Auatag, Mittwoch 29.9.2021

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Nachdem ich schon am Tag davor gemerkt hatte, wie sich Kiefer und Stirn mehr und mehr zusammenzogen und verkrampften, wachte ich schließlich nachts mit heftigen Kopfschmerzen auf. Nach etwas Herumwälzen und unruhigen Schlafphasen mit schlechten Träumen stand ich schließlich um fünf auf und nahm eine Kopfschmerztablette. Danach noch etwas eingedöst, beim Wecker um Viertel nach sechs war ich völlig gerädert. Und die Kopfschmerzen waren auch nicht ganz weg, sie saßen direkt hinter meinen verkrampften Kiefermuskeln und warteten auf die nächste Gelegenheit. Mäh. Der Liebste musste morgens einen Brief fertig machen und zum Briefkasten bringen, wir hatten aber keine Marken daheim (und die Marken online zu besorgen ist ein großes, kundenunfreundliches Drama), deshalb ging er gleich um Viertel vor sieben zum Kiosk an der Ecke. Und weil dort unser Lieblingsbäcker gegenüber war, brachte er Brötchen fürs Frühstück mit. Also Brötchen mit Pflanzenaufstrich zum Frühstück, danach lang unter die heiße Dusche, das half meinem Kopf schon ein bisschen. Um acht verabschiedete ich den Liebsten und ging dann für eine Stunde auf die Matte zum Yogakurs: Dieses Mal sehr anstrengend, irgendwie tat alles weh, Gelenke, Muskeln… aber immerhin hatte ich danach das Gefühl, jetzt für den Tag einigermaßen gewappnet zu sein. Die…

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Alles verkrampft, Dienstag 28.9.2021

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Um sechs klingelte der Wecker, ich war einigermaßen wach. Da der Liebste einen frühen Arzttermin hatte, standen wir gleich auf, nur um dann nach der Dusche festzustellen, dass es so viel Zeit eigentlich gar nicht brauchte (er musste um sieben aus dem Haus). Außerdem musste er nüchtern kommen und dann war auch noch der letzte Rest Brot verschimmelt, wie ich leicht genervt feststellte… Also kein Frühstück, wir setzten uns noch etwas an den Esstisch für Tee und die Zeitung, auch wenn man es eigentlich gar nicht lesen möchte, das ganze Elend. Um Viertel nach sieben setzte der Liebste sich dann aufs Motorrad und fuhr los, ich schrieb ein bisschen und machte mir dann ein Müsli mit Haferjoghurt. (So cool, dass es den jetzt im Pfandglas gibt). Dazu etwas Lage-Podcast Wahl-Special, und ab halb neun war ich am Schreibtisch.Die erste Nachricht des Tages waren einige Mails, die sich alle auf Beratungstermine bezogen, offensichtlich waren viele Anfragen reingekommen und einige davon waren an mich weitergeleitet worden. Das ist natürlich erfreulich, löste bei mir aber auch etwas Stress aus. Ich machte ein paar Termine aus, bot noch weitere Zeitslots zur Beratung an und schrieb an die Kollegin, dass ich gern  Anfragen übernehmen…

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Positive Prokrastination, Montag 27.9.2021

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Nach einer ganz guten Nacht wachte ich am Montag einigermaßen ausgeschlafen aus, relativ entspannt vor einem hoffentlich ruhigen Tag, einziger Wermutstropfen etwas Hüftschmerzen. Die Hochrechnungen hatte ich am Abend zuvor noch gesehen, aber die letzten Details nicht mehr, dementsprechend angespannt holte ich die Zeitung aus dem Briefkasten und dementsprechend desillusioniert war ich: Nicht nur, dass die Menschheit vor der größten ökologischen Herausforderung der Menschheitsgeschichte steht, worauf wir nicht vorbereitet sind und wo wir extrem schnell und durchgreifend reagieren müssten, wir haben dazu noch spezifisch in Deutschland die Situation, dass das Land unter einem massiven sechzehnjährigen Reformstau verkrustet ist und dringend eine echte Modernisierung bräuchte. Und in dieser Situation sagen knapp 25% der Deutschen „ach, lass uns mal so weiter machen“?? Und sogar hier im Wahlkreis sagt die (knappe) Mehrheit „ach, nehmen wir wieder die gleiche CDU-Kandidatin wie seit Jahren, da weiß man, was man hat“? Das macht mich so müde, ich frage mich manchmal wirklich, ob ich in diesem Land noch leben möchte. Was sind das für Leute?Ach ja, die Stadtbahn wurde übrigens abgelehnt, mit 58%. Vielleicht klappt es da jetzt wenigstens mit einem sinnvollen Dialog. Zum Frühstück machte ich uns ein Müsli, dann ging der Liebste um kurz…

