Eigentlich wachte ich relativ ausgeschlafen kurz vor dem Wecker auf, aber mit einem Kopf voller trüber Gedanken und überhaupt gar keiner Lust auf den kommenden Tag. Der Liebste hatte wegen seiner Erkältung im Erdgeschoss geschlafen, sodass es ihm am Morgen etwas besser ging, aber wirklich gut gelaunt war er auch nicht. Wir verbrachten den Morgen also damit, uns langsam zu akklimatisieren und uns auf den kommenden Tag einzustellen. Zum Frühstück das restliche Brot mit Pflanzenaufstrich und Erdnussbutter, etwas Zeitung und eine lange Dusche, und um neun Uhr war ich am Schreibtisch.
Den Vormittag verbrachte ich mit einem ganz guten Unterricht, wobei ich mich unkonzentriert und fahrig fühlte und mit meiner Performance nicht so zufrieden war. Ich denke, dass die Leute es nicht so gemerkt haben, aber meinem Eindruck nach kostete es mich unglaublich viel Energie, mich auf meine Sätze, den Gesprächsinhalt oder überhaupt auf die Sache zu konzentrieren, die jetzt gerade vor mir war. Ich musste allerdings auch einige Sachen gleichzeitig erledigen, nie die beste Voraussetzung für erhöhte Konzentration – vor allem gab es ein paar wichtige Mails zu beantworten und ein paar Korrekturen zu machen.
Um kurz nach eins machte ich Mittagspause und kochte erst einmal eine Portion Spaghetti für das restliche Pesto (es ist aber noch was da, es war wirklich eine Riesenportion – wir werden sehen, wie lang es sich im Glas hält). Danach dann Espresso und etwas Schokolade, wir hatten aus dem Alnatura Vego-Pralinen mitgenommen (im Grunde genommen die Vego-Schokolade in kleinen Stückchen). Sehr mächtig, aber trotzdem mit die beste Schokolade, die ich kenne.
Da ich abends noch Unterricht hatte, ging ich erst ab halb drei wieder an den Schreibtisch und hatte zunächst ein sehr nettes Beratungsgespräch mit einem jungen Mann aus dem Iran, der gern zum Studium nach Deutschland kommen möchte (Teile seiner Familie leben hier). Sehr freundlich, sehr ambitioniert, und das Internet spielte auch mit, keine Selbstverständlichkeit.
Anschließend dann ein paar Korrekturen und vor allem einiges an administrativen Sachen bis halb sechs, wo ich dann eine kurze Pause machte, um zum Edeka zu gehen: Wir hatten abends nämlich Rumfort-Suppe geplant, hatten aber keine Kartoffeln mehr, und nun widerspricht es zwar etwas der Rumfort-Idee, wenn man Sachen dazukauft, aber ich wollte wirklich gern Kartoffeln haben. Dazu holte ich noch etwas Suppengrün, Hafermilch und von SimplyV einen neuen veganen Feta – das scheint zurzeit das neue Modeding in der Welt der Ersatzprodukte zu sein. Mal schauen.
Um sechs war ich wieder am Rechner und hatte dann noch einen Einzelunterricht, einen letzten Termin zur Prüfungsvorbereitung. Ich bin ganz froh, dass dieser spezifische Unterricht jetzt geschafft ist, ich fand ihn am Ende recht anstrengend – die Teilnehmerin ist zwar sehr nett, aber es war zum Schluss schwer, noch Material für sie zu finden, und außerdem lief das Internet bei ihr oft nicht so stabil – wahnsinnig anstrengend. Um Viertel vor acht fuhr ich den Computer runter, ziemlich geschafft.
Der Liebste hatte schon mit Kochen angefangen und auch schön sämtliche rote Bete, Kohlrabi und Sellerie verkocht, dazu eingeweichte Borlotti-Bohnen und Kartoffeln, eine ordentliche Portion feuerroter Suppe (rote Bete ist fast unheimlich mit seiner Färbekraft). Als Nachtisch noch eine halbe Melone, die wir ein bisschen im Kühlschrank vergessen hatten, sie war aber noch sehr lecker. Dazu etwas Mirella auf YouTube (zwei ältere Videos) und dann – natürlich – DS9. Und keine Nachrichten.