Noch mehr Regen – Sonntag 29.8.2021

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Nach einer Nacht mit unruhigen Träumen und Gedanken wachte ich früh auf, begeistert bemerkt vom Kater, der sofort durchs Zimmer zu tigern begann. Ich handelte mit ihm noch ein wenig Liegenbleiben aus und stand um Viertel nach sechs auf. Draußen regnete es wieder, tropfnasser Garten vor grauem Himmel. Außerdem richtig, richtig kalt im Haus. Ich behalf mir erst mit heißem Tee und warmem Pulli, aber als ich dann feststellte, dass wir im Wohnzimmer 20 Grad hatten und im Bad 19 (!!!), war es so weit: Ich ging in den Keller und holte die Zentralheizung aus der Sommerpause zurück. Ende August, nicht zu fassen. (Sogar der Brotteig in der Küche war unzufrieden: Er war über Nacht quasi kaum gegangen.) Die Wettervorhersage hatte für den Sonntag 0 (in Worten: null) Sonnenstunden angekündigt, und das war leider richtig: Es regnete den ganzen Tag durch. Die Stimmung dementsprechend trüb, wir machten beide nicht viel außer dem üblichen Sonntagsprogramm. Zum Frühstück machte der Liebste Pfannkuchen mit Apfelmus, ich kümmerte mich um die Nachbarsmaus, dann Lesen und Laptop auf dem Sofa. Der Kater gesellte sich zu uns, er wird die nächsten Monate vermutlich wieder zurück ins Haus ziehen. Mittags dann die zweite Portion Gagh (durchgezogener…

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Regentag, Samstag 28.8.2021

  • Beitrags-Kategorie:Tagebuch

Ich begann meinen Tag um Viertel nach acht mit der nicht ganz neuen Erkenntnis, dass lang schlafen nicht unbedingt mehr wach bedeutet. Der Liebste war schon aufgestanden und beschäftigte sich mit der Zeitung (nur Quatsch drin), ich ließ mir Zeit zum Aufwachen (klappte so halb). Da wir beide nicht ganz auf der Höhe waren (der Liebste dazu noch verkatert), passierte den Vormittag über eigentlich nichts von Belang. Ein Porridge zum Frühstück, einmal quer durchs Internet lesen, ich schaute nach der Nachbarsmaus. Irgendwann heizte der Liebste den Ofen an, vor dem Fenster herbstlicher Dauerregen bei 17 Grad. Unsere Samstagspläne (wir hatten eigentlich in tausend Geschäfte gehen wollen) erledigten sich von selbst. Mittags machten wir eine Art Vesper: Der Liebste briet vegane Bratwürstchen von der Rügenwalder Mühle an (sehr fettig, komische Konsistenz, unangenehm stark nach Schweinefleisch schmeckend, muss man nicht wieder kaufen), wir hatten noch einen Rest Reissalat, der auch mit in die Pfanne kam (aufgewärmt war er besser), dazu Brot mit Sandwichcreme, eine große Schüssel Blattsalat und ein Glas Daikon Kimchi.Hm. Auf das Kimchi war ich ziemlich gespannt, aber so richtig vom Hocker hat es mich jetzt nicht gehauen. Ordentlich scharf, aber vor allem von einer unangenehmen Schärfe durch den…

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Erfolgreich am Telefon, Freitag 27.8.2021

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Der Wecker klingelte um halb sieben, ich kam aber gegen die Snooze-Taste nur sehr schwer an. Um sieben wälzte ich mich schließlich nach unten, nach mehreren langen Tagen diese Woche hatte ich wenig Lust, früh anzufangen. Ich nahm mir viel Zeit fürs Wachwerden, war aber (nach einer großen Portion Smoothie zum Frühstück) trotzdem um neun am Schreibtisch. Warum ich an manchen Tagen um kurz nach sechs aufwache und es um neun zur Arbeit schaffe, und an anderen Tagen bin ich um kurz nach sieben wach und um neun bei der Arbeit – ohne dass ich bei der längeren Variante mehr daheim gemacht kriege – das muss ich auch irgendwann einmal genauer eruieren. Bei mehr Zeit vertrödele ich vermutlich einfach mehr davon. Der Vormittag war mit einer Menge Mails und paralleler Unterrichtsvorbereitung angefüllt, dazu startete ich einen neuen Anlauf bei der zentralen Telefonnummer des technisch überforderten Prüfungsanbieters. Natürlich wieder nur die Warteschleife Platz 20, ich schaltete also das Telefon auf laut und arbeitete mit Hintergrundmusik weiter (unglaublich nervtötend). Nach exakt einer Stunde und neun Minuten (das Telefon zählt ja mit) war ich dann plötzlich dran – fast hätte ich vor Schreck die Verbindung abbrechen lassen.Die Dame am Telefon war sehr…

