So ein kleines Blutbild – Montag 18.10.2021

  • Beitrags-Kategorie:Tagebuch

In der Nacht aufgestanden, weil ich bis auf die Unterhose klatschnass geschwitzt war. Ich entledigte mich der Schlafhose, wechselte das T-Shirt und schlief wieder ein. Beim Weckerklingeln zwei Stunden später war das frische Shirt auch schon wieder leicht feucht. Vermutlich ist die Daunendecke doch ein klein wenig zu warm. Der Liebste hat das Problem nicht, aber nur deshalb, weil er während der Nacht seine Decke zur Seite räumt und komplett ohne schläft (das könnte ich nicht).
Wie auch immer, am Morgen waren wir beide relativ kaputt, standen aber immerhin in einer frisch geputzten Wohnung auf. Der Kater erwartete uns schon unten und wollte nach zwei Happen vom Futter gleich in den Garten, traute sich dann aber nicht raus. Ich ging mit ihm runter, wunderte mich über die komischen Geräusche im Garten, schaute nach: Ein Igel wackelte über unsere Terrasse, wahrscheinlich hatte er die Nacht in einer der alten Hasenkisten verbracht. Der Kater hielt respektvollen Abstand, dass Igel pieksig und blöd sind, hatte er schon vor längerem gelernt.

Zum Frühstück machte der Liebste uns ein Müsli, dann machten wir uns früh fertig, er hatte gleich um acht ein berufliches Telefonat und ging dann auf den Bus, ich startete um halb neun mit der Arbeit. Weil ich wenig Zeit am Morgen hatte, war ich etwas angespannt. Ich kriegte aber den ersten Schwung E-Mails und die Unterrichtsvorbereitung ganz gut hin. Um elf war ich fertig und ging aus dem Haus.

Vormittagstermin: Hausarzt, die Ergebnisse der Blutabnahme aus der Vorwoche besprechen. Um Viertel nach elf hatte ich meinen Termin, leider kam ich aber erst um zehn nach zwölf dran (und das auch erst nach Nachfragen). Immerhin nahm der Arzt sich dieses Mal aber mehr Zeit, fragte noch mal ausführlicher die Familiengeschichte ab und maß den Blutdruck (immer noch normal). Die Blutwerte waren alle okay bis auf die Leukozyten, die am unteren Rand des Normwerts waren. Also nicht so richtig bedenklich, aber in einem halben Jahr sollte man noch einmal nachschauen (das heißt im Frühjahr wieder einen Termin ausmachen, hurra). Die Leukozytenwerte waren letzten August auch schon niedrig, davor aber immer okay, und natürlich denke ich jetzt über die Covid-Infektion und die folgende Streptokokken-Superinfektion nach. Das ist einer der vielen ätzenden Effekte dieses neuen Virus: Man macht sich ständig wegen jedem Mist Gedanken „könnte das eine Spätwirkung sein? Ist das ein Teil von Long Covid…?“
Die anderen Werte waren alle gut, speziell das B12 (wonach extra geschaut wurde) und auch Eisen, bei dem ja jeder selbsternannte Medizinexperte auf der Welt davon ausgeht, dass niedrige Eisenwerte bei jeder Frau allgemein und jeder Vegetarierin im Besonderen für quasi alles verantwortlich sind. Ich habe mit fünfzehn Jahren aufgehört, Fleisch zu essen, und hatte noch nie niedrige Eisenwerte, so zwangsläufig kann der Zusammenhang also nicht sein (aber sicher werde ich ihn mir für die nächsten Jahrzehnte noch das eine oder andere Mal anhören müssen).

Um halb eins war ich wieder daheim und machte noch eine Mittagspause mit Rätsel und Lasagne, bevor um halb zwei der Nachmittagsunterricht startete. Der Kater war definitiv der Meinung, dass dieser Quatsch mit nur zweimal Fütterung am Tag jetzt auch mal wieder aufhören könnte, und diskutierte ein bisschen länger mit mir. Das Blöde beim Home Office ist, dass ich zwar daheim bin und so der Kater mich hört und sich zum Betteln animiert fühlt, aber ich ja arbeiten muss und deshalb keine Zeit habe, lang mit ihm zu spielen oder mit ihm in den Garten zu gehen. Ich versuchte es trotzdem über den Nachmittag in den kurzen Pausen immer wieder mal mit Bällchen werfen (fand er so mäh), Haarklammer schubsen (fand er schon spannender, meine Haarklammern sind für ihn irgendwie total aufregend) und schließlich einer Katzenwurst im Fummelbrett. Damit kamen wir so einigermaßen über den Nachmittag, nur um vier miaute er sehr ausdauernd vor der Zimmertür und kratzte mir fast ein Loch in die Tür, als er mich drinnen sprechen hörte.

Der Unterricht war ganz okay, ich war zufrieden. Mit Nachbereitung, Mails und Orga war ich um halb sechs vorerst fertig und ging runter, um das tapfere Tier endlich zu füttern und mit Kochen anzufangen. Der Liebste kam dann um sechs heim. Er hatte an dem Tag eine wichtige Präsentation gehabt, die gut gelaufen war, und war dementsprechend zufrieden. Das Essen war leider noch nicht fertig, aber es gab noch einen letzten Rest Lasagne, den er sich warm machte. Dann ging er relativ schnell wieder aus dem Haus, im Bastelverein war offener Abend.

Da ich den Abend über allein war und noch einige Sachen für die Arbeit zu erledigen hatte (ich hatte den halben Vormittag ja beim Arzt verbracht), aß ich unten nur ein schnelles Abendessen (eine Soupe au Pistou, allerdings mit rotem Pesto, weil wir das noch offen im Kühlschrank hatten, und ein bisschen Rumfort-Wurzelgemüse, lecker) und ging dann hoch. Den Nachtisch nahm ich mit nach oben (die Mousse au Chocolat war jetzt richtig schön durchgekühlt und unglaublich lecker – die Kokossahne von Soyatoo passt da super rein).

Eine Kollegin hat die Woche (ab Dienstag) Urlaub und da ich sie vertrete (sowohl administrativ als auch teilweise im Unterricht), hatten wir noch einiges zu besprechen, außerdem war noch ein ganzer Schwung weiterer Mails reingekommen. Nachdem ich das abgearbeitet hatte, bereitete ich noch einen Unterricht vor und war um Viertel nach neun fertig.
Yoga hatte ich das ganze Wochenende nicht gemacht, ziemlich blöd eigentlich, aber irgendwie hatte ich mich nicht dazu animieren können. Die Bewegung fehlte mir aber, also machte ich jetzt nach der Arbeit eine Yogarunde (Adriene Tag 5, Replenish). Relativ kurz, um kurz vor zehn war ich fertig, aber sehr anstrengend. Aber gut.
Mittlerweile war der Liebste wieder nach Hause gekommen und aß noch einen Teller Suppe und eine Portion Mousse (so sehr gut). Ich leistete ihm nach dem Yoga noch für eine Viertelstunde Gesellschaft, dann gingen wir nach oben (wir waren beide noch ziemlich wach), quatschten noch ein bisschen und verkrochen uns irgendwann in die dicken Federbetten.