Der Donnerstag war ja mein letzter richtiger London-Tag und ich habe den Tag damit gestartet, nach dem Aufstehen erst einmal schon ein bisschen zu packen und vor allem: das erste Paket für daheim zu packen! Mit ein bisschen hin- und Hergeräume habe ich zum Glück alles reinbekommen. Das bedeutete dann auch, dass ich keinen Stadtplan bzw. keine Reiseführer für London mehr hatte.
Erste Mission war also die Post, wo auch alles geklappt hat, nur leider war das Paket schwer und deshalb auch sehr teuer. 🙁
Ich habe dann überlegt, ob ich noch einmal ins Science Museum oder ins Natural History Museum fahre, und bin deshalb mit der U-Bahn nach Kensington gefahren. Schon während der Fahrt habe ich mich aber umentschieden, für Chelsea (direkt neben Kensington) und ein bisschen dort an der Themse entlang laufen.
Das Wetter war sehr warm, strahlender Sonnenschein, und mir war deutlich zu warm (Winterklamotten). Ich war ziemlich gestresst, der Lärm (Baustellen, Verkehr) ging mir total auf die Nerven. Zum Glück habe ich (durch die Kuh) in Chelsea einen sehr netten Pub mit einem ausgezeichneten veganen Lunch gefunden. Der Pub war halb leer, sehr gemütlich, leider aber auch teuer. Na gut. Ich habe ein bisschen entspannt und bin dann weitergelaufen.
Noch im Pub habe ich mal nach Elektroläden in London gegoogelt und festgestellt, dass am Bahnhof Waterloo einer sein soll. Prima, dachte ich mir, das ist ja dort, wo ich gestern war, also nicht weit (ich war heute direkt südlich von dem Bereich, wo ich gestern rumgelaufen war). Bin also zu dem Bahnhof hingelaufen, um dann festzustellen, dass es nicht Waterloo war, sondern Vauxhall Station. Waterloo waren dann noch mal 45 Minuten zu Fuß.
Das Wetter war ja gut und ich hatte auf die volle, miefige U-Bahn keine Lust, deshalb bin ich wieder gelaufen. Ohne Stadtplan etwas im Zick-zack und dadurch ziemlich genervt, habe ich den Bahnhof nach einer guten Stunde endlich gefunden. Der Bahnhof ist (mal wieder) sehr schön, hell, groß und luftig. Alle Bahnhöfe in London sind übrigens Kopfbahnhöfe, das trägt zur Atmosphäre auch bei.
Den angeblichen Elektroladen habe ich im Bahnhof allerdings nicht gefunden (die Angaben bei Google kann man echt komplett vergessen), aber einen Verkaufsstand der Kette W.H.Smith, wo es so Elektro-Reisebedarf gab, unter anderem eben Ladekabel. 15 Pfund für das Ding. 🙁
Ich habe im Bahnhof noch einen Soya Latte getrunken und den Leuten ein bisschen zugeschaut und bin dann wieder heimgegangen. (Habe auf dem Heimweg 1000 Motorräder gesehen – erster warmer Frühlingstag – die alle mit gefühlt 100 Sachen durch die Londoner Innenstadt gerast sind. Die haben nen Vogel.)
Daheim dann die große Überraschung: Das Ladekabel funkioniert nicht. Da war ich dann echt SO frustriert. Wir konnten nicht skypen, ich hatte kein Ladekabel, alles doof. Habe meine Reste gegessen, den Koffer gepackt und bin dann ins Bett und habe schlecht geschlafen. War froh, aus der Riesenstadt rauszukommen.