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Lang und ganz okay, Donnerstag 26.8.2021

  • Beitrags-Kategorie:Tagebuch

Durchwachsen geschlafen, mit Kopfschmerzen aufgewacht, schwer aus dem Bett gekommen – nicht so ein toller Start in den Tag. Da gleich um acht Uhr ein Meeting angesetzt war, hatte ich nur wenig Zeit morgens. Der Liebste machte ein Müsli, dann eine schnelle Dusche und um zwei Minuten nach acht war ich fast pünktlich bei Zoom online.Ganz positiver Vormittag: Recht konstruktive Besprechung gefolgt von einem guten Unterricht. Die Gruppe ist wirklich sehr nett und sehr schnell, das macht mir meine Arbeit einfach. Als ich um eins Mittagspause machte, war ich sehr zufrieden. Nach einem schnellen Mittagessen (zweite Hälfte Thai Curry, das durchgezogen und noch einmal richtig viel besser geworden war, sehr lecker) hatte ich gleich um halb zwei den nächsten Termin, eine Schulung: Wir planen, als Firma mitarbeiterdeckend Microsoft Teams einzuführen. Nun bin ich ja durchaus kritisch gegenüber großer Konzernware, aber bei Microsoft ist der Zug eh abgefahren (wir haben alle Windows-Rechner und benutzen das Office-Paket, und sogar daheim habe ich zwar OpenOffice, aber nur als Zweitprogramm, und ohne Outlook käme ich gar nicht zurecht). Teams gefällt mir bis jetzt ausgesprochen gut, viele Funktionalitäten, und dass man daneben noch eine Menge Apps einbinden kann, ist schon cool. Die Herausforderung wird…

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Nick Hornby: Just Like You

  • Beitrags-Kategorie:LesenSchreiben

Ich war ja schon etwas ambivalent, als ich die erste Kurzbeschreibung von Nick Hornbys neuestem Roman las (blablabla, ungleiches Paar, blablabla, eine erste Aufarbeitung des Brexit, blablabla, Klassenunterschiede und Persönlichkeiten blabla). Aber ich muss sagen: Nick Hornby hat da ein wirklich lesenswertes Buch geschrieben, sehr aktuell (sehr aktuell) und trotzdem in der Thematik ausgesprochen universell, fast zeitlos. Das soll ihm erst einmal einer nachmachen. Die Story klingt tatsächlich ein bisschen nach …puh, nein danke: Frau mittleren Alters verliebt sich in jungen Mann aus der Unterschicht. Trotz aller Unterschiede und Widerstände finden sie zusammen. Nicht gerade Hochzeitsglocken, aber halt schon ein bisschen Happy End, im weitesten Sinn. Aber diese Kurzfassung wird dem Buch tatsächlich nicht gerecht. Es ist eigentlich fast eine Frechheit, wie viele Klischees Hornby hier aufeinanderprallen lässt: Lucy ist Anfang vierzig, Joseph zweiundzwanzig. Lucy weiß, Joseph schwarz. Lucy hat Literatur studiert und arbeitet als Lehrerin, Joseph hat sein Studium nach wenigen Wochen abgebrochen und schlägt sich mit Gelegenheitsjobs durch (er arbeitet als Aushilfe bei einer schicken Metzgerei in Camden, deren Fleischpreise er absurd findet, sie ist dort Kundin). Lucy ist Teil der linksliberalen, aufgeklärten, bildungsbürgerlichen Mittelschicht, Joseph kommt aus Tottenham und hat von Shakespeare keine Ahnung (kennt dafür…

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