Recht gut geschlafen und um sieben um sechs aufgestanden. Hihi. Ich mag die Zeitumstellung. Draußen war es natürlich stockdunkel, der Liebste blieb noch liegen, ich fütterte den Kater und machte Tee und freute mich über die geschenkte Stunde. Und darüber, dass ich in den nächsten Tagen, wenn ich etwas später aufstehe, dann keine zwei Stunden mehr warten muss, bis der Himmel langsam von schwarz nach grau wechselt. Habe erst kürzlich gelesen, dass die EU die Zeitumstellung eigentlich seit drei Jahren abschaffen will, aber es nicht gebacken kriegt, weil die Mitgliedsstaaten sich nicht auf ein Vorgehen einigen können. Da wird sie uns vermutlich noch ein Weilchen erhalten bleiben, und mir soll es recht sein.
Ich schrieb ein bisschen, gegen acht stand dann auch der Liebste auf und machte uns ein English Breakfast mit einem letzten Brötchen (ich setzte anschließend einen Brotteig an), Tomaten, Pilzen und den Sojabratwürstchen von LikeMeat. Ganz okay, wir hatten sie schon öfter. Aber ich freue mich trotzdem drauf, wenn es die Tofuwürstchen von Taifun wieder gibt.
Nach dem Frühstück nutzten wir den Sonntag und die extra Stunde und packten endlich, endlich einmal wieder Flügelschlag auf den Esstisch. So ein schönes Spiel, und mit der Erweiterung waren wir locker bis halb elf beschäftigt. Danach eine ausführliche Dusche und etwas Podcast, und dann nahm ich mir, überrascht von meinem eigenen Tatendrang, das September-Heft von VF&L vor und tippte die letzten Rezepte in die Datenbank. (Daneben wurde in der Küche ein Schokopudding produziert, hihi.)
Die einzige Herausforderung bei der Zeitumstellung ist für mich, dass man mit dem Essen eine Stunde länger warten muss, tatsächlich knurrte mir schon um elf der Magen. Wir hielten trotzdem bis halb eins durch und hatten dann die zweite Portion Linsen und Spätzle (so sehr lecker). Zum Nachtisch ein Espresso und ein paar Mannerschnitten und etwas Sofapause, und um zwei nutzten wir das sonnige Herbstwetter und machten uns für einen längeren Spaziergang auf den Weg.
Unglaublich warm, ich konnte bald meine Jacke ausziehen und im Pullover unterwegs sein (das finde ich für Ende Oktober doch etwas zu warm). Tolle Farben, klare Luft, nur etwas zu viele Leute unterwegs. Aber wir waren ja auch unterwegs, man darf sich nicht beschweren.
Um vier waren wir wieder daheim und hatten das Gefühl, dass damit unsere Energie mehr oder weniger verbraucht war. Der Liebste legte sich zum Programmieren aufs Sofa, ich schaute in der WDR Mediathek vorbei und endete schließlich bei ein paar Folgen Hunde verstehen mit Andreas Ohligschläger. Die Themen wiederholen sich mit der Zeit ein bisschen, was wohl in der Natur der Dinge liegt, aber es ist trotzdem unterhaltsam anzuschauen. Mir gefällt Andreas Ohligschlägers positive und wertschätzende Kommunikation, bei Hundetrainern ja keine Selbstverständlichkeit. Außerdem SO TOLLE Hunde.
Gegen fünf wurde es dunkel und wir machten die Lichter im Flur aus und nur im Wohnzimmer an (das kann man von vorn kaum sehen). Ich bin überhaupt kein Fan von abgekupferten, fernsehseriengesteuerten amerikanischen Pseudofeiertagen und habe auch keine Lust, fremden Kindern einfach so Schokolade zu schenken. Aber ich möchte auch nicht, dass sie sehen, dass jemand daheim ist, und dann umsonst klingeln müssen, also machen wir an Halloween vorn im Haus das Licht aus. Das klappte dieses Jahr ganz gut, es wurde über den Abend nur zwei oder drei Mal geklingelt. Vielleicht ändert sich das bei mir mal und ich kaufe am 30.10. eine Tüte Schokoriegel und freue mich über die klingelnden Kinderlein (oder tue wenigstens so), aber momentan sieht es nicht danach aus.
Vor dem Spazierengehen hatte der Liebste diverse Fette und Öle für unsere Body Butter im Wasserbad geschmolzen und mit flüssigem Öl vermischt, und einige Stunden später war die Konsistenz so weit, dass man sie aufschlagen konnte (das dauerte immer noch 10 Minuten, ein bisschen Geduld braucht man schon). Wir machen jetzt seit einigen Jahren unsere Body Butter selbst, und immer noch bin ich echt begeistert von der tollen Konsistenz und der Pflegewirkung und überhaupt. Der Liebste schlug also auf, ich holte Gläschen, und eine knappe halbe Stunde später war unser Kühlschrank wieder voll mit Body Butter für die nächsten Monate. Nebenbei kam noch das Brot in den Ofen.
Da der Liebste ein bisschen Bauchschmerzen hatte und er außerdem programmieren wollte, kümmerte ich mich um das Abendessen, ein Shepherd’s Pie nach einem Nicole-Just-Rezept. Die Basis aus Naturtofu wird dabei gekrümelt, mit Öl und Sojasoße vermischt und kommt dann für zwanzig Minuten in den Ofen. Dazu noch eine Tomatensoße und geschnittener Lauch (den wir mit Pilzen ergänzten, gute Idee), und natürlich die klassische Haube aus Kartoffelbrei (bei diesem übernahm der Liebste die entscheidenden Schritte, denn den Kartoffelbrei kriege ich nicht so hin wie er). Alles vermischt bzw. mit Kartoffelbrei überhäubt und dann 30 Minuten in der Lasagneform in den Ofen.
Während der Auflauf im Ofen war, hatte ich eigentlich geplant etwas Yoga zu machen, aber irgendwie fühlte ich mich nicht so ganz auf der Höhe, ziemlich kaputt vom Spazierengehen und mit leichtem Kopfweh. Wir verzogen uns also aufs Sofa, diskutierten mit dem Kater seinen Platz aus (zum Glück ist das kein Hund, sonst müssten wir ihn erziehen) und aßen eine Schüssel Salat vorneweg. Dann den UNGLAUBLICH guten Shepherd’s Pie, geradezu absurd lecker, und natürlich den kompletten Schokopudding danach. Und wir konnten uns trotzdem noch bewegen (wenn auch nur um zehn ins Bett).