Ganz ordentlich geschlafen, aber um fünf Uhr mit ziemlichen Kopfschmerzen aufgewacht. Der Kater hörte mich ins Bad gehen und kam begeistert angerannt, ich überredete ihn dazu, noch etwas mit mir hinzuliegen. Um halb sechs stand ich dann schließlich endgültig auf, der Liebste kurz danach.
Eine meiner ersten Aktionen am Morgen (nach dem Teekochen) war es, mich eher aus Langeweile bei der Übersicht der Impfzentren einzuloggen, in der Erwartung, gleich zu Beginn wieder die Meldung „keine Termine frei“ zu bekommen. Überraschenderweise kam ich aber dieses Mal einen Schritt weiter: Nachdem ich angeklickt hatte, dass mein Anspruch noch zu prüfen wäre, wurde mir (nach Eingabe einer TAN, die aufs Handy geschickt worden war) per E-Mail der Vermittlungscode für eine Terminbuchung zugesandt. In der gleichen Mail war eine Link zur Terminbuchung, die mich auf eine (neue) Seite führte… wo dann wieder der Hinweis kam „keine Termine frei“. Nun gut. Trotzdem ein Schritt weiter. (Auch interessant: Wer kein Handy und keine E-Mail hat, kommt gar nicht so weit.)
Nach dem Frühstück (Porridge mit Banane) ging ich gleich ins Bad, weil ich früh zu arbeiten anfangen wollte – ich hatte mich gegen den Yogakurs entschieden. Der merkwürdige Schwindel war zwar seit Montagabend verschwunden, aber so ganz traute ich der Sache nicht, und ich wollte auch vor meinem Kurs am Morgen noch Dinge erledigen. Ich war also ab kurz nach acht am Schreibtisch und kümmerte mich um Korrekturen und Mails, bevor dann der Vormittagskurs startete. Die Kopfschmerzen hatten sich zum Glück verzogen, mit dem Kurs war ich wirklich zufrieden.
Unser Mittagessen holten wir beim veganen afrikanischen Imbiss, aßen davon aber nur ca. ein Drittel – vorher hatten wir noch den Rest des Rhabarbereintopfs vom Vorabend. Danach ein Espresso und etwas Schokolade, damit war ich dann pappsatt und legte mich für eine längere Pause aufs Sofa. Nach zwei Tagen Überstunden keine dumme Idee.
Der Nachmittag verlief unspektakulär, ich hatte gegen später noch ein Zoom-Treffen und schaffte es sogar, den kompletten Unterricht für den nächsten Tag vorzubereiten. Um halb sieben war ich fertig. Bevor ich den Rechner runterfuhr, ging ich noch auf die Seite „Impfterminübersicht“, um zu schauen, ob es in irgendeinem anderen Impfzentrum in Baden-Württemberg noch Plätze gibt: Ein Platz in Bühl (bei Rastatt), der aber gebucht wurde, während ich noch am Schauen war, und ein Platz in Kenzingen an der französischen Grenze. Bei den Impfzentren in der Nähe war nichts zu holen, sogar die E-Mail-Listen waren voll. Die Seite ist aber superpraktisch und sehr übersichtlich – so etwas hätte ich eigentlich von öffentlicher Seite erwartet.
Der Liebste war auch mit der Arbeit fertig und wir beschlossen, eine kleine Spazierrunde zu machen, das Wetter war zwar windig und kühl, aber schön sonnig. Das Gehen (und Unterhalten) tat uns beiden sehr gut, wir waren am Ende doch über eine Stunde unterwegs.
Als wir daheim ankamen, lag direkt vor unserer Haustür unterhalb der untersten Treppenstufe eine Krähe und duckte sich auf den Boden. Das Ducken wäre ja irgendwie hilfreich gewesen, wenn sie nicht völlig exponiert mitten im Weg gelegen hätte. Und das in einer katzenreichen Gegend! Ich blieb (in respektvollem Abstand) bei ihr, sie tat so, als wäre sie nicht da, der Liebste ging Gartenhandschuhe holen. Behandschuht hob er sie hoch und schaute sie an (hier dann doch energisches Gekrächze), sie schien komplett unverletzt zu sein. Und noch sehr babyhaft, mit Plüsch am Bauch und ziemlich ungelenk. Wir setzten sie auf eine Astgabel in den Holunder vor dem Haus und gingen nach drinnen – dort erst einmal in das untere Arbeitszimmer, weil wir vom dortigen Fenster aus den Holunder sehen konnten. Die nächste Viertelstunde hatten wir Krähenkino und sahen dem Babyvogel dabei zu, wie er langsam auf dem Ast balancierte, dann nach oben wackelte (immer mit halb ausgespreizten Flügeln zum Abstützen, halb fallend, halb wippend), schließlich auf einem oberen Querast sitzen blieb und zaghaft mit Krächzen anfing. (Die Elternvögel waren ziemlich sicher in der Birke im Nachbargarten.) Irgendwann gingen wir zum Kochen in die Küche, als ich nach 10 Minuten wieder schaute, war die Krähe verschwunden – wohl weggeflattert (im Vorgarten und unter den angrenzenden Büschen war sie nicht mehr).
Das Abendessen war eine Caponata-Sauce mit Farfalle, so ähnlich hatten wir sie vor einigen Wochen schon einmal gemacht – extrem gut und wunderbar einfach. Dazu eine kurze Runde TNG und nach der Vogelaufregung dann gleich ins Bett.