Medienfrei, Montag 4.10.2021

  • Beitrags-Kategorie:Tagebuch

Eine Nacht mit unruhigen, blöden Träumen, nicht die beste Laune beim Aufstehen am Morgen. Vielleicht sollte ich die nächste Zeit den Nachrichtenkonsum etwas runterfahren, der trägt ja nicht gerade zu einer ausgeglichenen Stimmung bei. Auf jeden Fall standen wir früh auf und ich war immerhin einigermaßen wach. Zum Frühstück ein Müsli, dann ging der Liebste auf Acht zur Arbeit (mit Regenschirm, draußen ergiebiger Landregen) und ich zeigte mal ein bisschen Initiative und bewegte mich mit zwei Sonnengrüßen durch.

Ab neun war ich am Schreibtisch und wurde erst einmal von einem Schwung Mails empfangen, fast alles Kundenanfragen. Es ist ja schön, wenn die Nachfrage wieder steigt (und mir dadurch auch mehr zu tun gibt), aber ich sollte etwas an meinem Mindset arbeiten, ich fühlte mich nämlich gleich wieder latent gestresst. Dabei gab es dazu keinen Grund, ich kriegte die Mails alle gut abgearbeitet bis zum Mittagessen, inklusive Terminvereinbarungen, Rechnungen und so weiter. (Zwei etwas freche Mails von Studis, die online festgestellt hatten, dass es bei uns für einen kommenden Prüfungstermin keinen Platz mehr gibt, und dann der Meinung waren, sie könnten sich einfach „reindrängeln“, indem sie – ohne Rechnung oder Aufforderung – die Prüfungsgebühr auf unser Konto überweisen (wo das Geld, ganz nebenbei, gar nicht hingehört). Natürlich wachsen dadurch dann auch nicht einfach zwei Prüfungsplätze aus dem Boden. Ich spielte kurz mit dem Gedanken, das Geld als „Bearbeitungsgebühr“ einfach zu behalten, aber sie kriegen es schon wieder. Schrieb erst einmal eine deutliche E-Mail dazu.
Am Vormittag ansonsten noch ein längeres Meeting mit einer Kollegin, viel konstruktiver als von mir erwartet, freute mich. Und dann noch ein kurzes Telefonat mit dem Chef, das dann ziemlich in die Länge geriet, weil in der Vorlagenverwaltung plötzlich Probleme auftraten, Vorlagen verschwunden waren oder auf alte Vorlagen zurückgegriffen wurde. Trotz längerem Gespräch konnten wir das Problem nicht lösen und ich war am Ende ziemlich von der Technik genervt. Naja. Mittagspause machte ich dann erst um eins.

Zum Mittagessen zweite Portion geschmortes Ofengemüse mit Quinoa, immer noch lecker, aber etwas wenig. Ich dehnte meine Mittagspause aus und putzte einmal das obere Stockwerk durch (den Rest hatte der Liebste am Wochenende ja schon gemacht) und ging dann, weil ich noch Hunger hatte und Lust auf frische Luft und zehn Minuten Offline-Menschenkontakt, zum Lieblingsbäcker an der Ecke, um mir zwei Laugencroissants und einen Kaffee zu holen. Kaffee im Recup und Croissants in der mitgebrachten Tüte klappten hervorragend. Den Kaffee trug ich wieder heim für die Hafermilch und setzte mich damit (und den Croissants) wieder an den Schreibtisch. Dort noch etwas administrative Arbeit (und ein längerer Technik-Chat mit einer Kollegin, wenigstens Teams funktioniert) bis sechs Uhr, wo dann auch der Liebste heimkam.

Erst einmal ein bisschen ausgetauscht: Er hatte einen guten Tag gehabt und meine Laune hob sich auch gleich wieder. Dann stellten wir uns gemeinsam in die Küche: Neue Kartoffeln mit Spinat-Petersilienpesto, dazu gebratene Auberginen und Zucchini (und Paprika, weil wir noch übrig hatten) mit Olivenöl, Rosmarin und Fenchel – das Braten verlegten wir aber von der Pfanne in den Ofen, weil es nicht in die Pfanne gepasst hätte. Beim Pesto ließen wir den Knoblauch weg (geht eigentlich gar nicht, aber andererseits macht man sich mit rohem Knoblauch im Essen die Kolleg:innen nicht zum Freund) und ersetzten ihn durch etwas Senfpulver und Bockshornkleesamen, was sehr gut passte. Dazu eine große Schüssel Blattsalat mit einer Art Ranchdressing (wir hatten noch etwas Cocktailsoße übrig).

Den Salat aßen wir gemeinsam am Esstisch, dann ging ich wieder nach oben, während das Gemüse noch im Ofen war: Ab sieben hatte ich Beratungstermine. Von denen war zwar nur einer gebucht worden, aber mit Mails checken und beantworten usw. war ich doch von sieben bis acht am Schreibtisch. Immerhin erfolgreiche Beratung.

Um acht dann gemeinsames Essen (Hauptgang und Eis als Nachtisch, irgendjemand sagte, das sei zu mächtig), dazu etwas YouTube-Kochvideos. Wie vorgenommen keine Nachrichten und auch kein Social Media (naja – außer YouTube), stattdessen Raumstation und dann einfach noch etwas Lesen als Tagesabschluss. Fühlte sich besser an.