Speisekammer-Projektabschluss, Samstag 9.10.2021

  • Beitrags-Kategorie:Tagebuch

Ziemlich unruhige Nacht mit vielen Wachphasen, aber immerhin ganz ohne Kopfschmerzen, auch nicht am nächsten Morgen (war ein guter Wein). Ich hatte zwar Arbeit am Vormittag angedacht, aber ich blieb trotzdem etwas länger liegen, stand um acht erst auf und hielt mich ein wenig an einer Tasse Tee fest. Außerdem war ich beim Schreiben etwas hintendran, also wurde der Laptop meine erste Station. Irgendwann stand auch der Liebste auf, mit etwas mehr Kopfschmerzen als ich. Das Frühstück half (frisch gebackenes Brot, dazu Erdnussbutter, schön salzig und protein- und kohlehydratreich).

Eigentlich hatte ich für den Tag zwei Stunden Arbeit geplant, die ich am Freitag nicht mehr hatte machen können (wegen krankem Kollegen und deshalb unerledigter Erlediliste und so), aber ich fühlte mich viel zu schlapp und zu müde und zu unmotiviert und überhaupt und schob die Arbeit erst einmal ein bisschen auf. Um Viertel nach neun klingelte dann das Telefon: Die Spedition rief an, um ihre Ankunft in ca. 20 Minuten anzukündigen. Das vor zwei Wochen bestellte Kellerregal kam also überpünktlich (ich hatte „9.10. zwischen 8 und 14 Uhr“ als Zeitfenster ausgewählt), und ich muss schon sagen, dass solche Dinge einfach sehr für die Onlinehandel-Platzhirsche sprechen (das Regal kam vom schwedischen Möbelriesen). Die vor einem Monat online bestellte Bettwäsche beim lokalen Händler ist dagegen immer noch nicht bei uns: Sie liegt bei ihm im Laden (er hatte vor zwei Wochen schon fröhlich angerufen „Sie können Ihre Bestellung jetzt abholen“, aber ich hatte „Lieferung“ angegeben), und da er nicht sagen kann, wie lang die vorher schon beauftragte Bettdeckenreinigung dauert, und er die Bettwäsche zusammen mit den Bettdecken liefern soll, warten wir jetzt halt, und warten und warten.

Wie auch immer, das Regal war da, und ich entschied mich damit endgültig gegen Büroarbeit und für Kelleraktion am Samstag. Hihi. Eine kurze Dusche, dann legten wir los.
Zunächst einmal räumte ich den kleinen Kellerraum komplett leer und saugte ein bisschen, dann sägte der Liebste die Rigipsplatte zu und verschloss mit der Platte den Hohlraum unter der Treppe (damit gibt es rechts auch eine richtige Wand, den Raum unter der Treppe – eigentlich das alte Kohlenlager – nutzen wir als Stauraum sowieso nicht). Etwas Lücken und Löcher zugipsen, eine erste Schicht weiße Farbe an die Wand, dann war der erste Schritt gemacht und wir gingen Mittagessen.

Zum Essen machte ich uns eine große Schüssel Blattsalat mit Tomate, Kohlrabi und – wieder – dem veganen Feta von SimplyV (hat auch den zweiten Test bestanden und wird ab jetzt häufiger gekauft, denke ich). Als Nachtisch Espresso und ein Eis, weil der Liebste am Vortag Magnum gekauft hatte (und Chips und Dominosteine und Lebkuchen, wenn man einmal nicht mit zum Einkaufen geht).
Dann eine etwas längere Sofapause. Bei mir machte sich mittlerweile doch ziemlich deutlich der Kopf bemerkbar, in erster Linie dem Hochdruckgebiet zu verdanken, das über Nacht hereingezogen war. Und auch der Liebste war angeschlagen, er hatte am Vortag morgens eine Kombiimpfung bekommen und merkte sein Immunsystem. (Vielleicht hat er sich auch zusätzlich noch einen Infekt eingefangen, er geht ja wieder ins Büro. Und die Flasche Wein mag auch nicht geholfen haben.) Wir verzogen uns auf jeden Fall erst einmal ein bisschen ins Internet und tauchten erst gegen vier wieder auf.

Ein Vorher-Nachher-Bild wäre praktisch gewesen, fiel mir beim Fotografieren des Nachher-Bildes ein.

Um vier dann ein kurzer Einkauf im Supermarkt (unangenehm voll, ich bin das nicht mehr gewohnt), in erster Linie für frische Pilze und etwas Joghurt. Wieder daheim jätete ich ein bisschen auf der Terrasse und der Liebste strich die Kellerwand ein zweites Mal und baute dann in die Nische rechts (wo jetzt die neue Rigipswand ist) fest installierte Regalbretter ein (bzw. wieder ein, da hatte es vorher schon welche gegeben und die Leisten waren noch da, aber man musste die Bretter anpassen).
Damit war sein Teil erledigt, er ging nach oben und setzte einen Hefeteig für das Abendessen an, und ich holte mir den Akkuschrauber und baute, unterstützt vom Guardian-Podcast, das neue Regal zusammen. (Naja: Beim Stützkreuz-Anschrauben half der Liebste noch einmal mit, das geht mit vier Händen einfach besser als mit zwei.) Ich hatte mit dem Gedanken gespielt, das Regal noch anzustreichen oder weiß zu lasieren oder so, aber am Ende ließ ich es einfach so, wie es war, in schönem hellen Holz. Das gute alte Ivar, ich fühle mich wieder wie in meiner Studierendenzeit. (Meine Studi-Ivars sind alle auch noch irgendwo im Haus.) Ich stellte das Regal also in die Ecke, räumte sämtliche Vorräte wieder aus den Lagerkisten und: fertig, Speisekammer. Lovely.

Zum Abendessen hatten wir Pizza geplant, und der Liebste hatte quasi schon alles fertig und heizte schon den Ofen vor, als ich nach oben kam, nur um dann festzustellen, dass er die Käsesoße vergessen hatte. Wir machten den Ofen also wieder aus und gingen noch einmal in den Supermarkt (so praktisch, wenn man direkt daneben wohnt), um dort einen veganen Reibekäse zu holen (so praktisch, wenn man im Jahr 2021 lebt und das vegane Käseangebot mittlerweile prima ist und der Supermarkt auch ein gutes Angebot hat).
Um halb acht gab es dann schließlich Pizza und dazu ein bisschen YouTube (der Liebste hat einen neuen Kanal entdeckt bzw. YouTube hat ihm einen neuen vorgeschlagen (Algorithmus-Opfer): eine Deutsch-Vietnamesin testet „asiatische“ Angebote im Supermarkt und „asiatische“ Rezepte und so weiter, sehr lustig). Danach dann noch etwas Lebkuchen und Raumstation, wir gingen kopfwehfrei und müde und sehr zufrieden ins Bett.