Positive Prokrastination, Montag 27.9.2021

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Nach einer ganz guten Nacht wachte ich am Montag einigermaßen ausgeschlafen aus, relativ entspannt vor einem hoffentlich ruhigen Tag, einziger Wermutstropfen etwas Hüftschmerzen. Die Hochrechnungen hatte ich am Abend zuvor noch gesehen, aber die letzten Details nicht mehr, dementsprechend angespannt holte ich die Zeitung aus dem Briefkasten und dementsprechend desillusioniert war ich: Nicht nur, dass die Menschheit vor der größten ökologischen Herausforderung der Menschheitsgeschichte steht, worauf wir nicht vorbereitet sind und wo wir extrem schnell und durchgreifend reagieren müssten, wir haben dazu noch spezifisch in Deutschland die Situation, dass das Land unter einem massiven sechzehnjährigen Reformstau verkrustet ist und dringend eine echte Modernisierung bräuchte. Und in dieser Situation sagen knapp 25% der Deutschen „ach, lass uns mal so weiter machen“?? Und sogar hier im Wahlkreis sagt die (knappe) Mehrheit „ach, nehmen wir wieder die gleiche CDU-Kandidatin wie seit Jahren, da weiß man, was man hat“? Das macht mich so müde, ich frage mich manchmal wirklich, ob ich in diesem Land noch leben möchte. Was sind das für Leute?Ach ja, die Stadtbahn wurde übrigens abgelehnt, mit 58%. Vielleicht klappt es da jetzt wenigstens mit einem sinnvollen Dialog. Zum Frühstück machte ich uns ein Müsli, dann ging der Liebste um kurz…

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Demokratieschmerzen, Sonntag 26.9.2021

  • Beitrags-Kategorie:Tagebuch

Nach einer relativ unruhigen Nacht stand ich sehr früh auf, draußen war es noch stockfinster. Ein Blick auf die Uhr (und ein sehr hungriger Kater) zeigten mir dann allerdings Viertel vor sieben, von wegen sehr früh, einfach nur sehr dunkel. Ich setze große Hoffnungen in den Lichtwecker, so er noch in dieser Dunkelperiode fertig wird. Auf jeden Fall ein bisschen Ruhe am Morgen, Tee und Schreiben, der Liebste stand erst um halb neun auf. Nach einem sehr reichlichen englischen Frühstück verbrachten wir beide den Vormittag mehr oder weniger vor dem Laptop, der Liebste schrieb das Protokoll für die Vereins-Mitgliederversammlung, ich dachte noch ein wenig bei der Stadtbahn hin und her und fasste meine Gedanken schließlich in einem längeren Blogbeitrag zusammen. Um zehn gingen wir duschen, schauten aus dem Fenster auf den strömenden Regen (die Sonne vom Vortag war erst für den Nachmittag wieder angekündigt) und entschieden uns, mit Regenjacke zum Wählen zu gehen. Gute Idee: Wir waren nach einer Viertelstunde fertig, kaum kamen wir raus, war die Schlange viermal so lang. (Ich darf seit 1992 wählen und noch immer macht mich der Anblick dieser gelebten Demokratie ein bisschen glücklich, ich hätte jedem einzelnen Schlangesteher gratulieren wollen.) Wieder daheim kümmerte…

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Willst du die Bahn, oder willst du sie nicht?

