Listen wegmachen, Dienstag 26.10.2021

  • Beitrags-Kategorie:Tagebuch

Ziemlich unruhige Nacht, ziemlich kaputt und komplett unmotiviert aufgestanden. Ich fühlte mich, als müsste doch schon bald Freitag sein und ich nur noch einen Arbeitstag schaffen bis zum Wochenende, dabei… Dienstag?? Ich muss unter der Woche mehr Erholung einbauen, damit das besser funktioniert, allerdings zeigt die Benutzung von „ich muss“ und „Erholung“ in einem Satz schon, dass da irgendetwas schief ist. Auf jeden Fall war ich einigermaßen wach und hielt mich am Tee fest, der Liebste machte ein Okara-Porridge (eigentlich ein normales Porridge, vorher wird aber das Okara vom letzten Milchmachen im Topf karamelisiert und dann untergerührt).

Um halb neun dann am Schreibtisch, auf mich wartete eine ziemlich lange Erlediliste. Den Vormittag über hatte ich mich als Krankheitsvertretung eingetragen, da aber niemand krank war, konnte ich komplett administrativ arbeiten, einiges an Rechnungen und Bestätigungen schreiben, Termine vereinbaren und koordinieren, Fragen beantworten… Letzte Woche habe ich ja einen Remote Desktop daheim eingerichtet bekommen, den ich jetzt das erste Mal so richtig benutzte: Das ist schon sehr viel schneller als mit dem VPN-Client. Ich musste nur meinen Kopf darauf einstellen, dass ich jetzt tatsächlich virtuell an einem anderen Rechner saß und nicht mehr an meinem (meine Maus war sozusagen in einem anderen Zimmer als ich). Das erforderte ein bisschen Umstellung, ging aber dann prima.

Um Viertel vor eins hatte ich einen ganzen Schwung weggearbeitet und sogar noch ein wenig Unterricht für Donnerstag vorbereitet, meine Inbox sah gut aus und ich machte Mittagspause. Die zweite Portion überbackene Nudeln war zwar lecker, aber ziemlich wenig – zum Glück gab es noch Käsekuchen im Kühlschrank. Vormittags hatte ich mir eine Kanne entkoffeinierten Kaffee gemacht und auch tapfer getrunken (eine Kanne allein ist aber ein bisschen viel, das nächste Mal wäre die Hälfte Pulver und Wasser eine gute Idee), deshalb keinen Kaffee nach dem Essen mehr (auch keinen „echten“). Stattdessen kraulte ich ein bisschen den Kater und ging dann um Viertel vor zwei ins Büro.

Dort angekommen riss mir gleich ein Band an der FFP2-Maske, super. Zum Glück war ich allein im Büro (und wir haben auch medizinische Masken dort). Ich holte mir erst einmal ein Schnelltest-Kit und testete ein bisschen, denn geimpft und Maske hin oder her, aber ich war am Freitag mit hunderten Leuten auf einem Konzert, da ist hinterher nachtesten sicher kein Fehler.
Dann ein bisschen weiter an der Erlediliste arbeiten und mit einem Kollegen vor Ort etwas besprechen. Das geht schon schneller als mit E-Mail-Pingpong, vergleichbar wäre nur der Teams-Chat, der von den Kolleg:innen auch mehr und mehr genutzt wird, hurra. Ist aber zwischendrin natürlich auch nett, mit Leuten in real zu sprechen.

Mein Einzeltraining um halb vier, der eigentliche Grund, warum ich nachmittags vor Ort war, sagte mir dann den Termin ab. Normalerweise würden wir so eine kurzfristige Absage berechnen, aber ich ließ ein bisschen Kulanz gelten und machte den nächsten Termin als Präsenztermin mit ihm aus (eigentlich wäre der nächste Termin online gewesen, dann hätte ich aber meine Vorbereitung nicht mehr verwenden können). So hatte ich auf jeden Fall den kompletten Nachmittag am Schreibtisch und bekam dadurch wirklich einiges gemacht. Unter anderem fand ich heraus, wie man bei PDFs auf dem Kopf stehende Seiten wieder zurückdrehen und das auch speichern kann (mit „Ansicht drehen“ dreht man zwar das PDF, aber beim nächsten Öffnen ist es wieder auf dem Kopf). Wie sich herausstellte, braucht man dafür die Vollversion, mit der Gratisversion daheim geht das nicht. Hätte ich mir ja denken können.

Um halb sechs war ich fertig und beeilte mich heimzukommen, ab sechs hatte ich daheim noch einen online-Beratungstermin. Um Viertel vor sieben konnte ich endgültig Schluss machen.
Der Liebste war noch nicht daheim, ich kümmerte mich erst einmal um den Kater. Der fand das Futter zwar okay, war aber irgendwie gelangweilt und unausgelastet und wollte raus oder vielleicht nicht und auf den Balkon oder vielleicht nicht, und irgendwie war das alles unbefriedigend für ihn. Ich wickelte schließlich einen Spielball in Papier (innerhalb von vier Minuten zerfetzt) und drapierte dann ein Papierknäuel an die Katzenangel, bei der ist die Feder vorne leider abgerissen, aber mit raschelndem Papier war es auch spannend. Damit ließ er sich dann ein wenig bespielen, nach viel Schnurren und durchs Zimmer hoppeln war er zufrieden und verschwand nach draußen.

Da der Liebste erst um halb acht kam, kümmerte ich mich allein ums Abendessen, ein großer Topf Soljanka mit Tofuwürstchen und einem Rest Räuchertofu. Das Rezept ist ziemlich einfach und sehr lecker, eines der Rezepte aus unserer veganen Anfangszeit und ein echter Klassiker für uns. Wir schauten zum Essen auf der Raumstation vorbei und – war ja klar – gingen um kurz nach neun todmüde ins Bett.