Verloren im Neuland, Montag 23.8.2021

  • Beitrags-Kategorie:Tagebuch

Ich wachte relativ ausgeschlafen kurz vor dem Wecker auf, schaute mir ein bisschen den Herbstregen vor dem Fenster an und fütterte den Kater. Seit über einem Monat wieder einmal ein Prüfungstag, ich war froh über den frühen Start. So konnte ich noch ein bisschen Tee trinken und mich etwas sammeln, bevor ich um kurz vor acht aus dem Haus ging (etwas knapp und ohne Frühstück – der Liebste holte mir zwei Brötchen vom Bäcker und brachte sie mir in die Firma, dieser nette Mensch).

Gleich zu Prüfungsstart eine Premiere: Ich kontrollierte bei den Teilnehmenden den Impfstatus. Alle voll geimpft bis auf eine, die sich für die Prüfung am Vorabend beim Roten Kreuz hatte testen lassen. Interessanterweise hatten viele keinen digitalen Code auf dem Handy, sondern ihren gelben Impfpass dabei. Das wunderte mich ein bisschen (aber immerhin geht bei dem Heftchen nicht der Akku leer). Old school-Papierformate haben ja so ihre Vorteile (wie ich gleich noch feststellen konnte).

Den Vormittag über war eine Kollegin in der Prüfungsaufsicht, ich war als Backup im Hintergrund und konnte so administrativ ein bisschen etwas wegarbeiten. Da neben der Prüfung nicht viel los war, war das schön entspannt, eigentlich. Uneigentlich hatte einer unserer Prüfungsanbieter (gerade der, für den wir an dem Tag eine Prüfung abnahmen) an diesem Tag einen Relaunch seiner Webseite geplant, und das bereitete mir noch eine Menge Freude über den Tag.
Zunächst einmal kam morgens der Hinweis „nicht erreichbar“. Dann lud die Startseite, aber bei der Unterseite, die ich zum Testzentren-Login brauchte, erreichte ich nur eine 404-Meldung. Dann war plötzlich doch die neue Seite online (man war sozusagen in Realzeit beim Hochladen mit dabei – übrigens war der angekündigte Relaunch-Termin der 20.8. gewesen). Ich wurde nach Eingabe der Login-Daten aufgefordert, ein neues Passwort zu generieren, dann einige Angaben fürs Benutzerkonto zu vervollständigen… und ab hier lief dann nichts mehr. Entweder ging der Login nicht mehr, oder er führte mich auf leere Seiten, oder (besonders schön) ich wurde ständig zur Vervollständigung von Daten aufgefordert, die schon längst vollständig waren. Irgendwann rief ich bei der zentralen Telefonnummer an (es gibt nur eine Nummer, keine Hotline oder so, wäre ja auch zu viel verlangt) und landete auf der Warteschleife auf Platz 16. Da ich es am Freitag schon mal telefonisch versucht hatte und nach zehn Minuten Wartezeit von Platz vier auf Platz drei vorgerückt war (und dann aufgelegt hatte), war das eher, nun ja, suboptimal. Also vorerst kein Online-Zugriff.

Nach einer kurzen Mittagspause nahm ich nachmittags mit einer Kollegin zusammen die mündlichen Prüfungen ab (hohes Prüfungsniveau, dementsprechend große Leistungsbreite), danach dann etwas Nachbereitung, Tische richten und Unterlagen zusammenräumen und ein zweiter Versuch mit der Homepage, die noch genauso bockig wie am Vormittag war. Also wieder ans Telefon: Warteschleife auf Platz 20. Haha. Dieses Mal stellte ich das Telefon auf laut und arbeitete parallel, während ich mich nach vorne kämpfte – musste aber nach 17 Minuten (auf Platz 15) auflegen, weil mein Einzelunterrichts-Teilnehmer da war. Eine Stunde Unterricht, dann war es Viertel vor sechs und ich versuchte es wieder am Telefon: „Sie rufen außerhalb unserer Geschäftszeiten an“. Sehr lustig. Da ich die Teilnehmenden-Daten der heutigen Prüfung eigentlich online hochladen musste, war das natürlich spannend, aber ich habe noch ein paar Tage Zeit zum Hochladen und hoffe mal, dass die Seite sich bis dahin eingeruckelt hat.

Um halb sieben war ich mit allem fertig und ging heim. Dort ein bisschen spontanes Unkrautjäten im Garten (angenehmer Abend, nachdem es tagsüber geregnet hatte), der Kater freute sich über Gesellschaft. Dann machten wir das Abendessen warm, wir hatten noch einen Rest Linsensuppe vom Wochenende übrig, zum Nachtisch Kokosjoghurt mit Nektarinen und Nüssen. Dazu ein neues Quatschnasen-Video, ein neues So Many Tabs-Video, die Nachrichten und das war’s. Was würden wir ohne YouTube machen.