So viele Leute – Mittwoch 15.9.2021

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So schön das Spätsommerwetter auch ist, das Schlafzimmer auf eine gute Schlaftemperatur zu bekommen, ist eine gewisse Herausforderung. Ich war nur so halb erholt, als der Wecker klingelte, und schaute auf einen sehr langen und voraussichtlich anstrengenden Tag. Weil ich früh aus dem Haus musste, beließ ich es bei einer schnellen Tasse Tee und einer Dusche und ging um zwanzig vor acht schon los. Der Liebste machte mir ein Erdnussbutterbrot, das ich im Gehen aß, mit Rucksack und Schirm jonglierend (es regnete in Strömen, das Wetter hatte in der Nacht umgeschlagen).

In der Firma hatten wir den ganzen Vormittag Meetings, Besprechungen und Workshops – das erste Mal seit Beginn der Pandemie alles komplett in Präsenz (mit Abstand, Masken und offenen Fenstern). Mittlerweile sind bei uns alle Kolleg:innen geimpft, die einzige, die nicht wollte, hat das Unternehmen mittlerweile verlassen (auf eigenen Wunsch, aber es war irgendwie schon klar, dass das nicht gut passt).
Insgesamt war es ein guter Vormittag mit einigen interessanten Gedankengängen und Inputs. Ich fand es nur unglaublich anstrengend, mit so vielen Leuten in einem Raum zu sein. Wie immer war es gar nicht der Workshop-Teil, der mich stresste, sondern das Socialising drum herum – allein die Lautstärke, nach dem gemeinsamen Mittagessen und im Hof Herumstehen war ich fast heiser. Klar war es schon schön, viele Leute zu sehen (ein paar von den Kolleg:innen hatte ich seit bestimmt einem Jahr nicht mehr gesehen), aber so richtig lange Unterhaltungen konnte man sowieso nicht führen.

Das Mittagessen als solches schenkte ich mir, es gab Familienpizza und anschließend Nusszopf, beides nicht vegan und ich hatte auch nicht soooo Lust darauf. Ich ging also stattdessen auf kurz nach eins nach Hause und aß gemeinsam mit dem Liebsten die zweite Portion gebratenen Reis. Weil der Liebste am Vormittag im Edeka gewesen war (sehr praktisch, so ein urlaubender Mann im Haus, der Kühlschrank war wieder voll und das Altglas weg), gab es zum Espresso als Nachtisch Eis im Angebot (das vegane Bretzel-Eis von Ben & Jerry’s, nicht mein Lieblingseis, aber schon okay, und irgendwie war dann plötzlich der Becher leer).

Am Nachmittag hatten wir dann noch eine Fobi, diese aber über Zoom, und danach machte ich ein paar wichtige administrative Aufgaben fertig – unter anderem hatte endlich ein Kunde seine Zusage für einen Kurs gegeben, damit waren die Konditionen klar und ich konnte in die Feinplanung gehen und auch die Rechnungen dafür schreiben. Super, dass das vor meinem Urlaub noch geklappt hat, es war eigentlich alles soweit abgeklärt, nur diese eine Antwort hatte noch gefehlt.
Ab sechs Uhr hatte ich noch ein Partnertraining, das ich in Vertretung für eine Kollegin übernommen hatte. Damit war ich ganz zufrieden, auch wenn ich mir nicht so ganz sicher war, ob die Themenauswahl für die beiden passte (ich kannte sie nicht und hatte auch nicht so richtig Informationen bekommen, was sie interessierte). Aber es war im Großen und Ganzen schon okay. Ich beantwortete noch ein paar letzte Mails, und um acht Uhr machte ich schließlich den Autoresponder an und startete den (Kurz-)Urlaub.

Der Liebste hatte unten schon das Essen fertig, er hat ja diese Woche den Wochenplan übernommen und hatte für den Abend ein Mac&Cheese mit Brokkoli geplant. Wir haben mittlerweile eine wirklich große Auswahl an Mac&Cheese-Rezepten, mit diversen Varianten an veganen Käsesaucen, aber kein Rezept haut mich so richtig vom Hocker (ich hab es nie ausprobiert, aber ziemlich sicher hätte mich das nicht-vegane Original mit Käse auch nicht überzeugt). Dieser Auflauf war auch… okay, aber insgesamt ziemlich flach und langweilig. Und ein bisschen trocken. Wir ergänzten das Ganze durch ein Feierabendbier, und dann, weil ja Urlaubsanfang war, machten wir eine Flasche Wein auf, einen Ruländer aus Rheinhessen. Und weil tatsächlich wirklich Urlaubsanfang war, tranken wir die Flasche dann leer. Guter Wein, vielleicht ein bisschen viel für den Abend… Der Liebste schenkte sich noch ein schottisches Kohlebrikett ein, ich blieb bei ordentlich Wasser zum Abschluss, in der Hoffnung auf eine gute Nacht.