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London Tag 8, Donnerstag 7.2.2019

Heute bin ich recht früh rausgekommen, da ich um halb sieben schon wach war. Mein Programm heute war Bloomsbury, Soho, Covent Garden und British Museum. 

Lasst es mich kurz zusammenfassen: 

Bloomsbury: Da ist das University College London. Jede Menge wichtiger Leute haben da gelebt, an den Häusern sind viele blaue Plaketten. Das Viertel ist studentisch-intellektuell angehaucht und hat mir gut gefallen. Außerdem habe ich dort endlich (!) eine Buchhandlung gefunden, eine riesige Waterstone’s-Buchhandlung mit Wahnsinns-Angebot. Da war ich dann den Rest des Vormittags. 

Zum Mittagessen wollte ich dann zum Covent Garden, aber… ich habe das verdammte Ding nicht gefunden! Ich habe mir ein bisschen Seven Dials angeschaut, bin dann zur Chinatown gelaufen, das liegt dann schon in Soho. 

Da gab es natürlich ein asiatisches Restaurant am anderen. Das Problem mit asiatisch: Vegan war da eher nicht so. Generell war es dort wahnsinnig voll und ich fand es sehr schwer, etwas Passendes zu finden:
– mit ein bisschen akzeptablem Angebot
– ohne komplette tote Tiere im Schaufenster oder lebende Tiere zur Schlachtung in der Restaurantküche (tote Enten respektive lebende Hummer, beides in den chin. Restaurants oft gesehen)
– nicht zu teuer, nicht zu schick, aber auch nicht heruntergekommen
– anonym genug, dass man dort gut allein hingehen kann, aber ohne Kantinen-Atmosphäre
– nicht italienisch (weil ich für heute Abend Pasta geplant hatte)
…schwierig. Am Ende hatte ich einen veganen Burger im Leon (das ist so eine Öko-Fastfoodkette). War ganz ok. 

Ich bin dann noch ein bisschen durch Soho gelaufen, aber es war furchtbar voll und ich fand das anstrengend, also bin ich Richtung British Museum gegangen. 

Hm, British Museum. Ich muss sagen, bis jetzt haben die „Darf man nicht verpassen!“-Empfehlungen meines Reiseführers mich nicht so überzeugt. Ich glaube, die Reiseführer-Autorin und ich, wir haben nicht immer die gleiche Auffassung, das British Museum gehört da dazu. Das Motto des Museums könnte sein „Raubkunst der Kolonialzeit imperialistisch in Szene gesetzt“. Und das ist nun nicht so meins, auch wenn ich jetzt nicht übermäßig politisch korrekt klingen will. 

Habe im Museumskaffee einen Decaf Soya Latte getrunken und danach meine Tasse zur Bedienung nach vorne gebracht. Mir wurde extremst überschwänglich dafür gedankt, und das ist jetzt schon das dritte Mal, dass das passiert. Die waren immer überrascht – machen andere Leute das nicht

Auf dem Heimweg (18 Uhr, Rush Hour): Die Straßen so voll, dass man sich fast anrempelte, sehr beklemmend. Zufällig lief ich an einer Bushaltestelle vorbei, wo gerade ein roter Doppeldecker mit der Aufschrift „Liverpool Street“ hielt. Da das die richtige Richtung war und ich eh mit so einem Bus fahren wollte, bin ich mitgefahren und habe mir das Treiben dann vom oberen Abteil aus angeschaut. Das war eine gute Entscheidung, denn der Bus war nicht soooo voll und die Fahrt sehr entspannt. Mit der (proppevollen) U-Bahn hatte ich dann nur noch zwei Stationen zu fahren, das war super.