Die Nacht war ganz okay, ich stand um halb sechs schon auf und hatte so noch etwas Zeit für die Zeitung, bevor ich arbeiten musste. Sogar für einen grünen Smoothie langte es noch. Um Viertel vor acht war ich am Schreibtisch, ich hatte um Viertel nach einen frühen Unterrichtstermin, der gut lief. Sowohl meine Teilnehmerin als auch ich können beide morgens besser arbeiten, am Dienstag hatten wir einen deutlich weniger effektiven Abendtermin gehabt.
Danach eine Stunde administratives Gedöns, Telefonat mit einer Kollegin, ein Arbeitsproblem löste sich per E-Mail mehr oder weniger auf, und Unterrichtsvorbereitung für den Nachmittag. Mittags gingen wir wieder zum afrikanischen veganen Imbiss (endlich mal aus dem Haus, hurra). Der Regen hatte zum Mittag hin endlich nachgelassen. Nachmittags versuchte ich gleichzeitig zu korrigieren, Mails zu beantworten und administrative Sachen zu erledigen, das klappte so halb. Ab drei hatte ich wieder Unterricht bis kurz vor fünf.
Nach dem Kurs versuchte ich, meine Sachen soweit abzuschließen, um ins Wochenende zu kommen, merkte aber schnell, dass das nicht möglich war: Ständig fielen mir noch mehr Sachen ein, die dringend gemacht werden müssen – dringend, also: vor Montag. Ich schrieb mir also schweren Herzens eine To-Do-Liste für Samstag – mal wieder ein Samstag am Schreibtisch.
Mit zwei Minuten Verspätung kam ich zum Yogakurs. Der war wieder prima und tat meinem Rücken sehr gut, aber mir fiel es schwer, mich zu entspannen und den Kopf frei zu kriegen. Nach dem Yoga fuhr ich den Rechner sogar nochmal hoch, um zwei wichtige Mails rauszuschicken, die mir vorher nicht mehr gereicht hatten – um 20 vor 7 war ich dann endgültig für den Abend fertig.
Der Liebste hatte sich bei der Arbeit sehr über zwei Kolleg:innen geärgert und war dementsprechend frustriert (es sind ein paar grundlegende Abläufe und Kommunikationsstrukturen, nicht nur Einzelsachen). Ich war frustiert, weil ich das Wochenende nicht frei haben würde… wir tauschten uns erst einmal über unsere jeweilige Arbeitsunzufriedenheit aus. Dann läuteten wir das Wochenende (trotz allem) mit einem Feierabendbier ein und kochten gemeinsam: Eine große Schüssel Blattsalat mit Radieschen und gebratenem grünen Spargel, dazu für jeden ein Pseudo-Schnitzel von LikeMeat. Wir hatten die letzten Wochen mehrere Produkttests von den veganen Quatschnasen angesehen und waren neugierig geworden, generell kaufen wir vegane Fleischimitationsprodukte ja sehr selten (von der gelegentlichen Tofuwurst mal abgesehen).
Die Schnitzel waren okay, man schmeckte in erster Linie Fett und Panade (das ist ja bei fleischigen panierten Schnitzeln eigentlich auch so). Kann man durchaus essen, vielleicht nicht ständig. Das eigentliche Highlight war natürlich die große Schüssel Salat. Zum Essen eine Runde Azul, auch wenn die Spielscheiben und der Plan ständig Gefahr liefen, eine Ladung Salatdressing abzubekommen.
Gute Nachricht des Abends: Am Bodensee-Teil der Familie läuft es so gaaaanz, ganz langsam mit dem Impfen an. Die Schwiegereltern sind jetzt einmal geimpft (endlich! Priogruppe 1), Schwester und Schwager haben für kommende Woche ihren ersten Impftermin (Priogruppe 2). Alle bei Hausärzten, vielleicht sollte ich meinen auch mal anrufen. Ich wäre Priogruppe 3 und jetzt eigentlich so langsam dran.
Nach dem Essen war noch Platz für eine halbe Tüte Chips (wir essen jetzt schon Chips in halben Tüten, was ist mit uns passiert), dazu hatte der Liebste Lust auf einen Riesling, wieder vom Weingut Bahles. Riesling ist ja nicht mein Lieblingswein, aber dieser war okay.
Wir schauten (nach den Nachrichten) ein bisschen YouTube: Mai hatte ein neues Video hochgeladen, wo sie über den Umgang des MaiLab mit der YouTube-Kommentarspalte spricht, also eher ein How To-YouTube-Video. Danach ein Video von den veganen Quatschnasen, in dem sie ein Video von Mirrelativegal kommentieren – Influencer sprechen über Influencer. Mirrelativegal stellt in dem Video ihre liebsten veganen Ersatzprodukte 2020 vor (womit wir wieder beim Thema wären). Diese Influencer-Schiene scheint zu wirken, auf jeden Fall bekamen wir unglaublich Lust auf die Valsoja-Pseudo-Cornetto-Eistüten, so sehr, dass der Liebste schnell zum Edeka lief, um eine Packung zu holen (es ist nicht immer ein Vorteil, direkt neben dem Supermarkt zu wohnen). Die sind auch wirklich sehr gut. (Das „echte“ Cornetto hat mittlerweile, soweit ich weiß, übrigens auch veganes Eis, aber das hatte der Edeka nicht.) Den Rest des Abends (also die restliche halbe Stunde) futterten wir also Eis und sahen währenddessen Kohlmeisenbabys beim Gefüttert-werden zu. Anderen beim Arbeiten zuschauen, genau mein Ding.