen Tomaten und Mais, sehr gut und auch recht schnell gemacht. Weil der Liebste so früh daheim war und wir beide noch sehr aktiv waren und ein Sojaquark im Kühlschrank abgelaufen war und verbraucht werden musste, machten wir dann noch mehr oder weniger spontan einen Mohn-Käsekuchen. Ich hatte über den Tag schon nach einem richtigen Rezept gesucht und war nicht so wirklich fündig geworden, in einem unserer Backbücher fanden wir dann aber eins, das für eine kleine Form passt (20 cm) und trotzdem für 400g Quark funktioniert. Der Kuchen war innerhalb von anderthalb Stunden gemacht und gebacken (beim Kühlstellen des Mürbteigs mogelten wir allerdings ein bisschen, sonst wären es zwei Stunden gewesen). Anschneiden konnten wir ihn natürlich noch nicht, also hatten wir stattdessen nach dem Eintopf noch einen Vanillejoghurt mit Banane und Nüssen zum Nachtisch. Dann noch etwas Raumstation und ziemlich satt und zufrieden ins Bett.