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London Tag 12 und 13 – Montag 11.2., Dienstag 12.2.2019

Die Tage vergehen echt schnell und ich merke, dass ich schon wieder drei Tage abzudecken habe. Der Montag fühlt sich so weit weg an – was war da noch mal? Ach ja, Schuhkauf Teil 1, unerfolgreich. 

Okay, Montag, Tag 12:

Habe morgens recht lang gebraucht, bin dann nach Camden gefahren (so heißt der Stadtteil). Das ist wirklich sehr nett da, viele kleine Läden, Reihenhäuschen… man bekommt das Gefühl von einem Stadtteil, wo richtige Menschen wohnen und einkaufen und Kaffee trinken und so. Weil ich mittags dort war, habe ich mir zuerst in einem Pret-A-Manger ein veganes Sandwich und einen Soja Latte gekauft. Das war ganz okay. Was mir gefallen hat: Ich war mit ziemlicher Sicherheit die einzige Touristin.

Danach bin ich dann zum veganen Schuhladen gelaufen, HereWeGo hat dieses Mal zum Glück funktioniert. Auf der anderen Seite eines Wohngebietes war wieder ein Bereich mit kleinen Läden und Cafés (ich denke, das waren ganz früher zwei kleine Städtchen, die zusammengewachsen sind). Dort gab es einen sehr niedlichen Bioladen, ein veganes indisches Restaurant (Healthywealthy) und den veganen Schuh- und Kleiderladen „The Third Estate“… der leider montags geschlossen hat. 🙁 Ich blöder Depp hätte ja auch mal vorher in der glücklichen Kuh schauen können, da stehen die Öffnungszeiten nämlich drin.

Ich bin dann in das indische Restaurant gegangen und hatte einen Schokokuchen und einen Chai. Der Kuchen war leider gar nicht lecker (und dafür sehr riesig – ich konnte ihn nicht ganz essen und sie haben mir den Rest eingepackt). 

Das Restaurant gehört irgendwie zu dieser Hare-Krishna-Richtung – überall Werbung für Yoga und Meditation, über der Verkaufstheke hing ein Bild von Mahatma Gandhi und im Fernseher in der Ecke lief eine Übertragung von einer Art Gottesdienst, wo quasi nur „Hare Krishna, Hare Rama“ gesungen wurde. Erinnerte mich sehr an die sogenannten „Lobpreis-Gottesdienste“ aus meiner evangelikalen Teenager-Zeit. Interessant fand ich, dass mindestens die Hälfte der Gottesdienst-Besucher (und auch der Musiker) westlich-weiße Menschen waren. 

Danach bin ich noch ein bisschen durch Camden gelaufen. 

Weil meine Laune dann ganz gut war, dachte ich mir, ich gebe mir noch einmal den Touristen-Strom, und bin durch den St.James-Park / Green Park gelaufen (das ist der Park, der direkt neben dem Buckingham Palace liegt). Es waren an dem Tag insgesamt etwas weniger Leute da und in dem Park verläuft sich das sowieso. Dafür sehr viele Vögel. 

Danach bin ich an den Churchill War Rooms und dem Verteidigungsministerium vorbei zur Downing Street gelaufen (wo man aber nicht viel sieht, die Straße ist mehrfach durch Gitter abgesperrt), war dann noch am Big Ben und den Houses of Parliament. Das Wetter war gut, es wurde gerade dunkel und es war eine echt schöne Atmosphäre. Außerdem gab es dort eine Pro-EU-Demo. Auch nicht schlecht.

Abends habe ich dann Wäsche gewaschen (stolz) und bin dann recht früh ins Bett. Allerdings nicht ohne mich vorher über Microsoft und Skype zu ärgern. Was soll‘s, jetzt habe ich (wieder) einen privaten Skype-Account. 

Dienstag, Tag 13:

Als ich aufgewacht bin, waren die Scheiben total beschlagen und ich nassgeschwitzt… Nicht optimal, die Wäsche im Zimmer zu trocknen. Aber was will man machen? 

Ich habe mich entschieden, einen der Spaziergänge aus dem Buch „London Secret Walks“ zu machen, und zwar die Nr. 20 durch Lambeth, genauer gesagt vom Victoria Embankment über die Waterloo Bridge (tolle Aussicht) und dann am Südufer der Themse entlang durch Lambeth, mit kleinem Stop am Imperial War Museum, wo ich aber nicht rein bin, alles was Recht ist. Stattdessen war direkt neben dem Museum ein tibetischer Friedensgarten, den ich mir angesehen habe, und daneben ein Hunde-Auslaufpark. Dort habe ich mich hingesetzt, den Hunden zugesehen und mein Sandwich gegessen (was ich mir am Sonntag im Whole Foods gekauft hatte). Danach bin ich weiter gegangen Richtung Lambeth Palace, habe im Garden Museum einen Hafermilchkaffee getrunken und mir dann noch das MI6-Hauptquartier und die Battersea Power Station (aus der Ferne) angesehen. Damit war die Tour zu Ende.

Weil es da erst ca. 3 Uhr war, habe ich mich entschieden, noch einen Versuch mit den Schuhen zu unternehmen, und bin noch einmal nach Camden gefahren. Den Weg kannte ich ja schon. Siehe da: Ich hatte Glück. Zwei Paar Schuhe gefunden. Freufreufreu! Preislich zwar nicht billig, aber auch nicht extrem teuer. 

Dann hatte ich noch ein bisschen Zeit und bin noch durch die Hauptstraße von Camden (genauer gesagt Kentish Town) gelaufen. Dort gab es einen tollen Buchladen, wo ich etwas gestöbert habe (und natürlich auch etwas gefunden). 

Abends war ich dann nicht so gut drauf. Irgendwie hat es mich gestresst, dass alles so kompliziert ist und erst beim zweiten Mal klappt und… Skype läuft nicht, Schuhe gehen kaputt, mein Ladekabel geht kaputt, alle Leute sagen mir ab, die ich anschreibe… fühlte mich plötzlich sehr allein und fand alles frustrierend. Das war dann auch wieder besser, aber anstrengend ist das schon. Sich nicht auszukennen und alles suchen und rausfinden zu müssen und alles allein machen…