Unruhig geschlafen, viel Quatsch geträumt, mit Kopfschmerzen viel zu spät aufgestanden. Super. Laune war eher mittelprächtig. Auch der Liebste war ein bisschen down, ohne wirklichen Grund, aber wir beschlossen beide, uns den Tag über nicht stressen zu lassen. Also ein eher langsamer Morgen mit Müsli, Tee, Schreiben und einer ausführlichen Zeitung. Kein Yoga allerdings – zu wenig wach, zu antriebslos, und ich wollte den Kopf auch nicht überfordern. Ich schaute noch nach der Nachbarsmaus, der schien es aber um halb neun schon zu spät zu sein, sie hatte sich, dämmerungsaktives Tier, in ihr Schlafhäuschen eingegraben. (Abends war sie dann draußen, saß in einer ausgehöhlten Kokosnuss und nahm Mehlwürmer aus der Hand, herzallerliebst.)
Um neun war ich am Schreibtisch. Ich war als Notfallvertretung eingeteilt, da es aber keine Ausfälle in der Arbeit gab, musste ich nirgendwo einspringen und konnte in Ruhe meine Erlediliste abarbeiten (nichts Spektakuläres, aber ein paar organisatorische Sachen für kommende Prüfungen, und außerdem war eine Ergebnisliste für eine der Juli-Prüfungen gekommen). Ich arbeitete also schön ungestört vor mich hin und erledigte außerdem einen kleinen privaten Punkt: Ich bestellte zwei Taschenlampen auf Amazon.
Taschenlampen. Es war mir früher nicht so klar, aber Taschenlampen scheinen sich in der gleichen Kategorie wie Feuerzeuge und Kulis zu befinden – nach dem Kauf für gefühlte acht Tage funktionsfähig, ab da dann völlig unzuverlässig und halb kaputt (bei ganz kaputt könnte man sie einfach wegwerfen, aber bei halb kaputt weiß man ja immer nicht so genau), sich irgendwann dann in irgendwelchen Schubladen sammelnd und eigentlich Restmüll. Nur in dem Fall noch mit Batterien.
Ich möchte aber gern eine gute Taschenlampe im Haus haben (eigentlich zwei, eine fürs obere Stockwerk, eine für den Garten, und schließlich sind wir ja auch zwei Personen). Hatte also schon länger nach einer Taschenlampe online gesucht. Der Liebste als Markenfetischist hatte Maglite in den Raum geworfen, aber man kann bei Maglite nicht direkt über die Homepage bestellen, und bei anderen Händlern… womit wir beim Thema Online-Handel in Deutschland wären, und wenn das nächste Mal jemand kommt und wehklagt „die Online-Riesen machen den Handel kaputt mimimi“, dann sage ich dazu mal zwei oder drei Takte. Beispielsweise dass von mir aus jeder deutsche Händler, der zu doof ist, einen funktionierenden Online-Shop aufzustellen, gern pleitegehen darf. (Und fangt mir nicht mit „Fachhandel vor Ort“ an, LOL, nein.)
Langer Rede kurzer Sinn: Nachdem ich nach längerer Suche einfach keine vernünftige Online-Einkaufsmöglichkeit gefunden hatte, bestellte ich halt doch bei Amazon. Was mich ärgert. Aber nun ja. Und ach ja, keine Maglite, sondern den Stiftung Warentest-Testsieger, der die deutlich besseren Bewertungen hat und nur die Hälfte kostet. (Nur der Hinweis „aus militärisch geprüftem Metall“ macht mich misstrauisch, WTF, haben die mit einer Panzerhaubitze drauf geschossen oder was?)
Mittagessen die zweite Hälfte Teriyaki Tempeh, danach gingen wir schnell rüber zum Supermarkt, weil ich dringend unbedingt ein Eis zum Nachtisch wollte (kamen mit einem Ben & Jerry’s und zwei Packungen Magnum zurück), ich hatte immer noch ordentlich Kopfschmerzen, das saugte scheinbar meine ganze Selbstdisziplin aus.
Der Nachmittag war dann völlig ereignislos, ich beantwortete einige E-Mails, machte ein paar administrative Sachen fertig und fuhr den Computer früh runter.
Einstimmung des Feierabends war Twitter auf dem Sofa – gut, um den Kopf leer zu bekommen, aber definitiv schlecht für die Laune und auch nicht super für die Kopfschmerzen. Ich ließ das also irgendwann sein, nahm dann endlich doch eine Tablette, und als sie zu wirken begann und ich mich wieder einigermaßen auf der Höhe fühlte, kochte ich mit dem Liebsten eine große Portion Minestrone. Draußen war es total kühl und feucht, am Himmel hingen schwere Regenwolken und die ganze Atmosphäre fühlte sich nach Herbst an. Nun mag ich ja den Herbst, aber halt nicht Mitte August, und vor allem nicht, wenn man die Heizung im Haus noch abgestellt hat. Ich zog mir einen warmen Pulli an, wir hatten heiße Suppe (sehr gut) und schauten ein bisschen YouTube und Netflix. Und dieses Mal, beide sehr müde, wirklich früh ins Bett.