Der 26. September ist für meine seit mittlerweile 22 Jahren Heimatstadt nicht nur der Tag der Bundestagswahl, sondern auch ein verkehrspolitischer Wahltag: Wir stimmen in einem Bürgerentscheid über eine Regionalstadtbahn für Tübingen ab.Wobei das nicht stimmt, und das ist schon ein erster kleiner Hinweis auf eine ganze Menge Probleme mit diesem Bürgerentscheid. Die Regionalstadtbahn steht nämlich, auch wenn es oft so verkürzt dargestellt wird, gar nicht zur Abstimmung, sie ist längst entschieden und wird teilweise schon gebaut. Es geht nur um die Tübinger Innenstadtstrecke der Regionalstadtbahn, genauer gesagt: eine straßenbahnähnliche Verbindung vom Hauptbahnhof über Karlsstraße, Neckarbrücke, Mühlstraße und Wilhelmstraße bis zu den Kliniken, dem Technohügel und WHO. Klingt nach einem ziemlich gigantischen Projekt, ist es auch. Zweispurige Straßenbahnlinien quer durch eine Stadt zu legen, auch noch so eine hügelige Stadt mit teilweise so engen Straßen? Hm. Das erste Bauchgefühl ist: Also Straßenbahn, klar, cool, aber der Weg geht doch nicht, das kann ich mir nicht vorstellen. Durch diese Strecke eine Straßenbahn, das ist ja total eng, da hat ja nichts anderes mehr Platz. Andererseits: Auf dieser Strecke fahren jetzt durchgehend Autos und Stadtbusse zweispurig. Da ist also auch für nichts anderes mehr Platz – außer halt für Autos. Daran…

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Speisekammer-Projekt, Samstag 25.9.2021

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Endlich ausschlafen am Wochenende, also wachte ich natürlich um zehn nach sechs auf. Das war aber ganz okay, ich war wach und froh über den frühen Start (ich fühle mich ja mittlerweile schon so, als hätte ich den halben Tag verpasst, wenn ich nach acht Uhr aufwache). Um halb sieben stand ich auf, der Liebste (der noch früher wach war) hatte den Kater schon gefüttert, und wir schauten gemeinsam dem Himmel beim Hellwerden zu. Nach etwas Tee, Schreiben und Zeitung beschlossen wir, den Tag mit einem Auswärtsfrühstück beim Bäcker zu beginnen. Früh morgens hatte es einstellige Temperaturen gehabt, ich zog also insgesamt vier Schichten an (Unterhemd, Shirt, Fleecejacke, Windjacke), dazu relativ warme Schuhe. Um kurz nach neun beim Bäcker war es noch ordentlich kühl, aber sehr sonnig. Man kann beim Bäcker zurzeit nicht drinnen sitzen (früher hatte er Sitzplätze, aber der Verkaufsraum ist recht klein und in Coronazeiten wäre das zu voll), wir setzten uns also an einen Tisch draußen mit Brötchen und Hafermilchkaffee. Noch während wir da saßen, bekam die Sonne ordentlich Kraft, am Ende war es richtig warm. Nach dem Frühstück gingen wir kurz bei mir im Büro vorbei, weil ich vergessen hatte, dort etwas mitzunehmen, und…

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Alles eine Frage der Synchronisation – Freitag 24.9.2021

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Eine etwas bessere Nacht, ich wachte allerdings mit ziemlichen Kopfschmerzen auf. Nur drei Arbeitstage diese Woche und trotzdem merkte ich, dass ich dringend das Wochenende brauchte. Mäh.Zum Frühstück machte der Liebste uns ein (sehr leckeres) Müsli, dann gleich eine schnelle Dusche, weil er wieder um acht los musste. Ich hatte mich dieses Mal entschieden, mich mit ihm gemeinsam fertig zu machen, als er sich also um acht aufs Fahrrad setzte, startete ich den Rechner und hatte damit einen frühen Start. Gute Entscheidung. Überhaupt habe ich diese Woche gemerkt, dass dadurch, dass der Liebste jetzt wieder einen geregelteren Arbeitsrhythmus hat und wieder früh los muss (und wir uns mehr absprechen müssen), ich irgendwie auch einen strukturierteren Tag habe und mehr Disziplin aufbringe fürs frühe Anfangen oder eine Runde Sport. Mal sehen, wie lang das so bleibt. (Nicht dass ich in den letzten Monaten undiszipliniert gewesen wäre, aber gerade Yoga am Morgen ist für meinen Geschmack viel zu häufig auf der Strecke geblieben.) Als ersten Punkt am Morgen bereitete ich den Unterricht für den Nachmittag vor. Da es eine neue Gruppe war und ich die Kurseinheiten noch nicht kannte, war ich etwas unsicher, wie lang ich brauchen würde, aber nach einer…

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