Beinahe China Town, Mittwoch 26.5.2021

  • Beitrags-Kategorie:Tagebuch

Ganz gute Nacht, bis wir von einem sehr energischen Kater aus dem Bett geholt wurden. Immerhin war sechs Uhr nicht mehr allzuweit entfernt.

Wir hatten vom Vorabend noch Pilze übrig und das restliche Brot musste auch gegessen werden, deshalb gab es zum Frühstück Mushrooms on Toast mit etwas Orangensaft. Den Yogakurs musste ich mir leider wieder schenken, ich hatte ab neun Uhr einen Kurs und war ab halb neun am Schreibtisch.
Der Kurs bestand aus einer Aufsicht bei einer Probeklausur, nachdem ich also die Aufgaben auf Ilias freigeschaltet und das Prozedere erklärt hatte, schaltete ich bei allen die Mikrofone und bei mir auch die Kamera aus und konnte dann den Vormittag über mehr oder weniger arbeiten. Den größten Teil der Zeit verbrachte ich mit Korrekturen, leider dauern die Korrekturen am Computer teilweise schon deutlich länger als auf Papier (es kommt auf das Prüfungsformat an).

Als ich um halb eins fertig war, war mein Kopf ziemlich leergesaugt – Korrekturen sind ziemlich anstrengend. Ich hatte aber immerhin Zeit, mit dem Liebsten zum veganen afrikanischen Imbiss zu gehen und unser Essen zu holen. Dieses Mal nicht mit Kochbananen, sondern mit Süßkartoffeln aus dem Ofen – ich mag Süßkartoffeln ja nicht so, aber diese waren sehr gut. Wie immer Espresso und Schokolade danach (dieses Mal die dunkle Sesam von Ritter Sport, okay, aber nicht meine liebste Sorte).

Ab zwei arbeitete ich wieder, machte ein paar Mails fertig (unter anderem die Prüferplanung fürs zweite Halbjahr – die unterschiedliche Disziplin, mit der die Kolleg:innen auf Mails antworten, wäre dabei ein Thema für sich) und hatte dann von drei Uhr an Beratungstermine bis halb sechs. Auch das war anstrengend (und zeitaufwendig), aber wenigstens erfolgreich, mit einigen festen Anmeldungen als Resultat.

Um zehn nach sechs war ich mit allem fertig und holte den Liebsten aus dem Arbeitszimmer (wo er schon mit privaten Basteleien beschäftigt war). Wir gingen gemeinsam zum Bäcker in die Innenstadt – nicht unser Stammbäcker, aber ich hatte wieder einen Gutschein über zwei Brote aus dem Büro mitgenommen. Wir gingen mit einem kleinen Umweg nach Hause, um wenigstens ein bisschen Bewegung zu haben. Dadurch kamen wir an einem winzigen Laden vorbei, der sich als von außen kaum sichtbarer, langgestreckter asiatischer Supermarkt entpuppte. Da wir eigentlich Gyoza fürs Abendessen gebraucht hätten (das stand zumindest im Rezept, wir hätten es durch Tofuwürfel ersetzt), gingen wir spontan rein.
Die nächsten 20 Minuten waren wir in einem kleinen asiatischen Paradies und wanderten völlig begeistert die Regale entlang. Zwar konnten wir nicht alles lesen und „bio“ war auch eher spärlich vertreten, aber dafür gab es total viele Sachen, die man sonst nirgendwo in der Stadt bekommen konnte – außer vielleicht im Asiahaus in der Weststadt, dass aber für einen kleinen Einkauf zu weit weg ist. Das Asiahaus hat neben chinesischen auch viele japanische und vor allem indische Sachen, während dieser Supermarkt klar chinesisch ausgerichtet war. Wir machten im Kopf eine kleine Einkaufsliste (Maniokwurzel! Enokipilze! Bean Curd Sticks!) und kauften schließlich vegane (!!!) Gyoza, Kokoscreme und Sesamcracker. Zu den Gyoza gab uns die freundliche Verkäuferin noch einen Zubereitungstipp (an den wir uns dann später allerdings nicht hielten, weil im Kochbuch eine Alternative angegeben war).

Kaum daheim angekommen, begann es richtig zu regnen, wir waren gerade noch halbwegs trocken geblieben. Wir machten uns gleich ans Kochen, eine Miso-Ramensuppe aus dem letzten Bosh-Kochbuch. Wir hatten das Rezept schon einmal gemacht, aber dieses Mal war es noch eine ganze Ecke besser, weil wir uns wirklich die Mühe machten, eine Aubergine zu marinieren und im Ofen zu rösten und dann als Topping auf die Misosuppe zu geben. Dann Reisnudeln, Pilze, Edamame und dazu die (gedämpften) Gyoza als Einlage… sehr lecker.

Abends sahen wir uns das neueste Video von Ed Hope an (Dr. Hopes Sick Notes), ein kleiner Rückblick auf eine alte Scrubs-Folge (ich liebe Scrubs ja sehr). Danach dann noch TNG, wo wir jetzt schon bei der zweiten Staffel sind und die Serie sich so langsam so eingeruckelt hat, wie ich sie kenne: Wesley hat richtige Klamotten an statt dieser bescheuerten Pullis, Deanna Troy hat keine merkwürdige Perlenfrisur mehr, Chief O’Brien taucht als Transporter Chief auf, Lieutenant LaForge wird zum Chief Engineer, Lieutenant Worf ist jetzt Head of Security. Und Commander Riker trägt Bart. Ist aber immer noch albern.