Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin – Sonntag 1.8.2021
Nach einer unruhigen Nacht, in der ich viel wach lag und von meinem eigenen Stress genervt war, weckte der Wecker uns um kurz nach sechs. Der Kater kam gleich ins Schlafzimmer marschiert und miaute sehr aufgeregt um uns herum, wahrscheinlich spürte er, wie angestrengt ich war. Es fühlte sich an, als hätten wir eine monatelange Reise vor uns, ich ging ständig durch die Wohnung, um sicherzustellen, dass auch alles „ok“ ist für unsere Abwesenheit, als wären wir nicht nach ein paar Tagen schon wieder da (alle Fenster zu? Letztes Geschirr lieber von Hand spülen statt Spülmaschine, damit nichts rumsteht und eintrocknet… Balkonmöbel gegen Sturm gesichert? Kippschalter an den Mehrfachsteckern aus?...).Der Liebste machte uns ein Porridge, dann gingen wir duschen und hakten die letzten Punkte auf der Erlediliste ab: Die Mäuse der Nachbarn das letzte Mal füttern und ihren Hausschlüssel wieder deponieren, Waschbeutel in den Koffer, letztes Essen aus dem Kühlschrank einpacken. Draußen regnete es, sodass wir Regenjacke und wasserfeste Schuhe anzogen. Bei uns beiden war die Stimmung irgendwie total gedrückt, als hätten wir nicht ein paar Tage Urlaub vor uns, sondern müssten ins Exil fahren. Merkwürdig. Kurz vor dem Gehen bekam ich eine Infomail aufs Handy: die Regionalbahn würde…