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Demokratieschmerzen, Sonntag 26.9.2021

  • Beitrags-Kategorie:Tagebuch

Nach einer relativ unruhigen Nacht stand ich sehr früh auf, draußen war es noch stockfinster. Ein Blick auf die Uhr (und ein sehr hungriger Kater) zeigten mir dann allerdings Viertel vor sieben, von wegen sehr früh, einfach nur sehr dunkel. Ich setze große Hoffnungen in den Lichtwecker, so er noch in dieser Dunkelperiode fertig wird. Auf jeden Fall ein bisschen Ruhe am Morgen, Tee und Schreiben, der Liebste stand erst um halb neun auf. Nach einem sehr reichlichen englischen Frühstück verbrachten wir beide den Vormittag mehr oder weniger vor dem Laptop, der Liebste schrieb das Protokoll für die Vereins-Mitgliederversammlung, ich dachte noch ein wenig bei der Stadtbahn hin und her und fasste meine Gedanken schließlich in einem längeren Blogbeitrag zusammen. Um zehn gingen wir duschen, schauten aus dem Fenster auf den strömenden Regen (die Sonne vom Vortag war erst für den Nachmittag wieder angekündigt) und entschieden uns, mit Regenjacke zum Wählen zu gehen. Gute Idee: Wir waren nach einer Viertelstunde fertig, kaum kamen wir raus, war die Schlange viermal so lang. (Ich darf seit 1992 wählen und noch immer macht mich der Anblick dieser gelebten Demokratie ein bisschen glücklich, ich hätte jedem einzelnen Schlangesteher gratulieren wollen.) Wieder daheim kümmerte…

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Willst du die Bahn, oder willst du sie nicht?

Der 26. September ist für meine seit mittlerweile 22 Jahren Heimatstadt nicht nur der Tag der Bundestagswahl, sondern auch ein verkehrspolitischer Wahltag: Wir stimmen in einem Bürgerentscheid über eine Regionalstadtbahn für Tübingen ab.Wobei das nicht stimmt, und das ist schon ein erster kleiner Hinweis auf eine ganze Menge Probleme mit diesem Bürgerentscheid. Die Regionalstadtbahn steht nämlich, auch wenn es oft so verkürzt dargestellt wird, gar nicht zur Abstimmung, sie ist längst entschieden und wird teilweise schon gebaut. Es geht nur um die Tübinger Innenstadtstrecke der Regionalstadtbahn, genauer gesagt: eine straßenbahnähnliche Verbindung vom Hauptbahnhof über Karlsstraße, Neckarbrücke, Mühlstraße und Wilhelmstraße bis zu den Kliniken, dem Technohügel und WHO. Klingt nach einem ziemlich gigantischen Projekt, ist es auch. Zweispurige Straßenbahnlinien quer durch eine Stadt zu legen, auch noch so eine hügelige Stadt mit teilweise so engen Straßen? Hm. Das erste Bauchgefühl ist: Also Straßenbahn, klar, cool, aber der Weg geht doch nicht, das kann ich mir nicht vorstellen. Durch diese Strecke eine Straßenbahn, das ist ja total eng, da hat ja nichts anderes mehr Platz. Andererseits: Auf dieser Strecke fahren jetzt durchgehend Autos und Stadtbusse zweispurig. Da ist also auch für nichts anderes mehr Platz – außer halt für Autos. Daran…

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